Brant Bjork – Jacoozzi

Coole, lockere und verdöste Ein-Mann Jam Session in der Wüste

Artist: Brant Bjork

Herkunft: Palm Springs (Kalifornien) / USA

Album: Jacoozzi

Spiellänge: 46:54 Minuten

Genre: Stoner Rock

Release: 05.04.2019

Label: Heavy Psych Sounds Records

Link: https://www.heavypsychsounds.com/bands/brant-bjork.htm

Bandmitglieder:

Alle Instrumente – Brant Bjork

Tracklist:

  1. Can’t Out Run The Sun
  2. Guerrilla Funk
  3. Mexico City Blues
  4. Five Hundred Thousand Dollars
  5. Black & White Wonderland
  6. Oui
  7. Mixed Nuts
  8. Lost In Race
  9. Polarized
  10. Do You Love Your World?

Brant Bjork zählt zu den Stil prägenden Musikern des Stoner Rocks. Aus Palm Springs stammend, spielte er bei den Stonerlegenden Kyuss und Fu Manchu das Schlagzeug. Seit fast 20 Jahren ist der Multiinstrumentalist auch als Solokünstler unterwegs.

Erschienen ist das mittlerweile 14. Soloalbum, wie der Vorgänger Mankind Woman auch, bei Heavy Psych Sounds Records. Die haben das Album, wie bei ihnen üblich, nicht nur auf CD, sondern gleich schon auf fünf verschiedenen Vinylvarianten gepresst (clear green, orange, transparent splatter (orange, red yellow), black and Test Pressing). Alles natürlich streng limitiert.

Wieso das nötig ist, habe ich mich schon beim letzten Release Mankind Woman gefragt. Gerade wo die Notwendigkeit einer Auflage von 50 Testpressungen liegt, verschließt sich mir völlig. Ist es dann wirklich noch eine Testpressung, bei solch einer Auflage? Für die Sammler ist es auf jeden Fall sehr lukrativ, gerade auch, weil die älteren Platten von Brant Bjork doch ziemlich hoch gehandelt werden. Ich denke schon, dass da die Vinylliebhaber etwas angefixt werden.

Jacoozzi ist im eigentlichen Sinn keine neue Studioplatte. Das Material entstand bereits 2010. Brant Bjork zog sich damals in ein Haus nach Joshua Tree zurück, und spielte die Songs in Solojams ein. Sein Freund, der Studiotechniker Tony Mason nahm die einzelnen Instrumentensessions Spur für Spur auf und legte sie übereinander.

Nun hat sich das Label Heavy Psych Sounds Records dieser Aufnahmesessions angenommen und diese unter dem Albumtitel Jacoozzi veröffentlicht.

Ich selbst muss gestehen, dass mich die Qualität dieser Aufnahmen doch sehr positiv überrascht hat. Die Songs wirken nicht so, als wären sie in einem Hinterzimmer aufgenommen und man versuche nun etwas Halbfertiges an den Mann / die Frau zu bringen.

Die Songs sind aus meiner Sicht richtig gut produziert. Ein Jamfeeling liegt diesen Songs allen inne. Gerade das mag ich.

Wir hören größtenteils lockeren und luftigen Stonerrock. Relaxt und staubtrocken, wie zum Beispiel der Opener Can’t Out Run The Sun oder auch Black & White Wonderland und der letzte Song des Albums Do You Love Your World. Do You Love Your World ist der einzige Song mit Vocals, auf einem ansonsten rein instrumentalen Album. Diese Vocals bleiben zudem auch recht entspannt. Der Multiinstrumentalist schafft es natürlich als Ex-Drummer von Kyuss und Fu Manchu, den Songs den notwendigen Drive zu geben.

Mit Guerrilla Funk zeigt Brant Bjork, dass ein Stoner durchaus auch etwas kräftiger und funkiger sein kann.

Überhaupt lässt er in diesen Sessions einige Facetten einfließen. Ein schönes Beispiel hierfür ist für mich der Song Guerrilla Blues, der sehr fließend und dynamisch wirkt.

Für seine Verhältnisse recht beschwingt und Santana like, kommt Qui daher, bevor es bei Mixed Nuts recht jazzig wird, ohne dass der Song Jazz ist, denn er bleibt weiterhin ein cooler Stoner und geht einem überhaupt nicht auf die Nüsse.

Ziemlich krass und kräftig kommt mit Polarized ein Song, der die Fans aus meiner Sicht regelrecht polarisieren wird mit seiner doch mächtig aufheulenden Gitarre. Der ist für mich einer meiner Lieblingssongs auf diesem Album.

Brant Bjork – Jacoozzi
Fazit
Jacoozzi ist für mich nach dem doch irgendwie enttäuschenden Mankind Woman Album wieder eine klare Steigerung. Obwohl sehr cool und meist auch entspannt gespielt, besitzen die Songs auf Jacoozzi die Energie, die den Songs auf Mankind Woman größtenteils abhandengekommen war. Coolness mit der richtigen Würze ist angesagt. Diesmal hat es den Biss, den ich beim letzten Album stark vermisst habe.

Anspieltipps: Guerrilla Funk und Qui, Polarized
Juergen S.
8.2
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