Iced Earth: Stellungnahme zum Sturm auf das Kapitol von Schaffers Bandkollegen

Auch Blind Guardian haben sich zu Wort gemeldet

Photo @ Federal Bureau of Investigations (FBI)

Wie wir bereits berichteten, war der Iced Earth Gitarrist Jon Schaffer am vergangenen Mittwochabend unter den radikalen Trump-Anhängern, die das US-Kapitol in Washington gestürmt haben. Jon Schaffer wurde dabei fotografiert und wird seitdem von der Polizei gesucht und vom Federal Bureau of Investigations (FBI) sogar auf der Most Wanted-Liste geführt.

Schaffers Bandkollegen von Iced Earth hielten sich bisher zu den Vorfällen bedeckt und auch Blind Guardian, mit deren Frontmann Hansi Kürsch Jon Schaffer bei Demons & Wizards zusammenarbeitet, hielten bisher ein Statement nicht für erforderlich. Einzig Iced Earth Frontmann Stu Block teilte via Instagram mit, dass er den Geschehnissen neutral gegenüberstehe. Stattdessen postete er ein Foto mit einem roten Herzen und schrieb dazu: „Genug gesagt #love.“ Das sahen einige Fans wohl ganz anders und forderten eine klare Positionierung. Stu reagierte darauf zwar mit Verständnis, betonte jedoch seine generelle Distanz zu politischen Ereignissen und löschte alle Kommentare unter seinem Post und deaktivierte die Kommentarfunktion. Mittlerweile wurde dem Herrn aber wohl notgedrungen klar, dass man solch einem Vorfall, bei dem es mehrere Tote gab, nicht neutral gegenüberstehen kann, denn das Foto wurde zwischenzeitlich wieder von seinem privaten Instagram-Account entfernt.

Dafür wurde gestern über den Facebook-Account von Stu Block ein Statement im Namen aller Iced Earth Mitglieder (mit Ausnahme Jon Schaffers) veröffentlicht. Darin bedankt sich die Band für die Unterstützung der Fans, die ihnen in den letzten Tagen widerfahren ist. Weiter heißt es, dass man verstehen kann, dass einige wegen ihres Schweigens besorgt gewesen sind, jedoch brauchte man die Zeit, um all die Vorfälle und Informationen zu verarbeiten. Okay, verständlich, denn die Band wurde wahrscheinlich von Schaffers Verhalten auch eiskalt erwischt, obwohl der Gitarrist für seine Verschwörungstheorien durchaus bekannt war. Nicht verständlich ist dagegen, warum sich die Band nun in ihrem Statement immer noch nicht konkret zu den Vorfällen und den Handlungen ihres Gitarristen äußert, denn man distanziert sich nur von der Gewalt und betont, dass man diese nicht duldet und unterstützt, und hofft, dass alle Beteiligten vor Gericht gestellt werden. Letztendlich sprechen sie noch den Hinterbliebenen ihr Mitgefühl aus.

„We want to thank those of you who have sent words of support in recent days. Some of you have been concerned by our silence, which we understand. We needed some time to properly process the information and find out some facts before we made a statement.
First and foremost we absolutely DO NOT condone nor do we support riots or the acts of violence that the rioters were involved in on January 6th at the US-Capitol building. We hope that all those involved that day are brought to justice to be investigated and answer for their actions.
With broken hearts we are sending our love and compassion to everyone who has felt pain from the events on January 6th. We are deeply saddened and our hearts go out to the families of the lives lost that day. There are really no proper words to console. Just know we are with you in your shock, grief and pain. Much love to you all. ❤️
Stu, Luke, Jake, Brent

Auch Blind Guardian veröffentlichten zuvor ein Statement über ihre Website, welches sich ganz ähnlich liest, denn auch die Mannen um Hansi Kürsch distanzieren sich von jeglicher Form der Gewalt und betonen, dass die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden. Die Krefelder sind in Gedanken bei den Angehörigen der Verstorbenen, wollen sich aber derzeit nicht weiter äußern.

„We are deeply shocked and our thoughts are with the relatives of the deceased. We expressly distance ourselves from any kind of violence irrespective if applied against institutions or persons. The incidents will be thoroughly investigated and the responsibles will be brought to justice. We ask for your understanding that in view of the hourly news situation we will not make any further comments at present.“

Beide Bands positionieren sich nur sehr vorsichtig und zurückhaltend und wollen offenbar zunächst abwarten, wie sich die Angelegenheit weiter entwickelt, doch irgendwann ist ein Punkt erreicht, an dem es für eine klare Positionierung zu spät ist. Stattdessen blickt man bei Demons & Wizards lieber nach vorne und postete am Freitag über den Facebook-Bandkanal Werbung für ihr aktuelles Album Demons & Wizards III, denn: The Show Must Go On!