🤘🎸🎄 Adventskalender 2025 🎄🎸🤘

Final Error – Daemonium In Nobis

Death/Thrash-Verprügelung aus NRW – alles andere als ein letzter oder endgültiger Fehler

Artist: Final Error

Herkunft: Deutschland

Album: Daemonium In Nobis

Spiellänge: 41:35 Minuten

Genre: Death Metal, Thrash Metal

Release: 05.09.2025

Label: Kernkraftritter Records

Link: https://www.facebook.com/finalerrorband/

Bandmitglieder:

Gesang – Nico
Gitarre – Fabian
Gitarre – Juan
Bassgitarre und Gesang – Hammer
Schlagzeug – Börgy

Tracklist:

1. Hellbrain
2. Daemonium In Nobis
3. Enough Is Enough
4. Scaffold
5. Desolate Gorefest
6. Mortify
7. Curse Of Death
8. Angel Of Darkness
9. Silence
10. Dance Of Dark Grace

Aus dem wunderschönen Lippstadt und somit aus Nordrhein-Westfalen stammt die Band Final Error, die seit dem Jahre 2014 aktiv ist. Anfangs war man noch im thrashigen Crossover unterwegs und hier und da konnte man auch blackige Töne vernehmen, aber das hat sich ganz schön geändert, denn man hat die Liebe zum Death Metal entdeckt, und kombiniert diese mit thrashigen Klängen. Das zweite Album Necromantic Rituals hatte schon diese Marschrichtung, was dazu führte, dass die Band einen Deal mit Kernkraftritter Records ergattern konnte. Das Album erschien im Jahre 2022. Nach intensiven Proben haut man nun drei Jahre später Album Nummer drei auf den Markt und auch das gleiche Label ist wieder mit von der Partie. So soll es sein. Auch in Sachen Besetzung zeigt man sich sehr stabil, lediglich Drummer Börgy stieß im Jahre 2023 dazu. Meistens hört man so was auch. Auch bei Final Error? Diese Frage gilt es zu klären.

Los geht das Spektakel mit dem Song Hellbrain. Mit Einzeltönen leitet man das Spiel langsam ein, bevor dann ein Schrei ertönt und man den Knüppel aus dem Sack holt und draufhaut. Kurz und trocken. Das weitere Rennen wird im rhythmischen Midtempo durchgeführt. Feines Riffing. Kurze Tempoveränderungen und eine Uftata machen das Ganze sehr interessant und die aggressiven Vocals erledigen dann den Rest. Man lässt ein wenig austrudeln und baut den Song langsam und ein wenig melodisch aus. Eine verzerrte Stimme übernimmt bösartig das Ruder und langsam und atmosphärisch geht die Reise weiter. Dann wird es wieder schnell, um kurze Zeit wieder den bekannten Part im Midtempo aus dem Hut zu zaubern. Eine schön thrashige Attacke mit der angesprochenen Uftata erfolgt erneut und führt das Unterfangen, einen guten Opener zu erzeugen, weiter fort. Chillig und sinnig beendet man dann den Song.

Um dann gnadenlos und knüppelhaft mit dem Song Daemonium In Nobis die Geschichte fortzusetzen. Da zwischen den Songs kaum Pause ist, klingt der Übergang einfach sehr stark. So etwas baut Spannung auf und ich hoffe, es war wohl überdacht. Egal, denn es schockt ja. Nach dem feinen Geknüppel geht es wieder ins Midtempo, aber man bleibt treibend und hält das Aggressionslevel hoch. Dann erfolgt der Mitgrölpart mit Daemonium In Nobis, welcher natürlich als Refrainpart dient. Klar, die Jungs aus NRW erfinden das Rad nicht neu, aber es macht Spaß. Man wiederholt jetzt Geballer, Midtempo und Refrainpart und wechselt dann wieder ins Geballer mit technischem Riffing und verlangsamt dann kurz. Ein Daemonium erklingt und der Knüppel darf wieder ran. Und wieder ins Midtempo. Hier drückt und groovt man und gerade diese Tempowechsel machen den Song echt spannend. Dann noch einmal den groovenden Refrainpart, ganz kurz und auf den Punkt gebracht.

Dann erfolgt die Singleauskopplung und auch der beste Song auf dem Album. Enough Is Enough überzeugt mit einem gerittenen Refrainpart, der mit einem richtig geilen Riff aufwartet und beim Gesang eine starke Phrasierung inne hat. Growling und Screams geben sich hier die Klinke in die Hand. Ja, das macht Spaß, da kommt bei mir Laune auf. Auch ansonsten ist der Song nur treibend und drückt und zwingt einen zum Headbangen, kann aber auch mit einem verspielten und recht geilen Solo überzeugen. Diese Uftata beim Refrainpart macht einfach nur gute Laune. Ein sehr geiles Beispiel, wie Death und Thrash Metal zusammen gut funktionieren können. Sehr ausgetüfteltes Songwriting, denn hier passt jeder Ton und jedes Riff hat seinen Sinn und ist zur rechten Zeit am rechten Platz.

Wenn man jetzt denkt, die Burschen können nur einfach und losgelöst, täuscht man sich absolut. Dafür kann der vertrackte Anfang von Scaffold herhalten. Technisch auf hohem Niveau und auch der weitere Verlauf ist anspruchsvoll mit Breaks und einem geilen thrashigen Part. Die Stopps fetzen und die wild heulende Gitarre macht danach einfach Spaß. Auch Desolated Gorefest zeigt sich ein wenig von der vertrackten Seite und macht Druck und schockt, während die nachfolgenden Songs Mortify und Curse Of Death zwar in die gleiche Schiene gehen, mich aber nicht komplett überzeugen können.

Ganz anders ist es da beim Song Angel Of Darkness, obwohl er so gar nicht ins Konzept passt und eigentlich überhaupt nicht meine Baustelle ist. Am Anfang agiert man mit einer Akustikgitarre, Cleangesang und Schreien im Hintergrund. Es wird zwar ein Metalsong daraus, aber die Passage taucht wieder auf. Ist das schon als Ballade anzusehen? Ich weiß es nicht. Auf jeden Fall eine absolute Überraschung. Ich glaube, wäre es der Opener gewesen, hätte es bei mir nicht so gefruchtet, aber so kurz vor Ende des Albums schockt das wohl. Auch dieses harmonische und atmosphärische Solo macht Spaß. Hätte ich nicht erwartet, und so soll es ja sein.

Es folgen noch die guten Songs Silence und Dance Of Dark Grace und dann kann man gen Feierabend reiten und die Repeattaste drücken.

Final Error – Daemonium In Nobis
Fazit
Die Jungs von Final Error aus NRW haben ihren Stil gefunden und liefern echt anständige Kost ab, die sowohl eingängig als auch anspruchsvoll ist. Auf der einen Seite treten sie einem so derbe in den Hintern und auf der anderen Seite beruhigen sie einen mit chilligen Soli oder groovigen Attacken. Dabei legt man sehr viel Wert auf ausgetüfteltes Songwriting, technische Raffinesse und sehr viel Energie. Diese Mischung aus Death und Thrash Metal kann der Empfänger spüren, vor allem das Herzblut der Band, welches sie investiert hat. Musik von Freaks für Freaks – und das sind wir doch alle. Das dritte Album von Final Error zeigt wieder einmal, wie geil der deutsche Underground ist. Zulegen.

Anspieltipps: Enough Is Enough und Dance Of Dark Grace
Michael E.
8.4
Leserbewertung0 Bewertungen
0
8.4
Punkte