Gràb – Kremess

Black Metal zum Leichenschmaus

Artist:Gràb 

Herkunft:  Bayern, Deutschlannd 

Album:Kremess 

Spiellänge: 55:39 Minuten 

Genre:Black Metal 

Release: 21.02.2025 

Label: Prophecy Productionst 

Link:https://www.facebook.com/@Grabavaria/?locale=de_DE 

Bandmitglieder: 

Bass, Gitarre, Keyboards - Dan „Gnást“ Capp
Gesang - Matthias „Grànt“ Jell

Session Musiker: 

Viola – Peter Honsalek
Gesang (Tracks 4, 6) – Thomas Helm
Gesang ((additional) (track 1) – Morean
Gitarre (solo track 8) – V. Santura
Flute (track 5) –  – Johanna Rehm
Dulcimer – Komalé Akakpo
Keyboards (additional), Gesang (Chor), Dulcimer (on „Leere“) – Markus Stock

 Tracklist: 

  1. Waidler
  2. Kremess
  3. Kerkermoasta
  4. Im Hexnhoiz (A Weihraz-Gschicht, Kapitel Oans)
  5. Vom Gråb Im Moos (A Weihraz-Gschicht, Kapitel Zwoa)
  6. Deifeszeig
  7. Waldeinsamkeit
  8. Dà Letzte Winter 

Das Zweitwerk Kremess der Bayern Gràb ist gerade frisch über Prophecy Production erschienen. Erhältlich ist Kremess seit dem 21.02.2025 als CD, Mediabook und in den Vinylvarianten Schwarz und Crystal Clear. Gràb sind nach wie vor ein Duo. Neben Matthias „Grànt“ Jell ist allerdings mittlerweile Dan „Gnást“ Capp bei Gràb aktiv, der damit den Vorgänger Gråin an den Saiten abgelöst hat. Als Sessionmusiker sind wieder einige in der Szene wohlbekannte Musiker/Musikerinnen vertreten, unter anderem Mitglieder von Empyrium, Triptykon und Dark Fortress. Tausendsassa und Prophecy-Urgestein Markus Stock ist, wie beim Debüt von Gràb, auch wieder dabei. Der neue Mann an den Saiten, Dan „Gnást“ Capp, ist vielen als Musiker/Ex-Musiker von Bands wie Hammer Of Gods, Soltice oder Winterfylleth bekannt. Das von Ex-Dark Fortress Musiker/Sänger Azathoth (aka Grànt bei Gràb) gegründete bayerische Black Metal Projekt spielt mit Geschichten und Traditionen des deutschen Alpenlandes. Dies wird im bayerischen Dialekt lyrisch besungen. Der Engländer Dan „Gnást“ Capp zeichnet sich mittlerweile wohl für das Songwriting verantwortlich.

Kremess heißt in den deutschen Gefilden außerhalb des Freistaates auf Hochdeutsch Leichenschmaus. Die gesungenen Worte sind aufgrund des Dialekts natürlich kaum zu verstehen. Ich würde die Art und Weise dieses Black Metal Genres dann doch etwas dem atmosphärischen Folk Black Metal zuordnen. Das kennt man von den Label Mates Perchta, die allerdings noch ein Stück mehr Folk in ihren Black Metal integrieren. Das Album eröffnet mit dem Waidler im kräftigen Midtempo. Bereits beim zweiten Track begibt man sich zum Leichenschmaus, bzw. zum Titeltrack Kremess. Gemächlich und in unheimlicher Stimmung erwarten wir im Titeltrack den Gvatter (Tod). Aufgewühlter sind wir dann doch, wenn er erscheint.

Kerkermoasta nimmt nach Pferdegewieher und Schnaufen einiges an Fahrt auf. Hier finde ich die Vocals besonders stark „hingerotzt“. Verstehe allerdings aufgrund des Dialekts kaum was. Aber egal, die Musik zeigt ihre Wirkung. Akustikgitarre, Flöte und das Hackbrett (Dulcimer) setzen ihren Zauber über das gespenstische Gebüsch. Im Hexnhoiz (A Weihraz-Gschicht, Kapitel Oans). Sehr atmosphärisch wird es dann in der Gschicht Vom Gråb Im Moos (A Weihraz-Gschicht, Kapitel Zwoa). Das ist doch wohl alles ziemlich gespenstisches Deifeszeig, was die Protagonisten uns da erzählen wollen. Der Deife geht in diesem Song dann auch recht ruppig zu Werke.

Ziemlich baff verbleiben wir in der Waldeinsamkeit, bevor Dà Letzte Winter sehr kühl anbricht. Dà Letzte Winter ist zum Abschluss ein sehr epischer Song, der seinem Namen alle Ehre macht und bei dem sich dem geneigten Hörer die Nackenhaare bestimmt zu Berge stellen werden. Weltabgewandt durchschreitet hier Matthias „Grànt“ Jell diese letzte kalte Jahreszeit. Eine grandiose Nummer über fast 12 Minuten. Der eisige Wind hallt hier noch stark nach.

Gràb – Kremess
Fazit
Jürgen S.:
Bayerischen Black Metal mit Folk Anleihen und großer Atmosphäre bringen Gràb in neuer Duo-Besetzung mit ihrem neuen Album Leichenschmaus/Kremess. Das kann sich echt gut hören lassen. Eine illustre Mannschaft aus Musikern von Empyrium, Triptykon und Dark Fortress hat das Bayrisch/Britische Duo Matthias "Grànt" Jell und Dan "Gnást" Capp dabei vorzüglich unterstützt. 

Anspieltipps: Waidler, Kremess und Dà Letzte Winter 

René W.:
Bedrohlich rollt Waidler an. Mystisch verarbeiten die Künstler Folk Elemente und werden ihrem Status als Bavarian Black Metal gerecht. Dem klassischen skandinavischen Black Metal mischen sie verschiedenste melodische Elemente bei. Die Soundwand ist dicht und der frostige Nebel legt sich auf die warme Haut. Schnell unterkühlt der Hörer, während Gràb die Büchse der Pandora öffnen. Die Einflüsse aus der Natur und der Einsamkeit legen sich auf die Kunst von Kremess. Die Erwartungen an Kremess werden sofort erfüllt und es warten noch sechs weitere Titel. Kerkermoasta schlägt krachend die Tür komplett auf. Im Hexnhoiz avanciert zu einem meiner persönlichen Höhepunkte. Trotz der längeren Spielzeiten werden die einzelnen Werke nicht langweilig und holen den Fan des atmosphärischen Black Metals sofort ab. Das Konzept ihrer Kunst ist bis ins Detail durchdacht und weist keine Schwächen auf. Sowohl die Lyrics als auch die teuflischen Klänge gehen Hand in Hand durchs Fegefeuer. Mit Kremess setzt das Duo ein klares Ausrufezeichen. Gràb muss man zwingend auf dem Zettel haben, ansonsten verpasst man unnötig höchste Genre-Kunst!

Anspieltipps: Waidler, Kremess und Im Hexnhoiz
Jürgen S.
8.8
René W.
9
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Punkte