Chaos Underground Alliance 3 am 01.06.2011 in Hamburg

Bands: Surface, Tragic Cause, Total Violence und Destruction Overdrive

Location: Fundbureau, Hamburg

Hompage: http://www.fundbureau.de

Datum: 01.06.2011

Kosten: AK 5 Euro

Besucher: ca. 160

Am sonnigen Mittwochabend findet zum dritten Mal das Chaos Underground Alliance statt. Im Fundbureau in Hamburg wollen vier Trash Metal Bands ordentlich die Bühne rocken. Die Location ist stadtnah gelegen und somit gut zu erreichen. Ein kleiner Gang führt zur Eingangstür und im Inneren angekommen, fällt die Großzügigkeit der Räume auf. Diese sind mit Polster und Ledergarnituren ausgestattet, sodass ein gemütliches Flair aufkommt und auch Sitzmöglichkeiten zu Genüge vorhanden sind. Die Bühne ist ausreichend geschnitten und so kann mit einiger Verspätung, aufgrund von Unfällen auf der Autobahn, die erste Band starten.

Destruction Overdrive ist eine junge Band aus Schwarmstedt, die schon immerhin drei Jahre zusammen musiziert. Mit einer sehr hohen Screamstimme und den typischen Instrumenten eröffnen sie diesen Konzertabend. Aggressive Music heißt das Motto und so wird genau die Stimmung ins Publikum getragen. Allerdings besteht die Musik nicht nur aus harten, schnellen Gitarrenriffs, sondern wechselt sich mit melodischen Parts ab. Natürlich wird es dann auch nicht ruhig, aber es bleibt Zeit zum Atmen, bevor es wieder mit Vollgas weitergeht. Mit Nuclear War erreichen sie den Höhepunkt ihres Programms und glänzen durch hervorragende Instrumentalisierung. In ihrem Repertoire sind nicht nur eigene Kompositionen, sondern auch Coversongs von Kreator oder Black Sabbath. Der Coversong zu letzterer Band wurde ein bisschen unglücklich umgesetzt und so klingt Paranoid doch etwas eigen, da die hohe Leadstimme auf den ersten Blick unpassend erscheint. Jedoch wird dadurch die gute Leistung der Band nicht geschmälert. Sie bringen eine gehörige Portion Spaß mit und animieren das Publikum zum Mitmachen. Ein gelungener Auftakt und so verabschiedet sich die Band und macht Platz für Total Violence, die nächste Gruppe.

Der Name dieser Band steht genauso für das Motto, welches sie verkörpert. Ihre aggressiven Stücke machen die fünf Jungs aus Kellinghusen über weite Strecken hin bekannt. Mit tiefer Leadstimme und harten Gitarrenriffs überzeugen sie jedes Mal erneut. Aggressive Beats und schnelles Schlagzeug untermalen das Gesamtkonzept. Ihre Interpretationen sind nichts für schwache Nerven. Hier wird man keine Liebeslieder finden. Ihre Musik ist abwechslungsreich und ruhige Parts gehen über in schnellere Rhythmen. So sind die Songs auch meist sehr lang und mit viel instrumentellem Beiwerk geschmückt. In den ruhigen Abschnitten ist auch kein Gesang zu hören, der setzt mit den schnellen Riffs wieder ein. Ebenso auffallend ist die Spielfreude der Jungs und man kauft ihnen jede Zeile ab, sie schaffen es immer wieder, die Zuschauer mitzureißen. Einer dieser Powersongs ist Too Straight To Die, der die gesamte Qualität der Band widerspiegelt. Perfektes Zusammenspiel und Bewegung herrschen auf der Bühne. So wird auch der letzte Zuhörer ergriffen und die Band kann mit diesem Auftritt sehr zufrieden sein.

Der dritte Act nennt sich Tragic Cause und ist wohl die aktivste Gruppe des Abends. Seit 2009 rocken sie die norddeutschen Bühnen im Oldschool-Style. Wer hier aber ausgediente, alte Stücke erwartet, wird enttäuscht und eines Besseren belehrt. Die Jungs setzen diese Musikrichtung in ein anderes Licht. Angelehnt an bekannte Bands wie Sepultura oder Pantera finden sie einen eigenen Soundmix und gestalten ihre Lieder auf ihre eigene einzigartige Weise. Die unverkennbare Leadstimme von Alex, die tiefer als die des typischen Thrashs ist, komplettiert das gesamte Arrangement. Tempowechsel und brachiale Texte bringen das Publikum ins Schwitzen. Selbst Balladen klingen hier nicht soft, sondern beleuchten die Liebe eher von der unschönen Seite. Das sympathische Dreigespann macht Krach für zehn. Selbst Anhänger anderer Genres zählen zu den Fans dieser Band. Dies ist nicht verwunderlich, da man einige Death Metal Einlagen geboten bekommt. Die Vielseitigkeit von Tragic Cause ist in jedem Stück erkennbar und auch die Liebe zur Musik, die dahintersteckt, spürt der Zuschauer. Auf jeden Fall ist sicher, dass diese Band noch viel Erfolg ernten wird und noch einige Metalherzen gewinnen kann.

Die letzte Band des Abends Surface überrascht doch mit einer ungewöhnlichen Musikrichtung. Beim Lesen des Flyers bezeichnete man ihre Richtung als Olympic Thrash, worunter sich wohl die wenigsten Metalheads etwas vorstellen können. Diese Bezeichnung ergibt sich aus dem Themenbereich der Band, die sich vorwiegend mit griechischer Mythologie befasst und ihre Texte danach gestaltet. Nach Ausklingen des ersten Songs lässt sich sagen: Es ist sehr melodisch und man hört Death Metal Passagen heraus. Angepasst an den Rhythmus des Schlagzeugs dröhnt die tiefe Stimme des Leadsängers Tom aus den Boxen. Die Stücke bringen Stimmung, die durch die Spiellust der Band verstärkt wird. Auch hier finden sich längere Abschnitte rein instrumental und sobald der Gesang einsetzt, werden sie schneller. Auffallend ist der Rhythmus, der zum Bangen einlädt und jeden erfasst. Ebenfalls anders als bei typischem Thrash wird hier Platz für „Mitsingparts“ gelassen, die der Bandleader Tom vorgibt und in die die Fans einstimmen. Bewegung ist auch hier das Zauberwort. Ruhig stehen bleiben und ihre Stücke herunterspielen, liegt Surface fern und so geben sie Vollgas und sorgen für ordentliches Moshen unter den Zuschauern.

Fazit: Trotz der 160 Besucher war es teilweise doch etwas leer und man hatte das Gefühl, es ist eher sehr familiär. Man darf darauf hoffen, dass nächstes Jahr doch ein paar mehr Menschen den Weg zum Chaos Underground Alliance finden und es noch bekannter wird.