Isafjørd – Hjartastjaki

02.12.2022 - Post Rock - Svart Records - 51:34 Minuten

Die neue Band Isafjørd von Addi Tryggvason (Sólstafir) und Ragnar Zolberg (Sign) hat Anfang Dezember über Svart Records ihr Album Hjartastjaki herausgebracht. Getragen von der Kraft des ewigen Eises und der kargen Landschaft ihrer Heimat Island, zaubern die Musiker ein über 50 Minuten starkes melancholisches Feuerwerk, welches in acht einzelnen Sequenzen gezündet wird. Vom Post Rock bis hin zum melancholischen Doom Pop ist alles dabei. Das Rezept bleibt schlicht und einfach wie ihre Klänge. In der Ruhe liegt die Kraft. Neben den imposanten Soundergüssen leben die Nummern von den ergreifenden Vocals der Künstler. Bereits Mín Svarta Hlið schwillt schnell zu einem der Höhepunkte von Hjartastjaki an. Mit Isafjørd greifen sie die Gedanken von Sólstafir auf. Durch die gewonnenen Freiheiten entgleiten sie jedoch weiter dem Metal und leben lieber in einer Rockblase, die keine Berührungsängste zu allen sich ergebenden Möglichkeiten hat. Düstere Melodien legen den Kopf vorsichtig auf die Hände. Träumen ist erlaubt! Schnell dreht der Zeiger seine Kreise. Es wird später, jedoch scheint man beim Konsumieren förmlich in der Zeit stehenzubleiben. Entschleunigt, stillgelegt und mit einer liebevollen Freiheit versehen, entkommt man dem meist so schweren Alltag. Der Blick wandert bei Songs wie Heiðin, Fjord Of Hope oder auch dem Titeltrack Hjartastjaki immer wieder ins knisternde Feuer des Kamins. Mutig, gar selbstlos erschaffen Isafjørd eine Welt, die zwar kalt, aber nicht abweisend auf den Hörer wirkt. Die warme Hand wird mit Njálssaga gereicht. Emotional verhangen, bleibt der Nebel am Boden kleben. Trotz der Lyrics in der Landessprache bekommt man einen Draht zu Addi und Ragnar, die mit Hjartastjaki ein wunderbares Winteralbum erschaffen haben. Auch nach mehreren Durchläufen wird man dem ruhigen Rockalbum nicht überdrüssig. Wie auslaufende Wellen gleiten die Riffs ganz behutsam den Strand empor, um dann wieder in den Weiten des Meers zu verschwinden. Für Fans von Sólstafir alles andere als ein Fehlgriff, auch wenn die Handlungen noch mal zwei Level weiter vom Metal vollzogen werden. Heiðin bleibt mein persönliches Highlight und möchte ich euch gerne als Hörprobe ans Herz legen.

Hier! geht es für weitere Informationen zu IsafjørdHjartastjaki in unserem Time For Metal Release-Kalender.

Isafjørd – Hjartastjaki
René W.
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