Bands: Mizmor, The Mountain King
Ort: Schlachthof Wiesbaden, Murnaustraße 1, 65189 Wiesbaden
Datum: 05.11.2024
Kosten: 26,00 € VVK, 27,00 € AK
Genre: Sludge, Black Metal, Doom Metal
Besucher: ca. 150 Besucher
Veranstalter: Schlachthof Wiesbaden
Link: https://schlachthof-wiesbaden.de/events/mizmor
Ich halte es mal wieder mit den Monty Pythons: „and now for something completely different.“ Die wunderbare Schwerkraft der Musik zieht mich halt an. Vorgestern hier im Kesselhaus mit Dark Wave / Pop bei Veljanov und Die Kammer. Heute nun Sludge, Black und Doom Metal mit Mizmor und The Mountain King.
Ich freue mich auf beide Bands sehr. Mizmor habe ich noch nie vorher live gesehen. The Mountain King durfte ich bereits im Sommer als Support von The Hippie Death Cult in Mainz erleben. Am Merchstand treffe ich bereits Eric McQueen. Im QKaff in Mainz war es im Juli das erste Aufeinandertreffen mit der Band. Eric habe ich anschließend nochmals als Zuschauer hier im Kesselhaus getroffen, da hatte er noch ein Plakat vom Event im QKaff dabei und hat es mir geschenkt. Heute ist es das erste Mal, dass er mit seiner Band The Mountain King hier spielt, so sagt er es mir.
Zunächst 2014 als ein Soloprojekt von Multiinstrumentalist Eric McQueen gegründet, besteht The Mountain King mittlerweile aus ihm, Frank Grimbarth (Gitarre, Gesang) und Robert Bished (Synths, Programming). Ihre Mucke nennen sie Electro Stoner Doom. WTF, was ist das denn, könnte ich jetzt sagen!? Mache es aber nicht, da ich es ja schon weiß. The Mountain King spielen eine Melange aus Stoner, Doom und Elektronikparts und ja, das schöne Wort Post darf man getrost noch hinzufügen. Bei unserem letzten Aufeinandertreffen hatte ich nur Eric McQueen und Frank Grimbarth auf der Bühne wahrgenommen. Robert Bished hatte sich in Mainz ja regelrecht neben der Bühne versteckt. Dieses Mal sieht man alle drei Musiker vereint auf der Bühne. Es fehlt allerdings immer noch der Schlagzeuger, denn das Schlagzeug kommt aus dem Off. Ein Schlagzeug steht allerdings auf der Bühne. Das wird momentan nicht bespielt, denn das ist das Schlagzeug von Mizmor. Da ich es ja weiß, ist es für mich nicht mehr irritierend, sondern gehört bei The Mountain King irgendwie dazu. Eric hat mir allerdings eben gesagt, dass mittlerweile ein Schlagzeuger gefunden sei. Das Trio kommt hier sehr gut an. Sie spielen insgesamt vier Songs. Drei Songs (Space Is Now Tainted, der Titelsong Stoma und Dripping Bats) sind von ihrem brandneuen Album Stoma, dazu kommt der mir bereits bekannte Titelsong des Vorgängeralbums Apostasyn, der sich alleine über 15 Minuten erstreckt.
Eine tolle Performance der Jungs aus dem Raum Mainz, die wieder einen weiteren Schritt auf dem Weg zum König der Berge gemacht haben. Immer gerne wieder.
Nun kommen Mizmor, die Band aus Portland, Oregon, die gerade auf ihrer European Fall Tour 2024 in unseren Gefilden unterwegs ist. Mizmor spielen eine Mischung aus Blackened Drone, Doom und Sludge. Hier in der Mehrheit zu sprechend ist eigentlich falsch, denn מזמור (so die hebräische Schreibweise und der Name des selbst betitelten Debüts) ist im eigentlich ein Soloprojekt von Liam Neighbours alias A.L.N. Den darf man getrost als Institution in der Szene bezeichnen. Er hat seit 2012 nicht nur mit Mizmor einige Alben veröffentlicht. Auch wurde sein Album Yodh 2018 live auf dem legendären Roadburn Festival live gespielt und auf Vinyl gebannt.
Da die Umsetzung seiner Ideen live natürlich nur mit weiteren Musikern geschehen kann, hat er noch drei erstklassige Musiker im Gepäck, bzw. heute Abend auf der Bühne stehen. Das hört sich alles sehr geil, wie aus einem Guss an. Auch Mizmor spielen „nur“ vier Songs. Only An Expanse und No Place To Arrive vom aktuellen, hochgelobten Album Prosaic (2023). Desert Of Absurdity stammt vom Album Calm (2019) und Woe Regains My Substance vom zweiten Album Yodh (2016). Vier Songs, die eine Stunde in einer großen Intensität ausfüllen. Danach ist Schluss, obwohl das begeisterte Publikum gerne noch mehr gehört hätte. A.L.N. und seine Mitstreiter sind schnell nach der Performance am Merchstand und begrüßen ihre Fans. Die Alben der Band liegen am Merchstand aus, allerdings werden hier 45 Euronen pro Album fällig. Da sollte man (Label oder Band?) doch überlegen, ob diese Preise nicht etwas übertrieben sind, zudem es hier keinen Zwischenhändler gibt, der mitverdienen will.
Tolles Konzert mit zwei besonderen Bands. Der Schlachthof in Wiesbaden und gerade das Kesselhaus hat tolle Events zu bieten. Wir von Time For Metal sind immer wieder gerne dabei!
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