Sintage – Unbound Triumph

Mehr von bereits vorhandener Kost

Artist: Sintage

Herkunft: Leipzig, Deutschland

Album: Unbound Triumph

Genre: Heavy Metal, Speed Metal

Spiellänge: 36:38 Minuten

Release: 17.10.2025

Label: High Roller Records

Link: https://www.hrrecords.de/SINTAGE

Bandmitglieder:

Gesang – Randy
Schlagzeug – Andre
Gitarre – Chili
Gitarre – Julez
Bass – Marcus

Tracklist:

  1. Ramming Speed
  2. Cutting The Stars
  3. Electric Walls
  4. Silent Tears
  5. Blood Upon The Stage
  6. Beyond The Thunderdome
  7. Prisoned By The Dark
  8. One With The Wind

Seit 2019 existieren Sintage aus Leipzig und veröffentlichten bisher mit der EP The Sign und der LP Paralyzing Chains zwei Tonträger. Der zweijährige Rhythmus bleibt und mit Unbound Triumph folgt Tonträger Nummer drei 2025. Neu dabei ist der Gitarrist Chili, dem aber kein Abgang gegenübersteht. Julez wird entlastet und muss die Saitenarbeit nicht mehr allein durchführen.

Dass die Vorbilder der Truppe aus dem klassischen Metal stammen, ist unschwer zu erkennen. Referenzen Richtung Iron Maiden und Judas Priest gibt es bei fast jeder Band im klassischen Metal. Sonst dürften eher die jüngeren Bands der NWoSHM, also Enforcer, Air Raid, Ambush und Co., als einflussreich zu deklarieren sein.

Der Auftakt legt los, wie der Titel es verspricht: Ramming Speed, schnell gespielter klassischer Heavy Metal, der nichts Neues liefert und auf die bekannten Formeln seit den 80ern setzt. Sänger Randy mit den hohen Vocals dürfte nicht in jeden Gehörgang passen und singt sich entweder in das Gedächtnis der Hörerschaft oder sorgt für den umgehenden Gebrauch der Skip-Taste. Der Auftakt zu Cutting The Stars klingt nach einer Iron-Maiden-Abschrift, dreht im weiteren Verlauf in einen eingängigen Metaller, der die Fans von 80er-Jahre-Material abholen sollte.

Ob Electric Walls, Blood Upon The Stage oder Beyond The Thunderdome: Mal schnell, mal melodisch, aber immer old school und zügig zum Punkt kommend, liefern Sintage Material, das mehr von dem ist, wovon es bereits sehr viel auf diversen Tonträgern gibt. Die Ballade Silent Tears scheint zunächst nicht so richtig zum sonstigen Material zu passen. Der zupackende Refrain sorgt dafür, dass das Stück sich nicht deplatziert anfühlt. Der Abschluss One With The Wind zieht sich auf mehr als sechs Minuten, bleibt aber wie das große Teil des Materials bei der bekannten Heavy-Metal-Formel. Daran ändert auch das balladeske, circa einminütige Intermezzo nichts.

Sintage – Unbound Triumph
Fazit
Sintage liefern mit Unbound Triumph kein schlechtes Album, auf den Triumphzug wird das Quintett aber verzichten müssen. Dass, was zum Beispiel Fer De Lance oder auch Century im Jahr 2025 schafften, das gelingt Sintage nicht. Die bereits x-fach vorhandene metallische Kost so anzureichern, dass sich eine neue Geschmacksrichtung entwickelt. Selbst die stärkeren Tracks wie Cutting The Stars oder Prisoned By The Dark klingen nach einmal zu oft gehört. Einzeln sind die Nummern solide, aber nicht herausragend. Auf Plattenlänge stellt sich zu schnell das Gefühl der Übersättigung ein, da die gleiche Kost bereits am Vortag verabreicht wurde.

Handwerklich ist die Scheibe vollkommen in Ordnung, dagegen wirkt das Songwriting mutlos und kommt ohne eine deutliche Handschrift daher. Sachen wie One With The Wind mit dem Rhythmuswechsel im zweiten Teil lockern die Scheibe erst zum Ende etwas auf. Dagegen ist die Ballade Silent Tears weniger gelungen.

Anspieltipps: Cutting The Stars, Prisoned By The Dark und One With The Wind
Franziska W.
7.5
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