“Es gibt ein neues Genre: Progressive Pagan Metal“
Artist: Dvalin
Herkunft: Würzburg, Deutschland
Album: Aus Dem Schatten
Spiellänge: 43:42 Minuten
Genre: (Progressive) Pagan Metal
Release: 08.01.2016
Label: NoiseArt Records
Link: https://www.facebook.com/DvalinPagan und http://www.dvalin-band.com/
Produktion: Sonic Storm Studio, Würzburg von Dominik Heidinger
Bandmitglieder:
Gesang – Nico
Gitarre – Thomas
Gitarre – Josef
Bassgitarre – Moe
Keyboard und Dudelsack – Marcus
Dudelsack und Drehleier – Matze
Schlagzeug – Sebi
Tracklist:
- Das Heer Aus Der Tiefe
- Redeemed By Oblivion
- Omen (Part I)
- Schöpfer Des Nichts
- Ostara
- Zwergenvolk
- Schrecken Des Waldes
- Skaldenfest
- Omen (Part II)
- Unter Den Eichen
Was die Jungs von Dvalin da hingelegt haben, kann man wohl als raketenhaften Start bezeichnen. Gegründet im Jahr 2010 durften sie bereits ein Jahr später für die Band Varg eröffnen und auch schon beim bayerischen Wackel Festival auftreten, wo sich so namhafte Bands wie Excrementory Grindfuckers, Fiddler’s Green oder Eisregen tummelten. Nach einigen weiteren Auftritten, aber auch schon einigen Besetzungswechseln, ging man dann endlich ins Studio, um das Debütalbum Aus Dem Schatten einzuspielen, das am 08.01.2016 erschien. Nachdem auch ich der massiven Werbekampagne nicht entkommen konnte und bislang auch nur begeisterte Reaktionen vernommen habe, war ich dann doch überredet und habe mir das Album mal zum Review gegriffen.
Beim „Intro“ Das Heer Aus Der Tiefe ist der Name irgendwie Programm, denn bei den tiefen Trommelschlägen und den Schritten, die hier zu hören sind, kann man sich richtiggehend vorstellen, wie die Männer aus irgendwelchen Gewölben emporsteigen. Und man kann sich auch gleich vorstellen, wie es klingt, wenn harte Gitarren, Bass und Schlagzeug auf Dudelsack, Drehleier und Rauschpfeife treffen. Ich bin ja ein großer Fan von Dudelsackmusik, allerdings eher die traditionelle schottische. Mal sehen bzw. hören, wie das hier weiter funktioniert…
Und dann gibt es zum ersten Mal den sehr variablen Gesang von Nico auf die Ohren. Von tiefen Death-Growls bis zu Black Metal-Screams ist eigentlich alles dabei. Was ich allerdings so im Pagan Metal noch nie gehört habe, sind diese wahnsinnig vielen Breaks, aber das ist mal richtig klasse! Man könnte es so beschreiben: von Melodic Death Metal mal kurz in den Black Metal gesprungen, dann auch mal eine fast schon folkloristische Einlage, und dann wird die Melodie wieder aufgenommen, und es geht zurück zum Melodic Death Metal. Und das dann alles auf Pagan Metal getrimmt. 😀 Tempo- und Rhythmuswechsel ohne Ende, eben noch Highspeed, dann der abrupte Wechsel, und ich bin versucht, einen original schottischen Reel (Volkstanz) hinzulegen. Streckenweise erinnern sie mich dabei sowohl vom Gesangsstil als auch vom Rhythmus mächtig an Kalmah. Dabei ist dann auch noch Zeit für kleine und feine Soli, wobei der Hörer nicht überstrapaziert wird, jedes Instrument kriegt seine Zeit und seinen Platz im Bandgefüge.
Apropos Instrument: Es gibt auch zwei instrumentale Stücke auf dem Album. Da wäre zum einen Ostara, sehr ruhig gehalten, teilweise mit akustischer Gitarre eingespielt. In der Mitte des Albums platziert, da kann man zum ersten Mal Luft holen. Auch Skaldenfest kommt ganz ohne Gesang aus und ist so gut gelungen, dass es direkt in meine Anspieltipps gelangt ist.