Jet Jaguar – Endless Night

Debütalbum des Metal Battle Gewinners 2017

Artist: Jet Jaguar

Herkunft: Cancun, Mexiko

Album: Endless Night

Spiellänge: 43:12 Minuten

Genre: Hard Rock, Melodic Rock, True Heavy Metal, Speed Metal, Power Metal

Release: 17.07.2020

Label: Pride & Joy Music

Link: https://www.facebook.com/jetjaguarband/

Bandmitglieder:

Gesang – Maxx Mendoza
Gitarre – Nehuen Pacheco
Gitarre – Sergio Quintero
Bassgitarre – Jorge Ramírez
Schlagzeug – Jimmy Lozano

Tracklist:

  1. Jet Ranger
  2. Mr. Lee
  3. Blinding Lights
  4. R.O.D. (Race Or Die)
  5. Tormenta
  6. Up To The Top
  7. No Surrender
  8. Final Prayers
  9. Nunca Más
  10. 10,000 Voices

Die Band entstand 2014 und stammt aus Cancun, einer Stadt in der Maya-Region Mexikos. Der Bandname ist eine Inspiration durch ein heiliges Tier der Maya, dem Jaguar. Die erste und einzige Veröffentlichung der Herren war eine EP mit dem Namen Zero Hour im Jahr 2016. Größere Bekanntheit erlangte die Truppe durch das W:O:A Metal Battle 2017. Als erste hispanisch-amerikanische Band gewannen Jet Jaguar den Wettbewerb. Der Erfolg sorgte für einen Auftritt auf dem größten Metalfestival Lateinamerikas, dem Corona Hell And Heaven (sehr passender Name bezüglich des aktuellen Zeitgeschehens), gemeinsam mit Größen wie Ozzy Osbourne, Deep Purple, Judas Priest oder Megadeth. 2020 nun also das Debütalbum Endless Nights.

Was gibt es zu hören? Jet Ranger ist der Opener. Nach einem circa einminütigen Intro gibt es einen schnellen Metaltrack der alten Schule, irgendwo zwischen True und Power Metal. Die Stimme von Maxx ist sicher etwas gewöhnungsbedürftig und die Nummer klingt mehr nach 90er als 2020. Mr. Lee bewegt sich in Richtung Hardrock – es gibt viel Hey und Ho, reichlich Einsatz der Saitenakrobaten und alles im Sound der 80er und 90er. Blinding Lights wird noch melodischer als sein Vorgänger, das Hey und Ho intensiviert und das Hard beim Rock muss man hier eliminieren. R.O.D. (Race Or Die) bewegt sich wieder in Richtung Speed Metal, das Hey und Ho bleibt intensiv, und schadet mehr, als dass es nutzt. Sonst eigentlich eine nette Old School Nummer mit angenehmer Gitarrenarbeit. Darf es noch etwas Stadionrock sein? Bitteschön: Mit Tormenta gibt es Klänge à la Bon Jovi oder so ähnlich. Nach gut zwei Minuten ist das Intermezzo glücklicherweise vorbei. Up To The Top erhöht den Härtegrad – es geht mit dem bekannten Hey und Ho der anderen Tracks und melodischem Rock weiter. Dass es mit dem Ding nach oben geht, wage ich aber zu bezweifeln. No Surrender beschallt den Hörer mit Hardrock, den man so oder so ähnlich bereits x-fach gehört hat. Final Prayers dröhnt als speedige Metalnummer aus den Boxen – fast ein wenig teutonischer Power/Speed Metal à la Accept oder Helloween. Sicher eine der besseren Nummern auf dem Werk, auch weil man auf den Hey und Ho Singsang verzichtet. Nunca Más ändert erst mal die Sprache, was dem einen oder anderen Hörer durchaus spanisch vorkommen könnte. Musikalisch bleibt man metallisch – irgendwo zwischen Power und True Metal. Das Ding hat was Eigenständiges und hinterlässt bei mir Eindruck. Der Rausschmeißer ist 10,000 Voices. Galoppierendes Riffing zum Anfang lässt schon mal aufhorchen. Im Style von Accept sowie mit einer balladesken, instrumentalen Passage, geht es in Richtung Ende der Scheibe. Es gibt reichlich Abwechslung, interessante Arbeit der Saitenfraktion in über circa sechs Minuten und meine Feststellung, dass das Highlight des Werks am Ende zu finden ist.

Jet Jaguar – Endless Night
Fazit
Die letzten drei Tracks reißen das Album noch raus. Lange Zeit dümpelt man im melodischen und teilweise fast kitschig rüberkommenden Rock und Melodic Rock Fahrwasser umher. Zum Ende steigert man das Tempo und verlässt die rockigen Gewässer. Mehr Songs in der Qualität von 10,000 Voices hätten dem Werk sehr gutgetan. So bleibt viel zu viel Füllstoff als Kritikpunkt und trotz der guten Episode zum Ende, nur eine durchschnittliche Bewertung. Freunde von Old School Metal und Hardrock können gerne mal ein Ohr riskieren - man sollte aber für zwei Drittel des Erstlings die Skiptaste nicht zu weit aus dem Blickfeld verlieren.

Anspieltipps: Final Prayers, Nunca Más und 10,000 Voices
Jürgen F.
6
Leser Bewertung3 Bewertungen
8.8
6
Punkte