Artist: Grailknights
Herkunft: Grailham City, (Deutschland)
Genre: Superhero Metal, Heavy Metal, Melodic Death Metal
Label: Perception (RPM)
Link: https://www.facebook.com/grailknights.metal
Bandmitglieder:
Gesang – Sir Optimus Prime
Gitarre – Sovereign Storm
Gitarre – Count Cranium
Bassgitarre – Duncan MacLoud
Schlagzeug – Lord Drumcules
Mit ihrem neuen Longplayer Forever retten die Grailknights nun bereits zum siebten Mal die Menschheit vor dem Bösen. Die Comic-Metal-Helden verbinden Power Metal, Old-School-Rock-Hooks und eine ordentliche Portion Superhelden-Charme zu einem einzigartigen Sounduniversum. Nachdem sie mit Muscle Bound For Glory die Messlatte hochgelegt haben, stellt sich die Frage, ob Forever den Titel als ultimatives Heldenwerk verteidigen kann. Wir trafen Sänger Sir Optimus Prime, um über das neue Album, die Rückkehr des Grail Gym und das Geheimnis ewiger Power zu sprechen.
Time For Metal / René W.:
Sir Optimus Prime, sieben Jahre sind vergangen, seit wir zuletzt über Knightfall gesprochen haben – wie hat sich die Welt der Grailknights in dieser Zeit verändert?
Grailknights / Sir Optimus Prime:
Ah, ja – sieben Jahre sind in unserem Universum eine halbe Ewigkeit! In dieser Zeit haben wir viele neue Abenteuer bestritten, etliche Schlachten geschlagen und unser Universum stetig erweitert. Die Welt um uns hat sich verändert – und wir uns mit ihr.
Musikalisch haben wir uns weiterentwickelt, keine Frage. Wobei wir nie sagen würden, dass ein Album besser ist als das andere. Jedes fängt genau den Moment ein, in dem wir uns damals befanden – was uns begeistert hat, was uns angetrieben hat und wie laut es eben sein musste.
Wir haben unser Universum mit neuen Geschichten und Charakteren bereichert – und dabei nie vergessen, worum es bei den Grailknights immer ging: Energie, Spaß und diese ganz besondere Mischung aus Humor und Heroik.
Kurz gesagt: Die Rüstungen quietschen vielleicht etwas lauter als früher – aber das Feuer brennt noch immer lichterloh!

Mit Forever habt ihr nun euer siebtes Studioalbum veröffentlicht. Was bedeutet Forever für euch – eher ein musikalisches Vermächtnis oder ein Versprechen an eure Fans?
Grailknights / Sir Optimus Prime:
Forever ist für uns tatsächlich beides – Vermächtnis und Versprechen zugleich. Einerseits fasst das Album sehr gut zusammen, wofür die Grailknights stehen: Energie, große Melodien, Humor und diesen unbändigen Drang, nach vorn zu gehen. Andererseits ist es auch ein Versprechen – an uns selbst und an unsere Battlechoir –, dass wir noch lange nicht am Ziel sind.
Die Songs auf Forever tragen genau dieses Gefühl in sich: Sie sollen dich pushen, dir Energie geben, dich abholen. Egal, ob du im Gym stehst, auf dem Weg zur Arbeit bist oder einfach einen Schub Motivation brauchst – diese Songs sollen dich aufladen.
Insofern ist Forever für uns ein klares Statement: Wir sind da und wir werden auch in Zukunft mit vollem Herzen, einem fetten Grinsen und wehenden Capes für und mit unserem Choir da sein.
Time For Metal / René W.:
Nach dem Erfolg von Muscle Bound For Glory war die Messlatte enorm hoch. Wie seid ihr an die Herausforderung herangegangen, dieses Level noch einmal zu erreichen oder gar zu übertreffen?
Grailknights / Sir Optimus Prime:
Ja, nach Muscle Bound For Glory war die Messlatte natürlich ziemlich hoch – das war uns völlig klar. Trotzdem sind wir nicht mit dem Gedanken ins Songwriting gegangen, diesen Erfolg unbedingt toppen zu müssen. Uns war wichtig, den Spaß und die Energie zu behalten, die uns ausmachen, und gleichzeitig neue Wege zu gehen.
Mit Perception haben wir außerdem einen starken neuen Partner gefunden, der uns von Anfang an verstanden und unterstützt hat. Das hat uns noch einmal richtig motiviert, fokussierter zu arbeiten und das Beste aus uns herauszuholen.
