50 Jahre Doktor Holzbein am 23.04.2022 im Kulturcafé in Mainz

Birthday Bash des Purify Gitarristen mit den Bands Purify und Eradicator

Bands: Purify, Eradicator

Ort: Kulturcafé (QKaff)Johann-Joachim-Becher-Weg 5, 55128 Mainz

Datum: 23.04.2022

Genre: Thrash Metal

Besucher: 150

Kosten: keine

Veranstalter: Kulturcafé, Purify

Link:  https://www.facebook.com/events/1142555783148596?active_tab=about

Setlisten:

Purify

  1. Intro
  2. Hate Fuck Die
  3. Make My Day
  4. Suck
  5. I Am Eternal
  6. Leprechaun
  7. Rodent
  8. God’s Bitch
  9. Guinea Pig
  10. Motorpriest
  11. Living On A Prayer

Eradicator

  1. Intro
  2. Driven By Illusion
  3. Possessed By The Devil
  4. Hate Preach
  5. Doomsday
  6. Echo Chamber
  7. Madness Is My Name
  8. Baptized By Blood
  9. Jackals To Chains
  10. Overcome The Blackness
  11. Two Thousand Thirteen
  12. Capital Punishment

Purify Gitarrist und Mainzer Metal Szene Urgestein Guido Holstein aka Holzbein hat Geburtstag. Er wird 50!!!, eigentlich ja Sweet 16, also die 34 Jubilee Edition. Da lässt es unser Guido natürlich so richtig krachen. Nicht nur die Purify Bandmitglieder Tobias, Thomas, David und Norbert sind eingeladen. Nein, er hat auch gleich mit Eradicator und All Its Grace zwei weitere exquisite, befreundete Bands eingeladen. Die Sauerländer Thrasher Eradicator waren bereits bei der Sweet 16 – 30 Jubilee Edition 2018, damals im Alexander The Great (ATG) dabei. Neben den Bands sind noch eine Menge Freunde/Fans eingeladen und die Bands gibt es am heutigen Abend für lau.

All Is Grace mussten kurzfristig absagen, was dem Spaß jedoch garantiert keinen Abbruch machen wird. Leider muss ich heute Abend selbst fahren, da neben meiner Frau auch noch zwei weitere Purify Freunde mitgenommen werden müssen. Stefan und Bobby nehme ich aber gerne mit.

Wir können es langsam angehen lassen, denn Purify beginnen heute Abend erst um 22:00 Uhr. Die Location, das Kulturcafé (QKaff) in Mainz ist mir bekannt, denn da war ich schon einmal zu einem SPH Entscheid der ehemaligen Band meines Sohnes.

Vor dem QKaff treffen wir schon die üblichen Verdächtigen, die Bandmembers von Purify und Eradicator und die treue Fangemeinde mit Edelfan Joe. Zuerst wird der gute Guido von uns allen geherzt und geküsst. Ich weiß allerdings nicht, ob es für ihn angenehm ist, bei Heike wohl noch am wahrscheinlichsten. Ich werde durch den Kakao gezogen, da ich ja nach Ansicht der Anwesenden heute nur Milch trinken darf. Meine Superspezies Thomas und Joe kommen dann doch tatsächlich mit einem Glas Milch für mich und für sich natürlich Bier zurück. Zunächst denke ich noch, dass es vielleicht (standesgemäßer) White Russian ist, ich hätte es mir jedoch denken können: original Kuhmilch ist es. Gott sei Dank nicht geronnen. Man hat doch richtig Spaß auf meine Kosten … Heulen könnt ich!

Eine ganze Weile stehen wir noch draußen und unterhalten uns gut, dann heißt es so langsam mal nach unten gehen und schauen, was passiert, wenn der Gig von Deutschlands hässlichster Boyband, den Saubermännern von Purify beginnt. Die lassen auch nicht lange auf sich warten. Thomas (Bass), Tobias (Gesang/Wischmopp) und Guido stehen beim Intro mit dem Rücken zugewandt zum Publikum, nur David am Schlagzeug hat Blickkontakt zum Publikum. David muss heute Abend persönlich Norbert begrüßen, den Tobias ihm über den Kopf / vors Gesicht hält. Wer Purify kennt, weiß, dass Norbert quasi das fünfte Mitglied der Band ist. Der Wischmopp mit dem Namen Norbert ist so etwas wie der Zwilling von Tobias, sie sehen sich auf jeden Fall zum Verwechseln ähnlich. Nach der Show erfahre ich, dass Norbert heute wohl extra für den Gig zum 50. von Guido gewaschen wurde. Bei den Fans wird spekuliert, dass dies wohl bei den anderen Bandmitgliedern nicht der Fall sei.

Und dann geht es los. Wow, was sehen wir denn da? Guido im Hate Fuck Die T-Shirt mit einem Diadem, auf dem die Zahl 50 über seiner Stirn blitzt. Passend zu Guidos T-Shirt ist Hate Fuck Die auch der erste Song von Purify am heutigen Abend. Die Bude hier ist rappelvoll, das wollen sich die Fans nicht entgehen lassen. Die Stimmung ist bei Hate Fuck Die bereits auf dem Höhepunkt, wobei das den ganzen Abend hier so bleiben wird. Ein Höhepunkt folgt dem anderen. Make My Day, der nächste Song, sagt schon alles, denn Purify retten nicht nur meinen Tag hier. Guido bekommt passend zu seinem Diadem einen Bembel mit der 50 und einen ebenfalls passenden Becher dazu. Da prostet er natürlich gerne von der Bühne mit uns an.

