Hiidenhauta – Riivin

Vielschichtig teuflisch - Minä itte Perkeleen – ich bin der Teufel!

Artist: Hiidenhauta

Herkunft: Satakunta, Finnland

Album: Riivin

Spiellänge: 41:22 Minuten

Genre: Melodic Black Metal, Finnish Folkish Black Metal

Release: 18.09.2020

Label: Inverse Records

Links: https://www.facebook.com/Hiidenhauta/
https://www.instagram.com/hiidenhauta/

Bandmitglieder:

Gesang – Tuomas Keskimäki
Gesang – Emma Keskimäki
Gitarre – Otto Hyvärinen
Bassgitarre – Henri Hakala
Schlagzeug – Eetu Ritakorpi

Tracklist:

1. Riidenlieko
2. Lettorikko
3. Raate
4. Petäjä
5. Leväkkö
6. Halava
7. Yövilkka
8. Ahonoidanlukko
9. Harmio

Die 2012 gegründete finnische Formation Hiidenhauta war mir doch tatsächlich bis dato gänzlich unbekannt, muss ich gestehen. Hat doch das Quintett aus Satakunta (im Westen Finnlands) bereits eine Menge an Veröffentlichungen seit 2013 vorzuweisen, oftmals Singles und zwei EPs, aber eben auch schon zwei Longplayer: Noitia On Minun Sukuni (2014) und 1695 (2018). Nun wurde am 18. September 2020 mit Riivin über das Label Inverse Records die dritte Langrille auf den Markt geworfen, deren statistische Werte neun Songs mit einer Spielzeit von 41:22 Minuten sind.

Also beginnen wir unsere Reise durch das Stil-Potpourri aus Folk und finnischem Melodic Black Metal. Eines kann ich vorwegnehmen. Es wird zu keiner Zeit langweilig, nicht alles vermag jedem Fan auf Anhieb gefallen, aber das Album zündet ordentlich. Es geht teuflisch zu Werke und so vielgesichtig die Teufelscharaktere sind, so ist auch diese Scheibe.

Schon beim ersten Song Riidenlieko ist eine Komplexität, ein Facettenreichtum erkennbar, der sich wie ein roter bzw. schwarzer Faden durch das komplette Album zieht. Alle weiteren Songs schlagen in eben genau diese Kerbe. Die neun Songs (nach finnischen Pflanzen benannt) sind gespickt von Abwechslungsreichtum, von guten atmosphärischen Mischungen, die von tiefer Dunkelheit, Boshaftigkeit, Melancholie bis hin zu Optimismus und wahrer Schönheit reichen. Es ist wirklich spannend, sodass die Werke auch nach mehreren Durchläufen nicht langweilig werden. Hervorzuheben sind auf jeden Fall auch der Wechselgesang und der konkrete Kontrast der hellen Stimme von Emma Keskimäki mit den rauen Vocals von Tuomas Keskimäki. Ein „Track by Track“-Review macht auch bei Hiidenhauta keinen Sinn – die Songs, das komplette Album – wirken als Ganzes und ich verstehe es auch so. Die Titel enthalten allesamt eine gewisse Spannung, können mit Eigenheiten und eigenen Highlights glänzen. Mir selbst gefällt die kreierte Stimmung sehr, sodass ich Hiidenhauta auf jeden Fall im Auge behalten werde.

Hiidenhauta – Riivin
Fazit
Es ist schon fast peinlich, dass mir Hiidenhauta bisher unbekannt waren. Vielschichtiger Folk Melodic Black Metal der finnischen Schule. Riivin weiß zu überzeugen, mal roh und böse, dann wieder detailreich und fast filigran. Fans, die sich nicht an Stilverschmelzungen und/oder einen großen Anteil von weiblichem Gesang abgestoßen fühlen, sollten hier auf jeden Fall lauschen, es ist fast, als würde die finnische Schwarzwurzel auf Kvelertak und auch auf Finntroll treffen, dabei eigenständig hervorgehen, um eine Kreation aus diversen Stimmungen und Atmosphären zu schaffen. Ich bin mitunter echt gefangen von den Songs. Die gute Produktion und auch das gutgelungene Cover runden das Gesamtbild ab. Hoffentlich klappt es mal, dass man den finnischen Fünfer auf der einen oder anderen Bühne in der entsprechenden Atmosphäre erleben kann, momentan überwiegt in mir nur der Ärger, Hiidenhauta vorher nicht gekannt zu haben, aber auch die Freude, dass Riivin ein so gelungenes Album geworden ist.

Anspieltipps: Leväkö, Raate und Harmio
David S.
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