Tatsächlich haben wir auf Forever auch einen ganz neuen Ansatz verfolgt. Zum ersten Mal haben wir mit dem großartigen Sascha Paeth zusammengearbeitet – einem mehr als talentierten und unglaublich sympathischen Produzenten, den man unter anderem von Avantasia, Heavens Gate oder als Produzenten für Manowar und Rhapsody Of Fire kennt. Jeder Song, den wir geschrieben hatten, wurde gemeinsam mit ihm noch einmal analysiert, verfeinert und so gestaltet, dass er seine volle Wirkung entfalten kann.
Das Ziel war, jedes Stück noch direkter, klarer und energiegeladener zu machen – ohne Umwege, ohne überflüssige Spielerei. Daher kommen auch die kompakteren Songlängen: Alles sitzt, alles hat seinen Platz, und jedes Riff soll sofort zünden.
Am Ende ging es uns nicht darum, Muscle Bound For Glory zu übertreffen, sondern ein Album zu schaffen, das unseren aktuellen Spirit einfängt. Und genau das ist mit Forever gelungen: Es klingt fokussierter, druckvoller – und einfach rundum nach uns!

Time For Metal / René W.:
Der Opener Yes Sire wirkt wie eine Hymne an eure Fans – war das Stück von Anfang an als Live-Kracher konzipiert?
Grailknights / Sir Optimus Prime:
Ja, absolut! Yes Sire war von Anfang an als Live-Song gedacht. Beim Schreiben hatten wir direkt den Battlechoir im Kopf – diese Energie, wenn alle mitsingen, rufen, klatschen und einfach komplett mitgehen. Genau dieses Gefühl wollten wir einfangen: diesen Moment, wenn Band und Publikum zu einer Einheit werden.
Der Song ist wie ein Ruf in die Menge – direkt, laut und mit einem breiten Grinsen. Für uns war sofort klar: Das Ding muss live funktionieren. Und genau so ist es geworden – auf der aktuellen Tour ist Yes Sire unser Opener und jedes Mal der perfekte Start in die Schlacht.
Time For Metal / René W.:
Mit dem Grail Gym bringt ihr ein ganzes Konzept auf die Bühne, das Chiptune- und Videospiel-Elemente mit Metal verbindet. Wie kam es zu dieser ungewöhnlichen Kombination, die ihr nicht zum ersten Mal zelebriert, und wie wichtig ist euch der Augenzwinker-Faktor dabei?
Grailknights / Sir Optimus Prime:
Grail Gym steht sinnbildlich für die Energie und den Antrieb, die wir mit Forever transportieren wollten. Und natürlich unseren Heldenalltag, welcher sich hauptsächlich – neben der Gralsuche – natürlich im Grail Gym abspielt. Die musikalische Idee war, den Spirit eines intensiven Workouts mit der Wucht eines stampfenden Riffs zu verbinden und natürlich den Battlechoir – durch einen mehr als catchy Refrain – umgehend mit ins Training zu katapultieren. Wir sind mit Videospielen, 8-Bit-Sounds und diesem typischen Retro-Charme aufgewachsen, also lag es nahe, diese Elemente in unsere Welt zu holen.
Der besondere Reiz liegt im musikalischen Kontrast: Der treibende four-on-the-floor-Groove trifft auf klaren, energetischen Metal. Dadurch entsteht ein Sound, der gleichzeitig hart, tanzbar und voller Power ist. Live merkt man sofort, wie sich diese Energie überträgt – niemand steht still, und genau das war das Ziel.
Am Ende ist Grail Gym einfach ein Song, der bewegt – körperlich wie mental. Laut, treibend und mit einem Augenzwinkern – ganz so, wie man es, denke ich, von uns erwartet.
Time For Metal / René W.:
Auf Forever gibt es viele kurze, kompakte Songs. War das eine bewusste Entscheidung, um mehr Energie und Abwechslung in das Album zu bringen?
Grailknights / Sir Optimus Prime:
Ja, absolut – das war eine ganz bewusste Entscheidung. Wie wir schon bei Grail Gym beschrieben haben, ging es uns bei Forever darum, die Songs klar und fokussiert zu gestalten. Wir wollten ein kurzweiliges Album, das direkt zündet, ohne Umwege und mit viel Energie.
Jeder Song sollte für sich stehen – so wie bei der Komposition eines guten Bildes: Das Hauptmotiv ist sofort erkennbar, nichts lenkt ab. Diese Klarheit war uns wichtig. Es ging nicht darum, Dinge einfacher zu machen, sondern die Essenz jeder Idee so präzise wie möglich herauszuarbeiten.
Dadurch ist Forever ein sehr dynamisches Album geworden – kompakt, auf den Punkt und von Song zu Song abwechslungsreicher. Genau das sorgt dafür, dass es beim Hören nie an Energie verliert.
