Suidakra – Wolfbite

Bringen das Schiff heil ans neue Ufer

Artist: Suidakra

Herkunft: Monheim, Deutschland

Album: Wolfbite

Spiellänge: 45:35 Minuten

Genre: Melodic Death Metal, Celtic Metal, Folk Metal

Release: 25.06.2021

Label: MDD Records

Link: https://www.suidakra.com/

Bandmitglieder:

Gesang, Gitarre – Arkadius Antonik
Gitarre, Gesang – Sebastian Jensen
Bassgitarre – Tim Siebrecht
Schlagzeug – Ken Jentzen

Tracklist:

  1. A Life In Chains
  2. The Inner Wolf
  3. Darcanian Slave
  4. Faoladh
  5. Crossing Over
  6. Vortex Of Carnage
  7. Resurgence
  8. Redemption
  9. A Shrine For The Ages

Bis auf das Debüt Lupine Essence als Eigenproduktion gingen alle Scheiben durch meine Hände. Meine Favoriten stammen um die Jahrtausendwende mit The Arcanum und Emprise To Avalon. Die Entwicklung der Deutschen um Mastermind Arkadius Antonik führte Suidakra nie vom rechten Weg ab  und sie zelebrierten stets fleißig ihren Melodic Death Metal mit Folk und Celtic Einflüssen. In diesem Monat gibt es nach drei Jahren Pause das zweite Werk über ihr aktuelles Label MDD Records. Wolfbite kommt auf neun neue Stücke, auf denen der eine oder andere Gast seine Spuren auf dem Silberling hinterlässt. Das nordamerikanisch angehauchte Artwork spuckt über 45 Minuten Liedgut aus, das uns durch ein vielseitiges Album führt, welches weiterhin auf die typischen Trademarks der Truppe setzt. Die Musik komponierten Arkadius Antonik und Suidakra. Eingespielt wurde es ebenfalls vom Sänger und Gitarristen im GHA Studio in Würzburg. Der Gesang wiederum wurde von Jochen Pelser in den K22 Studios im letzten Oktober festgehalten. Gemischt und gemastert von Aljoscha Sieg in den Pitchback Studios im Januar 2021.

Es fällt auf, dass aktuell immer mehr vom klassischen Intro weggegangen wird. Suidakra machen es beim Opener A Life In Chains den dutzenden Kollegen gleich und integrieren das Intro direkt in den ersten Song. Der Vorteil liegt auf der Hand, die Harmonien der ersten Klänge können direkt in den Start fließen, ohne harte Breaks zu erzeugen. Der flüssige Beginn beflügelt und Herr Antonik hat damit eine kluge Entscheidung getroffen. Das dreizehnte Studioalbum bildet schnell einen gut strukturierten Kosmos. The Inner Wolf setzt das angefangene Kapitel fort und bleibt der Handschrift, die man die letzten 25 Jahre lieben gelernt hat, treu. Melodisch, trotzdem tödlich und immer für eine Folkeinlage gut, haucht das Quartett dem Langeisen keltisches Leben ein. Vergleiche könnte man viele ziehen, die in verschiedensten Genres landen würden. Natürlich fliegt in den wehenden Haaren, die im Rhythmus mitbangen, immer ein skandinavischer Todesstrahl der verfeinerten Sorte mit. Hier und da bekommt man heidnische wie Folkbands aus Asien mit auf dem Radar. Erstmals exotisch kommt Darcanian Slave anstolziert, bei dem Tina Stabel gesanglich mitwirkt. Immer wenn man glaubt, dass die Männer aus Monheim alles aus ihrer Musik herausgeholt haben und neue Wege gar nicht mehr möglich seien, überraschen sie mit neuen Segeln, die sie entschlossen in den Wind setzen, um nach neuen Ufern zu segeln. Am Bug prangt die alte Galionsfigur, dennoch schneidet der Kiel einen tiefen wie dynamischen Fluss in die Strömung, die das Schiff mit dem Namen Suidakra unheilsam nach vorne peitscht. Auch wenn man es anfänglich nicht gedacht hätte, facettenreich und mit mehr ruhigeren Anteilen kann das Vierergespann die wüsten Nummern immer wieder erden. Neben Growls setzen Clean Gesänge hörbare Akzente. Zwar fehlt mir öfters der Killereffekt, den man bei Resurgence lebt, dafür kann das Gesamtpaket der Platte Wolfbite überzeugen. Der Sound ist stark, die Folkelemente ergreifend und es werden keine sinnlosen Filler gestreut, nur um Content zu sichern.

Suidakra – Wolfbite
Fazit
Alles ist rund und stimmig auf dem neuen Output aus dem Hause Suidakra. Der ganz große Hit hat den Weg von Wolfbite nicht geschnitten, dafür gibt es keinen einzigen Ausfall zu beklagen. Mit dem Herz am rechten Fleck sowie einem geschickten Songwriting können die Deutschen auch nach 25 Jahren noch auf einem ähnlichen Weg wie zu Beginn begeistern. Entwickelt ja, aber nicht die Tugenden über Bord geworfen, weiß Arkadius Antonik was seine Fans wollen und serviert ihnen dieses in neun neuen Werken. Reinhören, aufdrehen und wirken lassen!

Anspieltipps: Darcanian Slave und Redemption
René W.
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