Under The Black Sun 2019 vom 27.06.2019 – 29.06.2019 auf der Freilichtbühne Friesack

Heiß, heißer ... Under The Black Sun

Festivalname: Under The Black Sun 2019

Bands: Albez DuzArs Veneficium, Azaghal, Caronte, Curse Upon A Prayer, Drudensang, Frantic Aggressor, Hellfire Deathcult, Krater, Kyy, Narbeleth, Nekkrofukk, Nemesis Sopor, Nocturnal Breed, Panzerfaust, Possession, Sabathan, Sammath, Sisyphean, Taake, The Committee, Totalselfhatred, Urn

Datum: 27.06.2019 – 29.06.2019

Kosten: 60 €

Tickets: https://www.folter666shop.de/de/Tickets/Hardticket/22-under-the-black-sun-2019-hardticket.html

Genre: Black Metal

Link: https://www.facebook.com/events/333072633780628/

Wie auch in den letzten Jahren wird es zum Auftakt wieder Zeit für das Black Metal Kultfestival Under The Black Sun in der Nähe von Berlin. Seit 1998 steigt die Black Metal Sause und hatte bereits prominente Acts der Szene zu Gast. Neben den Black Metal Kombos werden ausgesuchte Gruppen aus dem Death Metal bzw. Pagan Metal integriert, die immer mehr zur Randgruppe werden. Neben den zelebrierenden Satansbraten steht die genretypische Location mitten im dichten Dickicht im Vordergrund, abgeschieden steht die Hauptbühne auf einer Lichtung mitten im Wald, was tagsüber für eine urige Stimmung sorgt und bei Nacht in seiner schaurigen Beleuchtung seinen Höhepunkt findet.

In diesem Jahr erwartet uns wie folgt:

Zeitslots:

Samstag 29.06.2019
Totalselfhatred 00:10-01:00
Taake 22:40-23:50
Possession 21:30-22:20
The Committee 20:10-21:10
Drudensang 19:00-19:40
Hellfire Deathcult 18:00-18:40
Krater 17:00-17:40
Curse Upon A Prayer 16:00-16:40
Nekkrofukk 15:00-15:40
Nemesis Sopor 13:55-14:40

Freitag 28.06.2019
Caronte 00:20-01:00
Uada 23:00-24:00
Nocturnal Breed 21:30:22:30
Azaghal 20:05-21:05
Urn 19:05-19:45
Panzerfaust 18:00-18:45
Albez Duz 17:00-17:40
Narbeleth 16:00-16:40
Kyy 15:00-15:40
Sisyphean 14:00-14:40

Donnerstag 27.06.2019
Sabathan 23:10-00:10
Ars Veneficium 22:00-22:50
Sammath 21:00-21:40
Pestkraft 20:00-20:40
Nashmeh 19:00-19:40
Frantic Aggressor 18:00-18:40

Wir sind dabei und schauen uns das Ganze einmal genauer an!

Da es arbeitstechnisch durch Jobwechsel nicht anders möglich ist, entscheide ich mich schweren Herzens dazu, aus diesem grandiosen 3-Tages-Line-Up einen Konzerttag zu machen, und reise ausschließlich für Freitag an. Meine Begleitung musste im Vorfeld kurzfristig absagen, sodass ich die Fahrt von zwei Stunden aus Nähe Leipzig/Halle alleine anfahre. Mit viel Stau unterwegs und einer Menge Chaos auf der Straße werden daher aus zwei, direkt drei Stunden Fahrt. Das Wetter ist in diesem Jahr unausstehbar und wo es im Vorjahr um die 22-23 Grad schien, haben wir heute bei Abfahrt gegen Mittag die 35 Grad auf dem Tacho. Da mich das erst mal nicht weiter abschreckt – Klimaanlage im Auto sei Dank – geht es dann mehr oder weniger befriedigend Richtung Berlin.

Angekommen und einen kurzen Schnack mit den Einlassern gehalten, darf ich passieren. Auf dem Festivalgelände selbst reihen sich Verkaufsstände aus ganz Europa aneinander. Auch für das leibliche Wohl ist gesorgt. Neben Bratwurst und Currypfanne gibt es Langos und Bier. Die Getränke halten sich preislich auch im Rahmen. Ich gönne mir eine kleine Cola für 2,50 € und erkunde die nahe gelegene Bühne, die bei brütender Hitze zu kochen scheint. Zum Glück prallt die Sonne nur seitlich entgegen, sodass die Musiker sich im Schatten aufhalten können. Ringsum können die Gäste sich entspannt niederlassen, da die Bühne in einer Senke liegt. Keiner muss in der Sonne schwitzen denn die Bäume spenden genug Schatten. In diesem Jahr gibt es sogar zwei feste Holzduschen für die Gäste, welche man kostenlos begehen kann.

Mit Merch eingedeckt, drehe ich eine Runde über den Zeltplatz, der auf der anderen Straßenseite ohne Bäume auf einem Feld verweilt. Natürlich treffe ich auf altbekannte Gesichter und komme schnell ins Gespräch.