Time For Metal / René W.:
In Evil Moments und In The Eyes Of The Enemy taucht ihr in düstere Gefilde ein – steckt dahinter eine erzählerische Entwicklung eures Comic-Universums? Mit Chiara Tricarico habt ihr euch für einige ruhigere Momente weibliche Unterstützung ins Boot geholt. Wie kam die Zusammenarbeit zustande, und welche Emotion wolltet ihr in diesen Songs transportieren?
Grailknights / Sir Optimus Prime:
In The Eyes Of The Enemy ist tatsächlich ein Song, der von äußeren Umständen inspiriert wurde. Für einen kurzen Moment haben wir unser eigenes Heldenuniversum verlassen und an andere Helden gedacht – an diejenigen, die diesen Titel im echten Leben am meisten verdienen. Unser letztes Album Muscle Bound For Glory erschien am 24.02.2022, also genau an dem Tag, an dem der Krieg in der Ukraine begann. Das hat uns alle sehr getroffen und emotional beschäftigt – und tut es bis heute.
Aus dieser Stimmung heraus ist der Song entstanden. Es geht um den Blick in die Augen des Gegenübers, um Angst, Mut und Menschlichkeit in Extremsituationen. Auch wenn das Video die Geschichte in unserem Lore weiterspinnt, steckt dahinter eine tiefere, sehr reale Botschaft.
Mit Chiara Tricarico hatten wir zudem eine großartige Sängerin an Bord, die dem Song genau die emotionale Tiefe verleiht, die wir uns gewünscht haben. Ihre Stimme bringt eine verletzliche, fast zerbrechliche Note hinein, die den Kontrast zu unserem Sound perfekt ergänzt. Am Ende steht der Song für die Schattenseiten des Heldentums – für all die Momente, in denen Stärke nicht laut, sondern leise ist.
Time For Metal / René W.:
Der Bonustrack Super Trouper ist eine mutige Wahl – wie kamt ihr auf die Idee, ABBA im Grailknights-Stil zu covern?
Grailknights / Sir Optimus Prime:
Bei einem Coversong ist es uns wichtig, den Hörer zu überraschen – also nicht einfach etwas nachzuspielen, sondern wirklich etwas Eigenes daraus zu machen. Super Trouper war da die perfekte Wahl: ein Song, den wir alle mögen, der musikalisch aber komplett außerhalb unseres Kosmos liegt.
Gerade das fanden wir spannend. Wir wollten daraus einen echten Knightsong machen – schneller, energetischer, mit diesem typischen uplifting Grailknights-Feeling. Es war einfach reizvoll, so einen Pop-Klassiker in unser Universum zu holen und ihn in neuem, metallischem Glanz erstrahlen zu lassen.
Time For Metal / René W.:
Wenn du zurückblickst – von Knightfall über Muscle Bound For Glory bis Forever – was würdest du sagen: Wie hat sich der Held Sir Optimus Prime musikalisch und als Frontmann am meisten verändert?
Grailknights / Sir Optimus Prime:
Ich glaube, Sir Optimus Prime ist mit den Jahren einfach etwas erfahrener geworden – sowohl musikalisch als auch als Frontmann. Früher war vielleicht noch ein bisschen mehr Chaos und jugendlicher Übermut dabei, heute ist der Blick klarer, die Stimme kontrollierter und das Gespür für Dynamik stärker ausgeprägt.
Musikalisch hat sich viel getan: Ich habe gelernt, bewusster mit meiner Stimme umzugehen und Songs nicht nur als Shouter, sondern auch als Erzähler zu denken. Die Musik ist direkter geworden, aber auch facettenreicher – genauso wie der Charakter selbst.
Trotzdem steckt der gleiche Typ unter der Rüstung wie früher: energiegeladen, ein bisschen drüber, aber immer mit Herzblut dabei. Nur dass Sir Optimus Prime heute weiß, wann er den Helm etwas fester aufsetzt – und wann es reicht, einfach ein lautes ‚Yeah!‘ in die Menge zu rufen.
Time For Metal / René W.:
Ich bedanke mich für deine Zeit und möchte dir das letzte Wort überlassen, um dieses ganz frei an deine Battlechoir zu wenden.
Grailknights / Sir Optimus Prime:
Vielen Dank auch von meiner Seite für die spannenden Fragen und das Interesse! Und natürlich geht mein letztes Wort an unsere treuen Battlechoir – ohne euch wären die Grailknights nur halb so laut und sicher nur halb so heldenhaft. Ihr seid der Grund, warum wir das alles machen, warum wir immer wieder die Rüstung anlegen und uns aufs Schlachtfeld der Bühnen stürzen.
Egal, ob ihr schon seit Across The Galaxy dabei seid oder erst mit Forever zu uns gestoßen seid – ihr seid wahre Helden! Also: Bleibt stark und laut! Wir sehen uns auf der nächsten Schlacht!



