“Ein Riff jagt das Nächste!“
Artist: Bleed From Within
Herkunft: Glasgow, Schottland
Album: Era
Spiellänge: 46:40 Minuten
Genre: Metalcore, Modern Thrash Metal
Release: 06.04.2018
Label: Century Media Records
Link: https://bleedfromwithin.com/
Produktion: Middle Farm Studios & BFW HQ Studio von Adam Setgood
Bandmitglieder:
Gesang – Scott Kennedy
Gitarre – Craig “Goonzi” Gowans
Gitarre – Steven Jones
Bassgitarre – Davie Provan
Schlagzeug – Ali Richardson
Tracklist:
- Clarity
- Crown Of Misery
- Cast Down
- Afterlife
- Shiver
- Bed Of Snakes
- I Am Oblivion, Pt. II
- Alone In The Sun
- Gatekeeper
- Ruina
- Alive
Nach fünf Jahren harter Arbeit wurde Anfang April endlich das heiß erwartete, vierte Album der Schotten Bleed From Within veröffentlicht. Era schimpft sich das Werk, welches neben dem Erfolgsalbum Uprising ebenfalls über Century Media veröffentlicht wurde und fetter denn je klingt.
Mit neuem Gitarristen Steven Jones an Bord, wurde das Quintett um einen erfahrenen Mann bereichert, der einen durchaus hörbaren Einfluss auf den ohnehin schon druckvollen, aggressiven Sound der Band hat. Der Opener Clarity unterstreicht den Einfluss des Neulings ganz dick und drückt gleich zu Beginn ordentlich nach vorne. Schon jetzt dürfte jedem der makellose Sound aufgefallen sein, der sich durch die sehr saubere Produktion genau so anhört, wie sich ein modernes Death/Thrash Album anhören sollte. Bleed From Within klingen soundtechnisch im Jahre 2018 somit schon einmal besser als je zuvor!
Die jedoch wahrscheinlich bedeutendste Veränderung am Sound der Briten ist vor allem der vermehrte Einsatz von eingängigen Melodien, die neben Blast Beats und knackigen Riffs Luft zum Aufatmen bieten. Crown Of Misery oder Cast Down profitieren davon und zeigen, dass Songs, die Aggression und Melodie teilen, nicht Mainstream sind, sondern sowohl auf Platte als auch live sehr lohnenswert sein können. Gerade diese Dynamik lässt Era noch ein Stück weit besser dastehen als Uprising und verleiht den Songs Clarity, Shiver oder Alive einen hohen Wiedererkennungswert. Doch das ist noch nicht alles, was Era zu einem brillanten Album macht – was die Schotten hier musikalisch zaubern, erinnert technisch gesehen nicht zu Unrecht an Bands wie Architects, Sylosis oder sogar an While She Sleeps. Ein meisterhaftes Riff jagt das andere, knackige Drumparts von Ali Richardson hauen einem um die Ohren und Sänger Scott Kennedy zeigt sich gelegentlich auch mal von seiner melodiösen Seite.
Somit gibt es an Era eigentlich nichts auszusetzen – man findet keinen Song, der auch nur ansatzweise schlecht ist und doch nur wenige, die einen festen Platz in meiner Playlist gefunden haben! Aber warum ist das so? Das liegt ganz einfach daran, dass im Mittelteil die Aufmerksamkeit schnell verloren gehen kann, da sich dort eben nicht solche Knaller wie Afterlife oder Alive befinden. Hört man Stücke wie Bed Of Snakes oder Alone In The Sun jedoch unabhängig vom Rest, bleiben auch diese interessant. Dieses Phänomen kommt also nur dann auf, wenn man Era von Anfang bis zum Ende rotieren lässt.