Aeternia – Into The Golden Halls

90er-Jahre-Power-Metal ohne Kitschfaktor

Artist: Aeternia

Herkunft: Siegen, Deutschland

Album: Into The Golden Halls

Genre: Heavy Metal, Power Metal

Spiellänge: 33:44 Minuten

Release: 17.10.2025

Label: Cruz Del Sur Music

Link: https://cruzdelsurmusic.bandcamp.com/

Bandmitglieder:

Gesang – Daniele Gelsomino
Schlagzeug – Hendrik Czirr
Gitarre – David Ponwitz
Gitarre – Martin Kramer
Bass – Sven Hamacher

Tracklist:

  1. Ascending
  2. Dragon’s Gaze
  3. Five Rode Forth
  4. Trial By Fire And Water
  5. Forged In Fire
  6. The Descendant
  7. Lightbringer (Fall Of The Church)
  8. Lay Of Hildebrand

Kennt noch jemand die Band Daughters‘ Desire, die sich im Style der NWoBHM zwischen Hard Rock und Heavy Metal bewegten? Drei Musiker bei Aeternia haben eine Daughters‘ Desire Vergangenheit. Der klassische metallische Kern ist geblieben. Jedoch bewegen sie sich mehr zum Power Metal der 90er-Jahre, als dass Hard-Rock-Einflüsse zu vernehmen wären. Mit Into The Golden Halls legt das Quintett nach der EP The Quest ihren ersten vollen Longplayer auf den Tisch. Hat das italienische Label Cruz Del Sur Music einen vielversprechenden Newcomer ausgebuddelt?

Acht Tracks, inklusive Intro, werden in gut dreißig Minuten präsentiert. Aeternia kommt zum Punkt und verzichtet auf ausschweifende Nummern. Dragon’s Gaze ertönt nach dem Intro und kommt eher als klassischer Metaller aus den Boxen, als dass hier Anleihen der bekannten Power-Metaller zu finden wären. Five Rode Forth holt beim Refrain schon mehr in Richtung Hammerfall und Co. aus, bleibt aber instrumental klar hinter den Platzhirschen. Das mehr als fünfminütige Trial By Fire And Water liefert eine durchaus packende Melodie, ohne powermetallischen Kitsch oder Keyboard, jedoch auch ohne eine durchschlagskräftige Produktion, sodass die Saiten etwas dünn klingen.

Auch die weiteren Nummern wie Forged In Fire, The Descendant oder Lightbringer (Fall Of The Church) bewegen sich melodisch metallisch mit einer Old-School-Produktion, die zum Beispiel bei Forged In Fire an Undergroundbands in den frühen 90ern erinnert. Auch der Abschluss Lay Of Hildebrand ist gelungen mit mehrstimmigem Gesang und eingängiger Melodie.

Aeternia – Into The Golden Halls
Fazit
Wer mit Bandnamen wie Attack aus Hannover, Lions Breed beziehungsweise Scanner oder auch Heavens Gate etwas anfangen kann, sollte mal ein Ohr in das Debüt von Aeternia halten. Wir reden hier über eine Mischung aus Heavy Metal und Old-School-Power-Metal mit dazu passender Produktion. Wer also den Hochglanz bevorzugt, der sollte sich bei Napalm Records und den neuen Namen im Power Metal umsehen. Aeternia gehen genau diesen Weg nicht. Die Produktion nehmen die Protagonisten selbst in die Hand. Die ist nicht generell gelungen und könnte an der einen oder anderen Stelle etwas mehr Druck vertragen. Trotzdem passt die Produktion insgesamt gut zu der Musik, die sich am frühen Power Metal Ende der 80er und Anfang der 90er orientiert.

Melodie und Songwriting sind stark und wirken bei den vielen überproduzierten Scheiben, die jeden Monat auf den Markt kommen, wie aus einer anderen Welt. Im Prinzip geben Aeternia eine Bewerbung für die bekannten Undergroundfestivals ab, wo genau diese Art von Musik gefeiert wird. Into The Golden Halls ist keine perfekte Scheibe, sollte aber Old-School-Fans und der Anhängerschaft vom 90er-Jahre-Metal durchaus munden.

Anspieltipps: Five Rode Forth, Forged In Fire und Lightbringer (Fall Of The Church)
Franziska W.
8.5
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