Artist: Nasty
Herkunft: Belgien
Album: Menace
Spiellänge: 29:14 Minuten
Genre: Beatdown, Hardcore
Release: 25.09.2020
Label: Century Media
Link: https://www.facebook.com/getnasty
Bandmitglieder:
Gesang – Matthi
Gitarre – Paddy
Bassgitarre – Berri
Schlagzeug – Nash
Tracklist:
- Ultimate
- Bulletrain
- Menace
- Be Careful
- 666AM
- Tricky Plays
- Betrayer
- You Will Know My Name
- Inhale/Exhale
- Blood Crop
- Addicted
- Table Of Kings
- The End Of The World
- Ballad Of Bullets
Mit mittlerweile über 16 Jahren Bandgeschichte im Rücken, gehören Nasty schon zu den „alten Hasen“ des Genres. Ihr neues Album erscheint zum ersten Mal bei Century Media. Die Belgier beweisen damit, dass sie nicht nur auf Vertriebswegen einen Schritt weitergehen wollen. Ihr neues Album geht zwar wieder etwas „back to the roots“ und besinnt sich auf die Beatdown-Wurzeln der Band, dennoch beweisen Nasty, dass sie so vielseitig sind wie nie zuvor. Doch dazu später mehr. Bereits mit dem ersten Song zeigen Nasty, wo es mit dem Album langgeht: Straight nach vorne ist die Marschrichtung. Sie wollen keine Gefangenen machen.
Der Sound ist zwar brachial, hat damit aber den nötigen Wumms für diese Musik und genau das braucht eine Hardcore Band wie Nasty. Auch wenn der DIY-Gedanke ein Grundpfeiler der Hardcore Szene ist, steht der ausgereifte Sound der Band sehr gut. Man merkt, dass sie bereit sind, den nächsten großen Schritt zu wagen und die Qualität auf allen Ebenen ausbauen zu wollen. Nachdem sie in den letzten Jahren die größten Metalfestivals des Landes bespielt haben, wollen sie dieses Level auch in ihrer Musik erreichen. Es wurde sich Zeit genommen, um auch mal etwas zu probieren und dem Album auf der Gesamtlänge einen eigenen Stempel aufzudrücken. Immer wieder kommen zwischen den Breakdowns auch gut akzentuierte Hardcore/Punk Passagen, die dem Album die passende Geschwindigkeit geben. Neben deftigen Growls zeigt Sänger Matti auf Be Careful, wie abwechslungsreich seine Stimme sein kann, und schlägt leichte Cross-Over Klänge an. Das ist sehr gelungen und bringt die nötige Abwechslung. Etwas ungewöhnlich ist, dass die Band zum ersten Mal auf Feature-Gäste verzichtet, das gab es auf keinem Album zuvor. Lyrisch bleiben die Jungs ihrer Linie treu und thematisieren mal wieder alles, was sie an der Gesellschaft, Politik und auch sonst so stört. Hervorheben kann man noch mal das Outro, welches rein instrumentell und kompositorisch sehr ansprechend ist. Es geht schon etwas in die Post-Hardcore Richtung, aber so was kann sich die Band ruhig öfter trauen.
Alles in allem ist es eine erfrischende Hardcore/Beatdown Platte, die mal wieder untermauert, dass Nasty zu Recht eine der größten deutsch/belgischen Hardcore Exportschlager sind und es sich in den letzten Jahren hart erarbeitet haben, die Bühnen dieser Welt zu bereisen. Sie gehen wieder etwas zurück zu ihren Beatdown-Wurzeln, verpacken dies aber mit einer spannenden Prise Hardcore/Punk.