Artist: Callejon
Herkunft: Düsseldorf, Deutschland
Album: Metropolis
Spiellänge: 49:56 Minuten
Genre: Metalcore, Post-Hardcore
Release: 28.08.2020
Label: Warner Music Group
Link: https://www.callejon.de/
Bandmitglieder:
Gesang – Bastian Sobtzick
E-Bass – Thosten Becker
E-Gitarre – Bernhard Horn
E-Gitarre – Christoph Koterzina
Schlagzeug – Maximilian Kotzmann
Tracklist:
- Metropolis
- Gottficker
- Blut
- Die Krähe Mit dem Schädelbauch
- Fürchtet Euch!
- Die Fabrik
- Der Wald
- Herr Der Fliegen
- Misraim
- Katakomben
- Dies Irae
- Gestade Der Vergessenheit
Wie gerne erinnere ich mich daran, dass wir gemeinsam mit einigen Freunden in einer Kneipe in Mönchengladbach beim Song Tanz Der Teufel und Porn From Spain der Düsseldorfer Kapelle Callejon abgespackt sind. Wenn man jetzt überlegt, dass das Zombieactionhauptquartier schon zwölf Jahre alt ist, dann wird auch klar, wie viel die Herren aus der Landeshauptstadt bereits erreicht haben. So schafften es alle fünf Alben, die nach Videodrom (2010) das Licht der Welt erblicken durften, auf eine Platzierung in den deutschen Albumcharts. Wo für mich die ersten beiden Alben ein persönliches Highlight gewesen sind, habe ich Hartgeld im Club und Wir Sind Angst besonders positiv in Erinnerung. Dann wollen wir mal schauen, womit die Herren diese Dekade einläuten werden. Auf Metropolis getauft und mit dem „Gottficker“ als Maskottchen des Coverartworks zeigt man klar, dass es sich hier nicht um Pop Rock handelt.
Das, was Callejon im Vergleich zu vielen Mitbewerbern wieder hinbekommen, ist, dass man Deutsch singt und es irgendwie nie peinlich klingt. Da, wo man mir mit Gottficker ein wenig zu infantil rüberkommt – vom dazu gehörenden Musikvideo mal abgesehen, schaffen es Tracks wie Die Fabrik und Katakomben bodenständiger zu wirken und zu zeigen, dass man es ernst meint mit dem, was die Herren auf den Silberling gebracht haben. Gerade durch den zweiten der genannten Songs bekommt das 2020er Release ein wenig mehr Dynamik. So wechselt man zwischen emotionalen Songs, die auch im Midtempo unterwegs sein dürfen, und Tracks, die zu schnell sind, um nicht gleich mitgerissen zu werden. Doch da, wo klarer Gesang auf ruhige Passagen trifft (wie beim namensgebenden Song), sind mal wieder Mitsingparts obligatorisch. Dies Mirae (lateinisch für Tag Des Zorns) ist eines der Highlights des Albums, mit seinen Blast Beats und Breakdowns bekommt der Hörer, kurz vor Ende des Releases, noch mal einen Song mit ordentlich Circlepit-Charakter um die Ohren gepfeffert.