Gaia Epicus – Seventh Rising

Auf den Spuren von Helloween und Gamma Ray

Artist: Gaia Epicus

Herkunft: Trondheim, Norwegen

Album: Seventh Rising

Spiellänge: 55:52 Minuten

Genre: Power Metal, Heavy Metal, Speed Metal

Release: 17.12.2020

Label: Epicus Records (Eigenproduktion)

Link: www.facebook.com/gaiaepicus

Bandmitglieder:

Gitarre, Gesang und Bassgitarre – Thomas Christian Hansen
Gitarre – Lukky Sparxx
Schlagzeug – Mike Terrana

Gastmusiker:

Gesang und Bassgitarre – Tim „Ripper“ Owens

Tracklist:

1. Like A Phoenix
2. Rising
3. Nothing To Lose
4. From Ashes To Fire
5. The Dream
6. Invisible Enemy
7. Dr. Madman
8. Number One
9. Gods Of Metal
10. We Are The Ones
11. Eye Of RA

Eigentlich schon seit fast 30 Jahren (genauer gesagt 28) ist Thomas Christian Hansen in der norwegischen Metalszene unterwegs. Gestartet als Rått Kjøtt 1993, ging es über Execution, Millenium, Theater Of Pain, Eternal Flame 2001 zu Gaia Epicus. Die Umbenennungen erfolgten, weil der jeweilige Bandname bereits anderweitig vergeben war. Die Liste der Musiker, welche mit bei den Bands aktiv waren, ist lang. Dazu hat Thomas sein eigenes Label. Die ersten beiden Werke Satrap (2003) und Symphony Of Glory (2005) erschienen beim portugiesischen Label Sound Riot Records. Seit 2007 und Victory wird alles in Eigenregie via Epicus Records zur Veröffentlichung gebracht, nachdem man mit dem portugiesischen Label im tiefsten Unfrieden auseinander ging. Einen herben Nackenschlag gab es für die Band 2005. Der damalige Drummer Yngve Hansen verstarb bei einem Verkehrsunfall. Der Bandname ist für eine norwegische Band sicher ungewöhnlich und stammt aus dem portugiesischen Sprachgebrauch, wo sich der Kreis spätestens mit der Veröffentlichung der ersten Scheibe schließt. Nur ein Schelm denkt sich, dass das damalige Label den Bandnamen vorgeschlagen hat. Mit Seventh Rising präsentieren die Norweger nun ihr siebtes Studiowerk. Textlich liegt man im Bereich Fantasy und Geschichte. Mit Mike Terrana (u.a. Vision Divine) hat Thomas einen erfahrenen Drummer an der Seite, was sich beim Sound positiv bemerkbar macht. Vom Artwork ist man genauso kreativ wie die Masse der Powermetalwerke – nichts, was man nicht bereits 1000-mal gesehen hat, aber auch nichts, was irgendwo stört.

Wie der Phönix aus der Asche mit Klavierklängen wird der Hörer begrüßt. Der Übergang nach ca. einer Minute erfolgt mit richtig Speed und es gibt eine Mischung aus Gamma Ray und Helloween auf die Ohren. Thomas Namensvetter Kai und „Weiki“ Weikath klingen an jeder Ecke massiv durch. Gut zu hören ist das Ding aber trotzdem. Das Piano Outro wirkt allerdings deplatziert. Rising schlägt gleich von der ersten Sekunde die hohe Taktfrequenz an und liefert einen druckvollen Sound zwischen Speed und Heavy. Nichts zu verlieren hat auch die dritte Nummer. Im gleichen Tempo und Style geht der Ritt weiter und die Gitarren werden kräftig geschrubbt. From Ashes To Fire überzeugt mit Speed und starker Melodie, der Traum von Thomas nimmt das Tempo etwas runter und liefert eher klassische metallische Töne. Invisible Enemy knüpft nahtlos an seinen Vorgänger an. Zu Dr. Madman fällt mir unweigerlich Who Is Mr. Madman (Helloween, 7 Sinners) ein. Es ist kein Cover, aber geht natürlich in eine sehr ähnliche Richtung, das Tempo wird gegenüber der beiden vorherigen Tracks wieder mächtig angezogen. Number One bewegt sich zum True Metal und mit Gods Of Metal folgt zwangsläufig eine Assoziierung mit Manowar. Die Götter auf dieser Scheibe liefern melodischen Powermetal und mit Tim „Ripper“ Owens einen Gastsänger, sodass der Refrain zweistimmig gegrölt werden kann. Mehr Kitsch geht nicht! We Are The Ones kommt nach der Kitschorgie als solider Track um die Ecke. Der siebenminütige Langläufer Eye Of RA beendet die Scheibe. Hier variieren Thomas & Co. etwas mehr und geben vor allem der Gitarrenarbeit reichlich Freiraum. Die Soli im hinteren Teil sind nett zu hören und erinnern – wie bereits beim Opener – nochmals intensiv an die Helloween Gitarren.

Gaia Epicus – Seventh Rising
Fazit
Wer auf Helloween und Gamma Ray steht, sollte mal ein Ohr in das Werk halten. Es ist kein neues Rad, was hier aus Norwegen anrollt. Aber es ist ein gut gemachter, unterhaltsamer Mix aus Power-, Speed- und Melodic Metal. Nicht alle Songs zünden, hier ist vor allem das kitschige Gods Of Metal zu nennen. Die Gitarrenarbeit macht Spaß und solange es noch nichts Neues von Helloween gibt, kann man sich mit der Scheibe gut die Zeit vertreiben.

Anspieltipps: From Ashes To Fire, Dr. Madman und Eye Of RA
Jürgen F.
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