Event: 26. Headbangers Open Air
Bands: Sodom, Brian Downey’s AaD, Armored Saint, Evil Invaders, Blazon Stone, Kingdom Of Madness, Gama Bomb, Tröjan, Blazon Stone Preacher Guest, Highway Chile, Dust Bolt, Silent Knight, Tailgunner, Iron Curtain, Nothing Sacred, Claymorean, Spell, Mega Colossus, b-s-t, Roadhog, Pyracand, Hellhaim, Alien Force, Arkham Witch
Warm Up Show: am 24.07. mit Rezet, Vanquisher, Manticora, Heloise
Datum: 25.07. – 27.07.2024, am 24. gibt es bereits die Warm-Up-Show mit 4 Bands
Genre: Heavy Metal, Power Metal, NWoBHM, Rock, Hard Rock, Thrash Metal, Speed Metal, Doom Metal
Besucher: ca. 3000
Ort: Brande-Hörnerkirchen
Veranstalter: Headbangers Open Air
Kosten: 80 Euro p. P. für drei Tage inklusive Camping. Müllpfand 5 €, Warm-Up-Show: 19 Euro, Tagesticket 45 Euro
Link: https://www.headbangers-open-air.com/
Bereits zum 26. Mal und damit nur ein paar wenige Male weniger als das Wacken Open Air, geht es im Garten von Thomas Tegelhütter wieder rund. Was als kleines Event begann, hat sich zu einem kleinen, aber feinen Festival entwickelt, bei dem die Gästezahlen kontinuierlich gleich bleiben. Das „große“ Wachstum bleibt aus und ist auch nicht gewollt. Dadurch erhält sich das Festival im beschaulichen Brande-Hörnerkirchen die familiäre Atmosphäre und auch die Preise bleiben außerordentlich moderat. Wo gibt es bitte schön für 80 Euro noch drei Tage Festival inklusive Camping? Nicht mehr so häufig. Deshalb freuen wir uns auch immer wieder hierherzukommen. Der heutige Donnerstag ist also der erste Tag und nach dem erfolgreichen Empfang der Zutrittsberechtigung gibt es einen ersten Rundblick. Wie gewohnt ist der „warme“ Essensstand gleich in der Nähe des Ein- und Ausganges und auch der Bierwagen steht bereit. Wie gehabt sind ein paar Klamotten, Patch und Metal-Zubehör-Stände aufgebaut und auch der Autogrammstand steht bereit.
Musikalisch beginnen heute b-s-t aus Hamburg. Der fette Doom zur besten Kaffeezeit ist zwar gut, aber ein späterer Slot wäre schöner gewesen. Deutsche Texte in Verbindung mit einem schleppenden Takt ergänzen sich. Trotzdem kommen die Gäste schon auf ihre Kosten. Sänger und Gitarrist Heiko Wenck vermag den „Hamburg City Doom“, geprägt durch Trostlosigkeit und Wehmut, zu präsentieren. Dabei sind die deutschen Texte keinerlei Hindernis, ganz im Gegenteil. Durch die Länge der Songs sind es nur wenige, die in den vierzig Minuten zum Besten gegeben werden.
Es wird umgebaut, während so nach und nach die Bandmitglieder von b-s-t vor der Bühne auftauchen. Später steht noch eine Autogrammrunde an, bei der ich auch meine drei Platten signieren lassen möchte.
Nun sind aber erst mal Claymorean dran. Die serbische Band bietet eine Mischung aus Heavy Metal mit einigen Domanleihen und Power-Metal-Einflüssen an. Inhaltlich sind es Fantasy und Horrorthemen, die besungen werden. Die Band bietet eine Mischung aus ihrer elfjährigen Karriere, wobei die beiden Alben Sounds From A Dying World und Eulogy For The Gods gleichwertig behandelt werden. Die Leute freut es und so ist es kein Wunder, dass nach der Show der Merchstand dicht umlagert ist. Wir suchen derweil einmal die „Händlermeile“ auf. Es sind einige interessante Dinge da und ein schwarzer Totenkopf soll es schließlich werden. Glück haben wir mit dem Wetter, es ist trocken, warm mit leichtem Wind.
