Slipknot am 19.06.2025 in der Festhalle, Frankfurt

Die Maskenmänner aus Iowa bringen das Frankfurter Publikum ins Schwitzen

Event: Europa 2025

Headliner: Slipknot

Support: Polaris

Genre: Nu Metal, Metalcore

Datum: 19.06.2025

Ort: Festhalle, Frankfurt

Veranstalter: PRK DreamHaus GmbH

Link: https://www.prk-dreamhaus.com/

Zu Slipknot habe ich eine ganz besondere Verbundenheit. Als 1999 das selbstbetitelte Debütalbum erschien, war ich zarte 12 Jahre alt. Dieses Album war maßgeblich daran beteiligt, meinen Musikgeschmack zu prägen. Da freute ich mich natürlich, als die Maskenmänner aus Iowa eine Zusatzshow abseits der Festivals in Frankfurt ankündigten. Als dann auch noch feststand, dass Polaris als Support dabei sind, war die Vorfreude gleich doppelt so groß!

In Frankfurt angekommen, hat sich der erste Schwung von Maggots schon in der Festhalle eingefunden, was meine Wartezeit vor der Halle erheblich verkürzt. Damit es im ersten Wellenbrecher nicht zu voll wird, hat die Security Einlassbändchen für eben jenen Bereich verteilt, wovon ich ebenfalls noch eins ergattert habe. So steht dem Beginn der Show nichts mehr im Weg und Polaris eröffnen den Abend pünktlich um 19:45 Uhr mit Nightmare. Leider ist der Sound zu Beginn alles andere als gut, doch der Mann an den Reglern bessert nach. Die Australier haben 45 Minuten Zeit, um den Slipknot-Fans ihr Repertoire näherzubringen, doch bei vielen Fans im vorderen Bereich der Halle sind Polaris längst bekannt. Songs wie All Of This Is Fleeting, The Remedy oder Dissipate führen die Gäste durch die Diskografie. Jeder Song wird mit Beifall gefeiert und selbst eine Wall Of Death wird wie gefordert in die Tat umgesetzt. Ich bin mir sicher, dass diese Europatour mit großen Festivals, Support-Slots bei Slipknot und A Day To Remember und Co-Headliner Shows mit Nothing More die Karriere der Australier noch mal beflügeln wird. Souveräner Auftritt einer sympathischen Band!

Während der Pause wird die Bühne komplett umgestaltet, da ist es kein Wunder, dass die Umbauphase mit 45 Minuten angesetzt wurde. Die Spannung steigt und das Knight Rider Theme erklingt. Als Slipknot nach dem eigentlichen Intro 742617000027 nach einer gefühlten Ewigkeit endlich die Bühne betreten und mit (sic) die Hölle lostreten, rasten die Fans regelrecht aus. People = Shit folgt auf den Opener und heizt die Menge weiter an. Mein erstes Highlight in der Setlist ist Gematria (The Killing Name), das Slipknot auf dieser Tour zum ersten Mal im Set platziert haben. Nach Wait And Bleed nimmt sich Corey erst mal Zeit, um die Fans zu begrüßen und entschuldigt Clown, der wegen eines familiären Notfalls nicht an der Tour teilnehmen kann, wofür er verständlichen Beifall aus dem Publikum erhält. Perkussionist Michael Pfaff, der mittlerweile seit 2019 in der Band ist, versucht natürlich seinen Kollegen standesgemäß zu vertreten, was ihm auch ganz gut gelingt.

Neben Klassikern, die auf keinem Konzert der aus Iowa stammenden Band fehlen dürfen, haben die maskierten Männer dieses Mal noch einige Überraschungen ins Set gepackt, die man nicht allzu oft live genießen darf. So dürfen sich die Maggots dieses Mal über Nero Forte, Yen und Unsainted freuen, die sich neben Psychosocial, The Heretic Anthem und Duality einreihen. Spätestens bei Letzterem singt gefühlt die ganze Halle den Refrain und Corey wirkt zufrieden. Für einen kurzen Moment verschwindet die Band von der Bühne.

Bevor Slipknot zu der Zugabe kommen, meldet sich Corey noch mal zu Wort. Seine Ansagen sind leider immer recht ähnlich. Etwas mehr Variabilität würde hier nicht schaden, auch wenn seine Worte von Herzen kommen. Spit It Out läutet die Zugabe ein, gefolgt von Surfacing, welcher dieses Mal nicht als Rausschmeißer dient. Dieses Mal beendet Scissors, das sich seit der Jubiläumstour zum Debüt wieder im Set befindet, die Show und ich trete aus der mittlerweile stickigen Festhalle in die laue Sommernacht.

Slipknot sind live einfach großartig und haben mich auch an diesem Abend wieder sehr gut unterhalten!