Eventname: Thundermother – Black And Gold Tour 2023
Bands: Thundermother, Lord Bishop Rocks
Ort: Fabrik, Hamburg
Datum: 20.05.2023
Kosten: VVK 29,90 €, AK 33,00 €
Genre: Hardrock
Zuschauer: etwa 1200
Setlisten:
- Loud And Free
- Try With Love
- Hellevator
- Heat Wave
- Thunderous
- Dog From Hell
- Into The Mud
- I Don’t Know You
- Whatever
- Shoot To Kill
- Fire In The Rain
- Sleep
- Drum Solo
- Loud And Alive
- Give Me Some Lights
- We Fight For Rock ’n‘ Roll
- Watch Out
Zugabe: - Driving In Style
- Monster
- Symptoms Of The Stone
- My Song
- Moonlight Serenade
- Animals
- Nutbush City Limits

Hamburg auf einem Samstag. Im Volksparkstadion spielt der HSV, am Großmarkt finden die Harley Days statt und die Reeperbahn ist mit gefühlten 1.000 Harleys zugeparkt. Ich bin aber auf dem Weg in das Herz von St. Pauli, der Fabrik.

Hier bildet sich schon lange vor dem Einlass eine lange Schlange. Es wird gefrotzelt. Haben die Karten mit dem alten Bandfoto noch Gültigkeit? Natürlich haben sie. Nur wenige Restkarten sind an der Abendkasse zu erhalten. Die Fabrik ist mit 1.200 Gästen ausverkauft. Ungewohnt lange mussten die Thundermother-Fans im Norden auf ein Gastspiel der schwedischen Band warten. Zur Jahreswende die Umbesetzung, dann die Support-Tour mit den Scorpions ließen keine Zeit.
Eine halbe Stunde benötigt die Crew, die Bühne umzubauen. Die Spannung unter den alten Thundermother-Fans steigt. Wie sind sie denn nun in der Besetzung 3.0? Einige wenige Fans hat die Besetzung schon bei dem sechs-Songs-Support-Gig bei den Scorpions sehen dürfen. Andere hatten sich mit Handyvideos aus dem Netz auf die neue Besetzung vorbereitet. Die neue Besetzung ist: Bandchefin Filippa Nässil an der Gitarre, Sängerin Linnéa Vikström (ehemals Therion und At The Movies), Wiedereinsteigerin Majsan Lindberg am Bass und die in Frankreich geborene Schlagzeugerin Joan Massing. Zuletzt spielte Joan in Saarlands bekanntester Rockband Honey Creek.

Die neuen Thundermother sind anders. Härter und mit mehr Bühnenpräsenz. Majsan spielt, als wenn sie nie weg war. Die eher schmächtige Joan verdrischt die Felle mit einer hohen, nicht erwarteten Intensität. Linnéas Stimme ist natürlich anders. Guernicas raue Stimme vermisse ich, aber die vier Mädels scheinen sich gefunden zu haben. Sie versprühen unglaublich viel Spaß auf der Bühne und interpretieren die alten Songs mit ihrer Art neu und geben dem Rock ’n‘ Roll eine frische Note.
Das Programm beginnt mit viel Nebel und zwei neuen Songs vom aktuellen Album Black And Gold, bevor die Mädels die Kracher rausholen. Hellevator, Heat Wave, Thunderous und Dog From Hell folgen Schlag auf Schlag. Guernicas Fransenlook ist auch bei Linnéa Vikström geblieben. Filippa nimmt auf einer Kiste Platz und spielt Fire In The Rain und Sleep akustisch, bevor die anderen wieder voll einsteigen. Bei dem folgenden Drumsolo zeigt Joan Massing, warum sie von Filippa ausgewählt wurde, das Erbe von Emlee Johansson anzutreten. Bei dem Song Give Me Some Lights hat Linnéa Pause. Diesen Song singt Filippa selbst. Natürlich kämpfen die Vier weiter für den Rock ’n‘ Roll, Filippa nimmt ein Bad in der Menge und die vier Mädels beenden mit Watch Out das Konzert. Es dauert ungewöhnlich lange, aber dann kehren sie noch einmal zurück. Nach Driving In Style ist dann wirklich Schluss. Die Masse feiert die neue Besetzung, die nach kurzer Pause mit einer Polonaise am Merchstand erscheint. Geduldig geben sie Autogramme und stehen für Fragen zur Verfügung. Diese Tradition lassen sie sich nicht nehmen und scheuen den Kontakt nicht.
Ich fahre auf die A7 und bin hin- und hergerissen. Alt oder neu? Spaß bringt es auf jeden Fall nach wie vor. Macht euch am besten euer eigenes Bild und besucht die Mädels auf einem ihrer Konzerte. Ich denke, es ist wie vieles im Leben Geschmackssache. In ein paar Monaten wird über die Umbesetzung niemand mehr diskutieren.