Nach der Umbaupause geht es weiter mit Highway Chile. Die Holländer haben bereits ihren zweiten Auftritt, auch wenn es gestern „nur“ die Warm-Up-Party war. Da spielten sie noch unter dem Namen Helloise ein anderes Set. Heute stehen Songs des letzten Albums Keeper Of The Earth und ältere Stücke auf dem Programm. Die Fanschar scheint groß und so spielen sich die Jungs aus den Niederlanden warm. Schon der Opener Highway Chile Is Coming To Get Ya geht darauf ein und in den kommenden vierzig Minuten werden Songs wie Carol, Endless Trail und Bite In Anger zum Besten gegeben.
Wir bleiben nicht ganz bis zum Schluss, sondern nutzen die Gunst der Stunde, unsere Freunde auf dem Campground zu besuchen. Da gibt es ’ne Wurst und ein Pils. Dabei können wir das großzügige Platzangebot bewundern, das hier scheinbar alle haben. Kurze Wege, sauber, beste Voraussetzungen für entspanntes Camping.
Pünktlich zu Tailgrunner sind wir zurück im Infield. Dabei werden wir immer wieder gründlich überprüft, ob auch kein verbotener Gegenstand mit hereingebracht wird. Dass diese ohne Probleme auch durch den großmaschigen Zaun gehen würden, sei nur mal so dahingesagt. Ist ja gut, dass so viel Wert auf Sicherheit gelegt wird. Tailgunner liefern besten NWoBHM in moderner Form. Die Briten haben im letzten Jahr ihr erstes Album Guns For Hire herausgebracht und davon werden nun diese Stücke gespielt. Etwas Maiden, etwas Running Wild, eine Prise Enforcer. Das geht gut und bringt auch die Leute zum Schwitzen. Also, Zeit für ein Pils, das es noch immer für günstige drei Euro gibt.
Nach den gut zwanzig Minuten Umbau geht es mit Thrash von den Iren Gamma Bomb weiter. Die kloppen in ihren vierzig Minuten Slot Sage und Schreibe 29! Songs durch die Boxen. Das ist wohl Rekord dieses Jahr. Sänger Philly Byrne, zunächst noch in leichtem Anzug, ist dabei die treibende Kraft und durch seinen Ausdruck auch der Fotogenste. Aber auch der Rest der Truppe liefert ab und so ist ordentlich Bewegung auf und vor der Bühne.
So langsam nähert sich der erste Tag seinen Höhepunkten. Bevor Sodom den Tag beschließen, sind noch die Evil Invaders aus Belgien am Start. Ebenfalls Thrash, allerdings mit einer gehörigen Portion Speed Metal gespickt, geht es durch ihren Slot. Die Belgier können aus ihren bisher sechs Alben schöpfen und so gibt es eine bunte Mischung, wobei der Fokus auf Shattering Reflections steht. Sledgehammer Justice und Forgotten Memories machen den Anfang. Das gefällt gut und so ist es kaum verwunderlich, dass das Infield bereits rappeldicke voll ist. In diesem Stil geht es weiter und die Belgier können überzeugen. „Here we go Motherfuckers“ und ab geht die Post. Mit Rising Hell von der 2016 erschienenen EP In For The Kill verlassen sie eine gut vorbereitete Bühne für die deutschen Thrash Titanen Sodom.
Tja, und darüber braucht man eigentlich nicht viel Worte zu verlieren. Tom Angelripper, schon im Dunkeln, mit tiefem Bass, die beiden Gitarristen Frank Gosdzik und York Segatz sowie Toni Merkel an den Drums machen klar, wer hier das Sagen hat. Procession To Golgatha, Christ Passion und Jabba The Hut lassen den Fotografen nur wenige gut beleuchtete Momente. Aber musikalisch ein Brett. So geht es dann auch weiter. Natürlich sind Tracks von Agent Orange, Persecution Mania und Get What You Deserve dabei. Die leichten Ansagen machen deutlich, wie sehr es der Band gefällt, hier zu sein und das Publikum ist dankbar. Ausgebombt und Bombenhagel beschließen das Set und hinterlassen zufriedene Zuschauer. Nach und nach lehrt sich der Platz vor der Bühne. Wir kommen zeitig zurück nach Hause und freuen uns auf den morgigen Tag.
Hier kommt ihr zum Bericht vom Freitag und hier zum Bericht vom Samstag.