Suppression – The Sorrow Of Soul Flesh

Chilenen im progressiven Neunzigerrausch!

Artist: Suppression

Herkunft:  Chile

Album: The Sorrow Of Soul Flesh

Spiellänge: 38:39 Minuten

Genre: Death Metal

Release: 25.04.2022

Label: Unspeakable Axe Records

Link: https://suppressiondeathmetal.bandcamp.com/

Bandmitglieder:

Gesang – Alejandro Cruz
Gitarre – Daniel Poblete
Bassgitarre – Pablo Cortés
Schlagzeug – Cristopher Zapata

Tracklist:

  1. Lifelessness
  2. Overfeeding Gaps
  3. Monochromatic Chambers
  4. Unperpetual Misery
  5. Unwinding Harmonies
  6. Lost Eyes
  7. Misunderstanding Reality
  8. Self-Eaten Alive
  9. Arrowheads
  10. Extortion Behaviors

Die Chilenen von Suppression ballern seit 2012 herum. Es folgte gleich ein Demo und dann erst mal Ruhe. Und zwar ziemlich lange. 2019 raffte man sich wieder auf und nahm eine EP auf. 2020 kam dann der The Owner Drummer Christopher dazu und es folgte ein weiteres Demo. 2021 stieß dann der Sänger Alejandro dazu. Der Bursche spielte zuvor Gitarre bei einer ziemlich geilen Combo namens Unausprechlichen Kulten. In dieser Konstellation arbeitet man hart und nun liegt das Debüt auf dem Tisch.

Südamerika war schon immer ein gutes Pflaster für extreme Musik und so wundert es auch keinen, dass diese Chilenen von der ersten Sekunde loslegen, als ob es keinen Morgen geben würde. Klaro. Der Bass knarzt und ab geht die Post. Old school Death Metal kommt aus den Boxen gekrochen. Ein feines Tremolo-Riff, gepaart mit einer Blastbeat-Attacke geht immer. Lifelessness, so der Name des Openers, macht definitiv Spaß und Lust auf mehr. Nach einem Break kommt ein Uargh und ab in einen Groovepart. In diesen Momenten erinnern sie mich an Skeletal Remains. Danach wechselt man in ein obligatorischer Soli, welches ja nicht fehlen darf, erhöht das Tempo und verschleppt es anschließend auch wieder und so geht es hin und her. Am Ende darf der Bass noch einmal ran und fertig ist das Gebräu.

Weiter trinken kann man dann bei Overfeeding Gaps und zwar ganz ordentlich. Langsam und ein wenig technisch kommt es aus den Boxen geschallert und der gute Chuck kommt einen in Erinnerung. Death muss ja immer irgendwie herhalten. Auch hier darf der Basser ordentlich ran und der macht seine Sache mal so richtig gut. Auch die oldschooligen Vocals, die hier und da an John Tardy erinnern, kommen ganz geil herüber. Natürlich gibt es auch hier wieder ein Soli, alles anderes wäre ja Quatsch, mit oder ohne Soße, je nachdem. Der Song selber fliegt zwar irgendwie an mir vorbei, weil er für mich zu langsam und auch ein wenig zu technisch ist, aber was der Basser hier abzieht, ist schon ganz ordentlich.

Nachdem man nun Kraft getankt, geht es ja nun hoffentlich weiter mit Geballer und so ist es auch. Monochromatic Chamers gibt von Anfang an Vollgas. Geiles Riffing, oldschooliges Geballer dazu und die altbackenen Vocals. So muss dass. Dann kommt wieder ein verspielter Part und anschließend wechselt man in einen fetten Groove und liefert natürlich wieder ein Soli ab. Ehrensache. Dass die Burschen die Gitarrenarbeit von Chuck lieben, hört man nicht nur an dieser Stelle. Aber, nach dem man sich spielerisch ausgetobt hat, wird wieder ordentlich geballert und so entsteht eine gelungene Kombination. Da kommen meine Ohren ganz gut mit klar.

Das ganze Album knallt, muss ich sagen. Mit vielen alten Zitaten wird an die Zeit, als Florida das Machtzentrum des Death Metal Universums darstellte, erinnert. Hinzu kommen aber auch technische Aspekte. Gorguts dürften die Burschen auch oft gehört haben, allerdings eben auch Bands wie Monstrosity, Morbid Angel und natürlich Death.

Das schnelle Unperpetual Misery ist so ein Beispiel für Monstrosity Einflüsse. Das Album Imperial Doom finde ich bis heute noch großartig. Bei dem Song hier wird eben oldschoolig geknüppelt, aber man groovt auch ordentlich, zeigt sich von der technischen Seite und natürlich darf auch ein gelungenes Soli nicht fehlen.

Unwinding Harmonies zeigt dann endgültig die Liebe zur alten Zeit, denn es handelt sich hier um einen rein instrumentalen Song, der zuerst nur akustisch daher kommt, dann aber in einen verspielten Part herübergeht. Dass der Bass hier wieder zaubern darf.

Auch der nachfolgende Song Lost Eyes dürfte jeden alten Hasen gefallen, da gibt es keine zwei Meinungen, würde ich mal sagen. Die Trademarks werden absolut umgesetzt und der Fretless – Bass holt mal wieder alle Punkte, aber auch das Soli kann überzeugen.

Wer den ganzen Tag zu Hause sitzt und das Album Human rauf und runter hört, der darf sich gerne das Stück Misunderstanding Reality hereinziehen. Natürlich kommt es an das Original nicht heran, aber man ist ganz klar davon beeinflusst. Kommt schon ganz gut, aber an der ein oder andere Stelle übertreibt man es mit den progressiven Elementen.

Die Chilenen haben einen zwar lange warten lassen, aber das Material hat es in sich, auch wenn mir das Ganze an einigen Stellen zu verspielt klingt.

Suppression – The Sorrow Of Soul Flesh
Fazit
Wer sich zehn Jahre Zeit lässt, um ein Debüt herauszubringen, der muss auch abliefern. Dieses haben die Chilenen von Suppression durchaus. Neunziger Death Metal, der mit progressiven Klängen kombiniert wird. Freunde von Death oder Pestilence wird es sicherlich gefallen. Aber auch Fans von Monstrosity oder Resurrection der ersten Tage sollten ein Ohr riskieren. Vor allen die Bassarbeit muss man hervorheben.

Anspieltipps: Lifelessness und Monochromatic Chambers
Michael E.
7.3
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