Myrath – Karma

Können den positiven Trend ohne Probleme bestätigen

Artist: Myrath

Herkunft: Tunesien

Album: Karma

Spiellänge: 47:37 Minuten

Genre: Progressive Metal, Power Metal

Release: 08.03.2024

Label: earMUSIC

Link: www.myrath.com

Bandmitglieder:

Gesang – Zaher Zorgati
Gitarre – Malek Ben Arbia
Bassgitarre – Anis Jouini
Keyboard, Piano, Gesang – Kevin Codfert
Schlagzeug – Morgan Berthet

Tracklist:

  1. To The Stars
  2. Into The Light
  3. Candles Cry
  4. Let It Go
  5. Words Are Failing
  6. The Wheel Of Time
  7. Temple Walls
  8. Child Of Prophecy
  9. The Empire
  10. Heroes
  11. Carry On

Die tunesische Band Myrath hat ihr sechstes Studioalbum fertiggestellt und wird es am 08.03.2024 über earMUSIC veröffentlichen. Gestartet war die Progressive-Metal-Formation, die kraftvolle Power-Metal-Melodien verarbeitet, 2001 unter dem Namen X-Tazy und hat 2005 Double Face herausgebracht. Mit ihrem letzten Longplayer Shihili schafften sie es erstmals in die Top 100 der deutschen Albumcharts und genau da wollen die fünf Musiker jetzt mit Karma anknüpfen.

Aus dem Projekt der jungen Tunesier ist als Gründungsmitglied nur noch Gitarrist Malek Ben Arbia übriggeblieben, der seine Band sehr energisch und voller Einsatz weiter an die Spitze bringen will. Die letzten Alben und Live-Auftritte bestätigen den Mastermind von Myrath, der mit Zaher Zorgati einen Sänger gefunden hat, der den Unterschied ausmachen kann. Komplettiert wird das Quintett durch Bassist Anis Jouini, Schlagzeuger Morgan Berthet sowie Keyboarder und Pianist Kevin Codfert, der zudem Backing-Vocals einstreut. Doch wohin geht die mystische wie charismatische Reise der progressiven Klänge, die einen guten Schwung orientalischer Einflüsse abbekommen haben? Nach dem Wunsch von Myrath natürlich weiter die Erfolgsleiter empor und genau darauf werden wir jetzt einen Blick werfen.

Mit To The Stars drehen sie die Zeiger auf null. Die Entwicklung wird schnell deutlich, Malek Ben Arbia behält die guten Ansätze von Shihili bei und versucht, mit einer noch höheren Refrain- und Hitdichte den Hörer auf Myrath zu polen. Positive Vergleiche zu Kamelot müssen sie sich gefallen lassen und auch Angra-Melodien findet man in dem durchaus komplexen Werk wieder, bei dem die gemeinsame Zeit vor einigen Jahren auf Tour mit Orphaned Land nachhaltig hängengeblieben ist. Das Ergebnis ist ein authentisches, kraftvolles Album, welches auf einen modernen Sound setzt und nicht versucht, einer immer gleichen Struktur hinterherzueifern. Myrath versuchen selbst innerhalb der Scheibe die Abwechslung möglichst hochzuhalten. Nehme man To The Stars, Candles Cry oder Child Of Prophecy, so bekommt man einen bunten Blumenstrauß, der zwar zusammenpasst, aber aus elf verschiedenen ehrlich leuchtenden Wildblumen besteht. Malerisch können die Protagonisten die Musik für sich sprechen lassen und geben Zaher Zorgati nicht einfach nur eine Pause, sondern der Band die Möglichkeit, weitere Höhepunkte zu setzen. Ganz vorne mit dabei ist Kevin Codfert, der an den Tasten eine stützende Säule einnimmt. Wer Myrath schon auf dem Zettel hatte, der hat alles richtig gemacht, alle anderen sollten schnell den Stift herausholen und dieses nachholen.

Myrath – Karma
Fazit
Myrath kommen mit Karma in eine ganz entscheidende Phase ihrer Karriere. Erstmals können sie nicht frei aufspielen, sondern die Erwartungen liegen bei der Fangemeinschaft hoch. So muss das umfangreiche wie gute Songwriting bestätigt werden, ohne anzufangen, im Eigensaft zu laufen. Die enger werdenden Ketten haben die fünf Musiker zum Glück nicht an, sondern sie spielen ihren unaufgeregten wie hochwertigen Progressive Metal mit bombastischen Power-Metal-Atmosphären in einer Genauigkeit ein, mit der man erneut Eindruck beim Hörer hinterlässt. Die Breaks zwischen den Werken gelingen spielend, immer wieder greift Zaher Zorgati nach der Hand und zieht den verliebten Progressive-Metal-Liebhaber an seine Seite. Alles andere als ein internationaler Durchbruch würde mich mit Karma nicht nur verwundern, sondern enttäuschen. Myrath legen hier die Messlatte früh im Jahr für alle Genre-Mitstreiter verdammt hoch!

Anspieltipps: Into The Light, Candles Cry und The Empire
René W.
9
Leser Bewertung1 Bewertung
9.2
9
Punkte