The Rottening – Seeds Of Death (EP)

Und ewig röhrt der Elch

Artist: The Rottening

Herkunft: Schweden

Album: Seeds Of Death (EP)

Spiellänge: 20:59 Minuten

Genre: Death Metal

Release: 05.04.2024

Label: Personal Records

Link: https://personal-records.bandcamp.com/album/seeds-of-death

Bandmitglieder:

Gesang – Herman Hermansson
Gitarre – Jahan Widlund
Gitarre – Niklas Lindberg
Bassgitarre – Johan Thorsell
Schlagzeug – Jonas Liimatainen

Tracklist:

1. Ode To Rot
2. Starless Void
3. Silence Of Your God
4. Maleficarum
5. Seeds Of Death

Schweden, Schweden, Schweden und kein Ende. Wie viele Death Metal Bands stammen eigentlich aus Schweden? Chuck Norris würde sagen: „Alle“, hehe. So neu ist diese Formation nun auch wieder nicht, auch wenn die Band The Rotting erst im Jahre 2021 gegründet wurde. Vier der fünf Mitglieder waren vorher in der Band Intestinal tätig, welche ab dem Jahre 2005 ihr Unwesen trieb und zwei Alben herausbrachte. Vergangenes ist Vergangenes und nun auf zu neuen Ufern. The Rottening knallten im Jahre 2023 erst einmal ein Demo heraus und nun mithilfe des Labels Personal Records diese fünf Songs starke EP. Der Name The Rottening knüpft dann doch an die Vergangenheit an, denn das zweite Album der Band Intestinal trug diesen Namen. Ganz trennen konnte man sich dann doch nicht. Die meisten der Mitglieder stammen aus Finspång. Aus diesem Örtchen stammt die Kultband und von mir sehr verehrte Band Edge Of Sanity.

Ode To Rot ebnet den Weg und hat mit Edge Of Sanity eher wenig zu tun, aber natürlich mit schwedischem HM2-Death-Metal. Wenn man damit aufwächst, lässt einen dieser Gitarrensound nie wieder los. Wer kennt das nicht? Im schnellen Midtempo fegt man über das Parkett, lässt die Gitarren sägen und klingt schön schwedisch. Das Tempo wird noch einmal erhöht, bevor man dann im Midtempo groovt. Der Sänger ist ansonsten noch in einer Black Metal Band aktiv und dieses hört man auch. Sehr garstig, aber absolut passend. Hat einen hohen Aggressionslevel und passt somit zur Mucke. Immer wieder gibt es Tempowechsel, bis man dann diese typischen atmosphärischen Momente mit einbaut und den Song so ausklingen lässt.

Mit spacigen Klängen und wilden Gitarren, die vom Riffing absolut überzeugen, legt man bei Starless Void los. Das hat Hand und Fuß. Das Riff wird wiederholt und verfeinert und bleibt auch wirklich hängen. Sehr dominant und wiedererkennbar. Das Tempo ist dann eher im Midtempo angesiedelt und der Sänger gibt alles. Ein atmosphärisches und melodisches Solo erklingt, gefolgt von druckvollen Screams. Jo, das hat was. Dann nimmt man wieder im Midtempo Fahrt auf und reitet so in Richtung schwedischen Sonnenuntergang. Am Ende groovt man noch einmal den Wolf aus dem Wald, lässt die Gitarren aufheulen, gibt noch einmal so richtig Gummi und knüppelt wild herum.

Schnell und mit sägenden Gitarren agiert man auch beim Song Silence Of Your God. Herrlich undergroundig, vor allem, was den Sound angeht. Aber auch hier können diese typischen schwedischen Riffs mich überzeugen. Der Song ist schön straight und greift irgendwie die ganze Zeit an, auch wenn man im Midtempo unterwegs ist. Die Vocals, die sehr wütend klingen, erzeugen eben diese Dauerbeschallung. Man wird dadurch immer attackiert. Ein atmosphärischer Part taucht aber auch noch auf und bringt eine kurze Phase der Erholung. Aber man kommt schnell zum schwedischen Hauptthema zurück. Am Ende des Songs dreht man noch einmal richtig auf und Sänger Herman gibt erneut alles.

Eher langsam und schleppend geht man bei Maleficarum zu Werke. Der Song befand sich, genau wie Ode To Rot und Silence Of Your God, auch auf dem Demo. Besonders stark ist hier der traurig schöne, schon beinahe doomige Part. Nach drei Minuten spielen die Gitarren vor und der Song nimmt doch noch einmal ein wenig Fahrt auf, ohne wirklich schnell zu werden.

Der Namensgeber der EP, Seeds Of Death, ist dann auch schon der letzte Song. Ein sich wiederholender, penetranter Gitarrenpart leitet das Geschehen ein und dann holt man zur großen Stockholmer Schule aus. Die Gitarren sägen ohne Ende, und so treibt man voran und wechselt hin und her. Man spielt mit dem Tempo, bis man dann eine melancholische Melodie hervorholt, um dann wieder die Säge sprechen zu lassen. Herman klingt nun auch nicht mehr so blackmetallisch, macht seine Sache aber mehr als gut. Diese eingestreuten atmosphärischen Parts sind immer ganz geil. Dann nimmt man das Tempo kurz ganz raus und der Bass darf, glaube ich, kurz ran, bevor die Gitarren im Stakkato-Schritt marschieren und ein Midtempogroove zum Vorschein kommt. Schönes Teil. Die melancholische Melodie folgt und am Ende wird das Tempo noch ein wenig angezogen und fertig ist der Spaß.

The Rottening – Seeds Of Death (EP)
Fazit
The Rottening lassen ihrem Demo nun eine EP folgen. Das Demo kenne ich leider nicht, aber wenn ich es richtig mitbekommen habe, sind drei dieser fünf Songs auch auf dem Demo enthalten. Musikalisch klingen die beiden Songs aber ähnlich. Schweden können nicht aus ihrer Haut und so knallt man uns einen sehr amtlichen HM2-Sound um die Ohren. Natürlich kommt man an die Großen der Szene nicht heran, aber wer den Elchtod mag, kann sich diese EP bedenkenlos zulegen.

Anspieltipps: Ode To Rot und Starless Void
Michael E.
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