Auf geht es also für mich mit einer meiner liebsten Projekte, die ich in der Vergangenheit für mich entdecken konnte. Kyy aus Finnland. Mit dem Meisterwerk Beyond Flesh – Beyond Matter – Beyond Death überraschten mich die Lichter 2016. Aus dem Nichts entsprungen war die Kapelle am Horizont erreichbar und konnte sich wohlbesonnen mit dem Werk sehen lassen. Auch der Auftritt enttäuscht mich in keinster Weise. Etwas mager besiedelt steuert auch hier das Publikum nach und nach an. Ist es das Wetter oder der vorherige Konsum exorbitantem Alkohols?

Setlist Kyy
1. Ingress
2. Immaculate
3. Legio
4. Death Within
5. Everlasting
6. Desolate
7. Tiphareth
8. Leberator
9. Narrow

Auf jeden Fall folgt im Anschluss der nächste Kracher. Narbeleth aus Kuba. Eines der Projekte mit den wohl best vermarkteten Alben überhaupt.  Jedes Stück ein Klassiker und alle doch auf ihre eigene Art besonders. 2013 – 2017 gab es vier Platten, die sich alle hören lassen können. Genauso wie Live. Trotz Schweißperlen auf der Stirn wahre Klassiker schlechthin.

Setlist Narbeleth
1. Sons
2. When the Sun
3. Unholy Gathering
4. Land Of The Heathen
5. Lower Point
6. Lower Point
7. First To Rise
8. Herald
9. Via Profane Crafts
10. Dark Primitine

Albez Duz lasse ich für persönliche Gespräche nur aus dem Hintergrund auf mich einwirken. Mit einer Mischung aus Doom bzw. Gothic Metal gibt es hier einiges auf die Ohren. Panzerfaust ist wohl jedem ein Begriff. Gerade noch mit Uada und Kankar auf Tour, schon in Friesack auf der Bühne. Aus Kanada angereist und exklusiv zu sehen geben sich Goliath und Co. größte Mühe. Klirrende Gitarren, einschlägige Trommelspuren, genau so stellt man sich Krieg vor. Urn konnte ich bereits auf dem Eternal Hate Fest in Tschechien genießen, und feiere sie daher umso mehr.  Finnen aus der Apocalypse, geballter Hass und auch wohliger Rock … irgendwie eine seltsame Mischung, die ich mir gern zu Ohren kommen lasse. 2017 feuerte die Band ihr Schlachtwerk The Burning auf den Markt. Dieses musste ich mir auch ins Regal holen. Eine Wahnsinns Show bei brütender Hitze, Hut ab! Die Norweger Nocturnal Breed krönen für mich das heutige Ende. Nicht, dass ich nicht mehr aushalte … jedoch schlägt das Wetter auf das Gemüt. Da ich am Folgetag in der Früh hochmuss, beschließe ich, noch eine Runde über den Zeltplatz zu laufen und mich bei den bekannten Gesichtern zu verabschieden. Da ich bei Uada wieder in Richtung Bühne ankomme, beschallen mich bekannte Songs. Noch ein alkoholfreies Bier und dann geht es auch schon Richtung Heimat. Gegen drei Uhr in der Nacht erreiche ich diese und gleite ins Bett.

Samstag verpasse ich somit einen Kracher nach dem anderen. Zumal Taake und Drudensang meine heißen Favoriten waren, gibts von The Comittee und Totalselfhatred mächtig auf die Ohren. Im Nachgang konnte ich mir von Freunden einiges bezüglich des „Verpassens“ anhören. Auch Krater und Curse Upon A Prayer sollen brutale Kandidaten für Glanzleistungen gewesen sein!

Zur Atmosphäre: weltoffen. Wie auch aus Hörensagen, gibt es in diesem Jahr keine Security für den Zeltplatz. Das allzeit friedliche Festival ist klein, familiär und nicht für Straftaten oder andere Hallunkereien bekannt. Ebenfalls spiegelt sich die Gelassenheit auf dem „Infield“ wieder. Hier möchte bei der Wärme wohl niemand einen ernsten Ton sprechen. Wie ein grandioses BM-Festival, halten sich die Schwarzkutten im Hinterhalt auf und frönen der entspannten Laune der Natur.

Fazit: Das UTBS ist ein MUSS für jeden Black Metal Fan. Ob alteingesessen oder Neuling, hier kommt jeder auf seine Kosten und kann neue Dinge für sich gewinnen. Da ich das erste Mal zu Besuch an dem Spektakel teilhaben durfte, kann ich nur positives Feedback erteilen. In diesem Jahr gab es keine plötzlichen Regenfälle, die alles überfluten, sondern eher eine wahre Saharahitze. Ich möchte mich bei den Veranstaltern dafür bedanken, dass wir von Time For Metal am Spektakel teilhaben durften! Wir kommen gerne wieder, – aber dann definitiv von Donnerstag bis Sonntag!