Artist: Creatures
Herkunft: Curtiba, Brasilen
Album: Creatures II
Genre: Hard Rock, Melodic Rock, Glam Rock, Heavy Metal
Spiellänge: 56:41 Minuten
Release: 14.11.2025
Label: High Roller Records
Links: https://www.hrrecords.de/
Bandmitglieder:
Gesang – Marc Brito
Schlagzeug – Sidnei Dubiella
Gitarre – Mateus Cantaleäno
Bass – Ricke Nunes
Gastmusiker:
Keyboard – Caio Vidal
Background-Gesang – Arthur Migotto
Tracklist:
- Inferno
- Devil In Disguise
- Night Of The Ritual
- Beware The Creatures
- Dreams
- Queen Of Death
- Pure Madness
- Danger
- Nothing Lasts Forever
- Path Of The Night
- Beware The Creatures (Extended Version – Bonustrack)
- Perfect Illusion (Bonustrack)
Wenn es um metallische Kost und Brasilien geht, dann dürften sehr schnell Namen wie Sepultura, Soulfly oder Angra fallen. Südamerika ist in der Regel eher in den extremeren Gefilden beheimatet, wobei Ausnahmen die Regel bestätigen. Ausnahmen bilden zum Beispiel Creatures oder die für den kommenden Sommer für das Keep It True Legions bestätigten Trovão. Hier liegen die Vorbilder in den 80er-Jahren und die Bands musizieren im Style von Dokken, Ratt oder auch Judas Priest.
Nach dem selbstbetitelten Debüt im Jahr 2021 folgt 2025 Creatures II. Die Truppe hat anscheinend eine Vorliebe für einfache Plattennamen. Creatures II wühlt aber wie sein Vorgänger zwischen Hard Rock und US-Rock mit einer Prise Heavy Metal, sodass bei dem einen oder anderen Riff Erinnerungen an eine nicht unbekannte Band aus Hannover wach werden.
Nach dem etwas zu langgezogenen Intro startet Devil In Disguise irgendwo im Style der späten NWoBHM mit galoppierenden Rhythmen, bei dem die Vocals aber eher zum US-Glam-Rock der 80er passen als nach England. Night Of The Ritual wird etwas metallischer, wobei auch hier die Stimme viel zu sehr im Rock beheimatet ist, als dass Marc Brito in metallische Gefilde rutscht.
Beware The Creatures mit knapp sechs Minuten ist spätestens im 80er-Jahre-US-Rock anzusiedeln, der sich mit dem ausufernden Gitarrenspiel im hinteren Teil etwas zu sehr in die Länge zieht. Auch der Nachfolger Dreams bleibt tief in rockigen Gewässern, wo schon fast in Richtung AOR geschielt wird, ohne dass Creatures eine wirklich große Hymne präsentieren.
Mit mehr Speed und zumindest metallischen Ansätzen erklingt die Queen Of Death. Pure Madness bewegt sich zurück zum melodischen Rock, ohne besondere Angelpunkte zu setzen. Der Anfang von Danger lässt Großes erhoffen, was sich aber schnell als Irrtum erweist. Der Schuster bleibt bei seinen Leisten und die brasilianischen Kreaturen rocken sich melodisch durch ihre Platte. Nothing Lasts Forever lässt mit akustischer Gitarre und galoppierendem Rhythmus kurz aufhorchen. Spätestens der Refrain belässt das Material in seinem melodischen Rahmen, auch wenn die balladesken Interludes für etwas Auflockerung sorgen.
Der vorläufige Schlusspunkt sind knapp sieben Minuten Path Of The Night, der ähnlich wie die beiden anderen Langläufer soliden 80er-Jahre-Rock liefert, wo sich das Gefühl einschleicht, dass nach der Hälfte der Zeit das Stück bereits erzählt ist. Wer auf die CD setzt, bekommt noch zwei Bonusnummern, die am Gesamtbild wenig verändern.




