Black Country Communion – V

Nach sieben Jahren neues Material der Classic Rock Supergroup

Artist: Black Country Communion

Herkunft: England/Amerika

Album: V

Spiellänge: 50:41 Minuten

Genre: Classic Rock, Hard Rock, Blues Rock

Release: 14.06.2024

Label: J&R Adventures

Format: CD, Vinyl, Download

Link: Black Country Communion

Bandmitglieder:

Gesang, Bass  — Glenn Hughes
Gitarre — Joe Bonamassa
Tasteninstrumente – Derek Sherinian
Schlagzeug – Jason Bonham

Tracklist:

  1. Enlighten
  2. Stay Free
  3. Red Sun
  4. Restless
  5. Letting Go
  6. Skyway
  7. You’re Not Alone
  8. Love And Faith
  9. Too Far Gone
  10. The Open Road

Geschlagene sieben Jahre hat es gedauert, bis sich BCC dazu durchgerungen haben, eine neue Platte zu machen. 2009 gegründet, hatten sich die Vier im Jahre 2013 aufgelöst, um dann 2019 erneut zusammenzufinden. Es ist nicht immer leicht, vier Charaktere unter einen musikalischen Hut zu bekommen und als Team zu fungieren. Dabei haben alle Vier Erfahrungen in den verschiedensten Bands und sollten so viel Profi sein, auch mal das Ego hinter die Band zu stellen. Das ist ihnen nun auf V eindrucksvoll gelungen. Bonamassa schlägt viel rockigere Töne an als auf seinen Soloplatten, Jason macht es seinem berühmten Vater John nach und Glenn Hughes liefert auf den Punkt Bass und vor allem unverwechselbaren Gesang ab. Dezent im Hintergrund Derek Sherinian, der seine Keys aber effektvoll einzusetzen vermag. Hughes wurden auch fast alle Gesangsparts überlassen, nur bei Love And Faith wird im Duett mit Joe gesungen. Was hier geliefert wird, das sei schon mal gesagt, ist ein Classic Rock Album, das mit Blues, Funk, Soul und gaaanz viel Rock gespickt ist.

Schon im Opener Enlighten wird klar, wo die Wurzeln des Quartetts liegen. Led Zeppelin kommen einem nur nicht nur einmal in den Sinn. Das Riff beim Einstiegssong ist ein klarer Hinweis darauf. Auch Stray Free hat was von Trampled Under Foot. Bereits jetzt wird auch klar, was an dieser Combo so besonders ist. Die Stimme. Ohne Zweifel sind alle vier begnadete Musiker, aber es gibt nur einen Hughes. Wenn er bereits bei Deep Purple Mark IV Formation für Aufsehen sorgte, hat er dies in seiner weiteren Karriere eindrucksvoll ausgebaut. So leben die zehn Songs nicht nur von der Qualität der einzelnen Stücke, sondern gerade durch den Sänger. Wenn er in der Vergangenheit mit Diva-ähnlichen Attitüden für den Split sorgte, scheint dies vergessen zu sein und das hört man. Die Funky Einflüsse im Refrain von Stay Free sind unüberhörbar und auch das Solo von Bonamassa beweist seine Qualität als Blues-Gitarrist. Nach den ersten beiden Tracks folgt Red Sun, ein episches Stück, das auf die Stimme zugeschnitten zu sein scheint. Der 72-jährige Glenn hat nichts an seiner faszinierenden Stimme verloren. Bereits bei Deep Purple fand ich ihn mega, später bei Phänomena hat er dies weiter gefestigt und auch in anderen Konstellationen konnte er begeistern. Red Sun geht eindeutig auf seine Kappe, auch wenn Joe zeigt, weshalb er ein Weltklasse Sechssaiter ist. Mit einer meiner Favoriten. Es folgt mit Restless mein absolutes Highlight. Allein dieser Song hat bereits die Höchstnote verdient. Ein Blues-Rock Track allererster Güte, mit viel Seele, Gefühl und begnadeten Musikern, die sich hier perfekt ergänzen. Hughes auf dem Höhepunkt seiner Sangesleistung und Bonamassa mit einem atemberaubenden Solo geben dem Track Seele.

Alles, was folgt, ist zwar auch noch klasse Rock, aber dieser Blues, unglaublich. Es ist wie ein Mistreated (Deep Purple), ein Stairway To Heaven (Led Zeppelin) oder ein Still Got The Blues von Gary Moore. Es folgt mit Letting Go ein guter Rocker, bevor mit Skyway ein Midtempo-Stück das Portfolio erweitert. Eine gelassene Gitarre gibt den Ton an, während der Tastenvirtuose im Hintergrund gekonnt untermalt. So kann es weitergehen. Das tut es auch. You’re Not Alone, Love And Faith sind ordentliche Rocksongs ohne herausragende Attribute. Die letzten beiden Tracks runden das Gesamtergebnis ab. Too Far Gone, mit wuchtig groovendem Bass und einem schönen Einsatz von Derek Sherinian, der ansonsten eher im Hintergrund zu hören ist. The Open Road komplettiert die 50 Minuten Spielzeit.

Black Country Communion – V
Fazit
Die Supergroup kann es noch. Zehn Songs, die sich eindeutig im Classic Rock bewegen, dazu etwas Blues, eine Prise Funk, Soul und viel Stimme. Das alles ergibt ein Album, das wohl mit zu den besten von Black Country Communion gezählt werden darf. Wer Classic Rock mag, darf hier unbesehen zugreifen. Leichte Schwächen hinten raus werden durch die ersten Songs locker kompensiert. Ob sich das irgendwann mal live erfahren lässt, wird sich zeigen.

Anspieltipps: Restless, Too Far Gone, Letting Go und StayFree
Kay L.
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