Die Jungs von Purify haben sich zu Ehren von Guido heute besonders hübsch in Schale geworfen. Ziemlich stylishe Hawaiihemden tragen sie. Richtig schön zum Weglaufen. Das heute ist was für die Ewigkeit. Guido darf getrost behaupten: I Am Eternal, denn seine wilde Party ist im vollen Gange. Da kommen noch einige Gestalten zum Grüßen vorbei, sei es Leprechaun, God’s Bitch oder das Guinea Pig. Sie stehen jedenfalls alle auf der Setliste und lassen es sich nicht nehmen, vom Guido angezupft zu werden.

Auf der Bühne und vor der Bühne geht es heiß her. Heike und ich werden gegen Ende des Gigs sogar aufgefordert, noch ein Tänzchen da vorne zu wagen. Das hat natürlich einen Hintergrund. Purify wären unsere Hochzeitskapelle gewesen. Die Fete musste leider damals wegen Corona abgesagt werden. Mal schauen, vielleicht können wir das ja noch nachholen! Nach ein paar Zugaben ist dann leider Schluss, das hätte hier ruhig so weitergehen können. Guido und seine Süßen wollen ja noch was trinken, das haben sie sich richtig verdient, der Guido zum 50. sowieso …

Jetzt geht es erst einmal raus, in der Zeit wird die Bühne für Eradicator umgebaut. Mal schauen, ob das bei denen heute überhaupt klappt. „Pitti“ Stöber hat mir nämlich bereits vorhin gesagt, dass es heute Abend kein Kettenfett gäbe, das sei aus! Das ist natürlich sehr schade, macht mir heute jedoch überhaupt nichts aus, da ich ja auf Milch bin, noch fahren muss und daher kein Kettenfett trinken kann.

Klar geht das natürlich ohne Kettenfett bei Eradicator. Eradicator gehen auch so runter wie Kettenfett. Die Thrasher aus dem Sauerland haben einen Labelvertrag bei Metalville und ihr neues, mittlerweile fünftes, Album im Juli letzten Jahres herausgebracht. Eradicator zählen für mich persönlich zur Speerspitze der jungen deutschen Thrash Bands.

Die Brüder Sebastian „Seba“ Stöber (Gesang, Gitarre), Jan-Peter „Pitti“ Stöber (Schlagzeuger) und ihre Mitspieler Robert „Robb“ Wied (Gitarre) und Sebastian Zoppe (Bass) sind einfach authentisch und man merkt ihnen an, dass es ihnen Spaß macht, die Thrash Jünger zu bespielen. Eradicator sind immer noch so etwas wie ein Geheimtipp, obwohl die Band bereits seit 2004 unterwegs ist und mit ihrem Debüt The Atomic Blast (2009), welches vor zwei Jahren wiederveröffentlicht wurde, bereits für Aufmerksamkeit sorgten. Wenn sie dann irgendwo auftreten, wo man noch nichts von ihnen gehört hat, dann haben sie sich direkt neue Fans erspielt. Das war bei mir 2018 selbst so, als ich sie bei Guidos My Super Sweet 16 (30. Jubilee) erlebte, das war Anfang 2020 in Koblenz so, als sie dort mit Secutor im Florinsmarkt spielten und seitdem in Koblenz eine große Fangemeinde haben. Das ist auch heute so, denn ich bekomme mit, dass da nach dem Gig einer der Fans zu Seba sagt: Boah, wie geil, mit so was hatte ich ja heute Abend nicht gerechnet.

Eradicator schlagen hier ein fulminantes Thrash Kapitel auf. Queer durch die fünf Alben geht es mit der heutigen Setliste. Nach dem Intro geht es los mit Driven By Illusion vom aktuellen Album Influence Denied (hier geht es zum Review). Illusionen brauchen sich die Jungs von Eradicator überhaupt nicht zu machen, denn bei denen läuft es momentan richtig gut. Mit Possessed By The Devil geht es direkt zurück zu einem Song vom ersten Album The Atomic Blast. Das ist hier eine Thrash Explosion. Bevor sie Madness Is My Name vom gleichnamigen Album spielen, verkündet Seba, dass dieses Album gerade zehn Jahre alt geworden ist, also genau 1/5 des Lebensalters von Guido. Besser gehalten hat es sich sowieso. 😉 Wobei ich sagen muss, dass der Guido sich heute auch tapfer schlägt. Der ist mittlerweile ganz vorne an der Bühne und geht ab, wie ein (Bembel) Zäpfchen und kann es sich nicht nehmen lassen, von unten dem Seba seine Gitarre zu befummeln. Der Guido ist ja bekannterweise immer gut dabei „unne rum“. Hier brennen nicht nur die Jungs von Eradicator darauf zu spielen. Der heutige Gig ist erst der vierte Gig für die Band nach Corona! Wir alle sind Feuer und Flamme für diese geile Party hier. Two Thousand Thirteen, so der Titel des Songs vom Album Slavery, ist zwar schon ein Weilchen her, aber trotzdem geil. Leider ist bald danach Schluss mit diesem geilen Gig. Eradicator bedanken sich für die Einladung bei Guido. Wir stehen draußen noch etwas und unterhalten uns noch einige Zeit, bevor es dann zum Aufbruch nach Hause geht.

Fazit: Mega Thrash Abend zweier sehr unterhaltsamer Bands zum 50. von Dr. Holzbein. Vielen Dank an Guido für die Einladung. Das sollten wir unbedingt nächstes Jahr zum 51. wiederholen.