Zwischen den vielen Konzerten und Festivals jetzt im Sommer gilt es noch, das eine oder andere Review zu interessanten Veröffentlichungen zu machen. Dieses Mal ist es mit D’Muata ein Album der Österreicher Perchta.
D’Muata ist das zweite Album der Black / Folk Metaller Perchta. Es ist am 14.06.2024 über das Kult-Label Prophecy Productions erschienen und dort als CD, Artbook (CD/DVD) und in den Vinylvarianten Black und Clear / Black Marble erhältlich. Die Band aus Tirol gründete sich 2017 und erregte 2020 das erste Mal mit ihrem Debüt Ufång (ebenfalls über Prophecy Productions) Aufsehen in der Metal Welt.
Hinter dem Projekt stehen im Wesentlichen Fabio D’Amore (bekannt vor allem als Mastermind der Band Serenity) und eine Dame, die sich Perchta nennt. Das ist natürlich ein Künstlername. Dazu sollte erklärt werden, dass Lady Perchta oder Lady Percht ein mythisches Wesen / eine mythische Göttin aus der germanischen und slawischen Mythologie ist. Eine mögliche Etymologie für ihren Namen ist „die Strahlende“ oder im Althochdeutschen „strahlen“, „leuchten“. Perchta ist das südgermanische Äquivalent der (nördlichen) (Frau) Holle, die Grundlage für das Märchen von Frau Holle.
Ok, so weit, so gut. Kommen wir nun zur Musik von Perchta, deren Songs im Tiroler Dialekt gehalten sind. Die Songs auf dem Album sind ein rauschender Mix aus Folk und Black Metal. Auf der einen Seite sind traditionelle Instrumente wie das Hackbrett, Zither oder die Teufelsgeige zu hören. Auf der anderen Seite ist es rasender und psychotisch anmutender Black Metal. Frau Perchta beherrscht dabei (wie in der Mythologie) einen wirklich charismatischen Klargesang, kann aber auch bedrohlich flüstern, fauchen oder auch markerschütternd schreien. Sogar das in Tirol und für die Touristen so beliebte Jodeln lässt Frau Perchta nicht aus. Laut Band geht es um „tabuisierte und teils provokative Themen und Aspekte der Weiblichkeit“. Dazu konstruierten sie auf diesem Album das Bild der Mutter / D’Muata.
Das Album hält einige rasante Black Metal Tracks wie zum Beispiel Ois Wås Ma San (inklusive Jodeleinlage) und Långtuttin & Stampa bereit. Aber auch typische Folk Songs wie Heiliges Bluat oder Ausbruch werden nicht außer Acht gelassen.
Diese Melange wird natürlich einigen „echten“ Metallern ziemlich zusetzen, das vermute ich jedenfalls. Ich persönlich war zunächst auch recht hin- und hergerissen, wobei ich die Mischung auf diesem Album total interessant finde und mit jedem weiteren Hören D’Muata immer mehr in den Schoß falle. Perchta haben mit D’Muata etwas erschaffen, an deren Zitzen sich die Metaller noch satttrinken werden.
Ich persönlich werde Perchta auf dem Prophecy Fest 2024 in der Balver Höhle live erleben und bin schon jetzt sehr gespannt auf die Liveumsetzung, wobei die Höhle wahrscheinlich beim Auftritt von Perchta strahlen wird.
HIER! geht es für weitere Informationen zu Perchta – D’Muata in unserem Time For Metal Release-Kalender.