Artist: Gold
Herkunft: Rotterdam, Niederlande
Album: Why Aren’t You Laughing
Spiellänge: 50:55 Minuten
Genre: Doom Metal, Post-Rock/Metal, Progressive Rock/Metal, Rock
Release: 05.04.2019
Label: Artoffact / Cargo
Link: https://www.facebook.com/thebandGOLD/
Bandmitglieder:
Gesang – Milena Eva
Gitarre – Thomas Sciarone
Gitarre – Jaka Bolič
Bassgitarre – Tim Meijer
Gitarre – Kamiel Top
Schlagzeug – Igor Wouters
Tracklist:
- He Is Not
- Things I Wish I Never Knew
- Why Aren’t You Laughing?
- Please Tell Me You’re Not The Future
- Taken By Storm
- Wide-Eyed
- Lack Of Skill
- Truly, Truly Disappointed
- Killing At Least 13
- Mounting Into Bitterness
- Till Death Do Us Part
Gold standen selbst in der aktiven Zeit von ihren Landsleuten The Devil´s Blood als kleiner Bruder der satanisch okkulten Rock Band parat. Seitdem sind einige Jahre vergangen, die Kult Rocker gibt es nicht mehr und Gold haben Veröffentlichungen wie Optimist, No Image oder Interbellum in ruhige Fahrwasser gleiten lassen. Frontfrau Milena Eva hat ihre Männer weiterhin fest im Griff und möchte es in diesem Jahr noch mal wissen. Mit Why Aren’t You Laughing gibt es seit April neues, schwermütiges Material, dass den Spagat zwischen okkultem Rock, feinem Doom und griffigen progressiven Handschriften schafft. Neben Rockelementen kann man die Künstler aus Rotterdam ohne Probleme in die Metal-Schiene drücken. Emotional bringt die Frontfrau Milena Eva die Lyrics an den Mann. Technisch bleiben sie für meinen Geschmack noch immer hinter ihren Landsleuten von The Devil´s Blood zurück, wenn auch der Kreis weiter geschlossen wird und das Niveau weiter steigt, aber alles der Reihe nach.
Die Entwicklung der Formation dauert auf dem vierten Silberling zum Glück an, dadurch rutscht Why Aren’t You Laughing an die Spitze der Diskografie. Gold leben weiter von weitreichenden Atmosphären und lassen ihre Zweifler wortwörtlich im Regen stehen. Tiefe Nebelschwaden, die man sonst nur aus London kennt, dringen über den kurzen Weg über die Nordsee in den Rotterdamer Hafen ein. Gefühlvoll, mit einem perfiden Hang zu Refrains, werden Stücke wie He Is Not, Taken By Storm oder Lack Of Skill mit dem heißen Eisen direkt auf die Haut gebrannt. Grandios, ein stilles schüchternes Feuerwerk, was trotzdem eine enorme Wucht entwickelt, sobald es abgebrannt wird. Das Subgenre kann man nicht mal so eben bedienen. Komplexe Stücke mit einer weiten Reichweite werden sofort erwartet, und da müssen auch Gold auf ihrem vierten Longplayer liefern, ohne unter die Räder zu kommen. Beflügelt vom Druck, bzw. Anspruch, fahren sie zur Höchstform auf und geben das wohl stärkste Werk zum Dank an ihre Fans zurück. Klar fällt die Spannungskurve nur zu gerne gravierend ab. Wenn es in tödliche Regionen geht, schlagen beide Augen plötzlich auf und blicken zutiefst erschrocken in die endlose Ferne. Wie ihr schon merkt, kann ich nur positive Wort zu Why Aren’t You Laughing finden. Nicht ohne Grund läuft die Platte seit gut einer Woche bei mir rauf und runter. Einmal angefixt funktionieren die elf Stücke wie reines Heroin, einmal angestochen bleibt der Suchtfaktor ein Leben lang.