“Extrem Metal Fraktion aufgepasst, es wird wieder Morbid!“
Artist: Morbid Angel
Herkunft: Florida, USA
Album: Kingdoms Disdained
Spiellänge: 47:39 Minuten
Genre: Death Metal
Release: 01.12.2017
Label: Silver Lining Music
Link: http://www.morbidangel.com/
Bandmitglieder:
Gesang, Bass – Steve Tucker
Gitarre, Keyboard – Trey A
Schlagzeug – Scotty Fuller
Tracklist:
- Piles Of Little Arms
- D.E.A.D
- Garden Of Disdain
- The Righteous Voice
- Architect And Iconoclast
- Paradigms Warped
- The Pillars Crumbling
- For No Master
- Declaring New Law (Secret Hell)
- From The Hand Of Kings
- The Fall Of Idols
Alleine schon zwischen Heretic (2003) und dem letzten Knochenbrecher Illud Divinum Insanus (2011) haben die Altmeister des pechschwarzen Todesbleis viel Zeit ins Land gehen lassen. Abermals mussten die Anhänger lange auf neues Material warten, welches dieser Tage unter dem Deckmantel von Kingdoms Disdained in viele Haushalte flattern wird. Der Kult um die Amerikaner ist und war nie verflogen. Präsent wie eh und je wird die Formation vergöttert – umso gespannter sind auch wir, was uns das Duo in den gut 50 Minuten bietet. In diesem Jahr mussten Shows in Europa aus rechtlichen Gründen abgesagt werden, umso wütender dringt die Platte von Silver Lining Music über den großen Teich.
Wahnsinnig zornig geht Piles Of Little Arms mit dem Käufer zu Gericht. Kompromisse? Fehlanzeige! Vom Charterfolg mit Illud Divinum Insanus noch beflügelt, mischen Steve Tucker und Trey A einen perverseren undurchdringbaren Sound zusammen. Ein aufgebrachter Dämon ziert Kingdoms Disdained, den gleichen Charakter kann man auf die Platte projektieren. Maßlos angepisst rollen D.E.A.D und Garden Of Disdain nach dem Opener wie völlig überdimensionierte Panzer durch das Land. Die hohen Erwartungen werden dabei mehr als erfüllt und man bekommt die Sehnsucht Morbid Angel wieder live erleben zu können. The Righteous Voice würde dabei selbst die Landebahn vom Party.San Open Air noch zum bersten bringen und die ist nun wirklich derbe Schatten gewohnt. Die Double Base als Motor treibt Kingdoms Disdained unaufhaltsam an. Steve Tucker am Mikrofon spuckt Gift und Galle. Zwingend tödlich dringen die Gitarrensoli in die Magengrube, die eh schon am Beben krampfhaft versucht, den Inhalt nicht freizugeben. Wem selbst die Luft wegbleibt, darf verwundet feststellen, dass die älteren Herren noch voll auf der Höhe ihrer Kunst agieren. Starke Breaks, erdbebenartige Killerattacken und die Power einer Naturkatastrophe beflügelt das elfte Werk aus den Händen der Schlächter. Flüssige Lava umspielt den Dämon Morbid Angel, der in einer Dampfsäule gehüllt mit Paradigms Warped, For No Master oder From The Hand Of Kings auf keinen einzigen Gefangenen aus ist. Nur entstellte, kalte Leiber bilden eine Option, die man wie im Fluge um die Ohren gehauen bekommt. Ohne die Double Base wäre die Platte bei allen Genrekennern als stampfende Doom Death Platte durchgegangen, die etwas zu derbe eingesungen wurde. Das Zünglein an der Waage bleibt das Drumming, welches im sumpfigen druckvollen Korsett, die schnelle Flanke abdeckt. Kopfschütteln kann man bei The Pillars Crumbling oder dem letzten Schlagabtausch The Fall Of Idols wunderbar. Mit Kingdoms Disdained gelingt ein Album auf höchstem Niveau ohne Schwächephasen mit dem einfachen Ziel eure Gehirne aus den Schädeln zu drücken!