Neaera im Interview zum Auftritt am 28.10.2011 in Oldenburg

Artist: Neaera

Genre: Melodic Death Metal / Metalcore

Label: Metal Blade Records

Link: http://www.neaera.com/

Bandmitglieder:

Benjamin Hilleke – Gesang
Tobias Buck – Gitarre
Stefan Keller – Gitarre
Sebastian Heldt – Schlagzeug
Benjamin Donath – Bass

Time For Metal / Rene:
Moin,
ich freue mich, dass ihr für ein kleines Interview rund um das Konzert am 28.10.2011 in Oldenburg bereit steht.

Es hat euch das erste Mal nach Oldenburg verschlagen. Habt ihr euch vor dem Auftritt bereits Gedanken darüber gemacht, was euch in der erst frisch erstarkten Oldenburger Szene erwarten wird?

Neaera / Stefan:
Ja, klar. Es gibt Städte, von denen weiß man, was man erwarten kann. Für uns neue Städte wie Oldenburg sind da natürlich spannender, weil sie noch unbeschriebene Blätter sind.

 
Time For Metal / Rene:
Viele Time For Metal-Leser fragen uns, wie die Vorbereitungen der Bands bzw. der Tag vor dem Konzert aussieht. Könnt ihr unseren Lesern euren Ablauf schildern?

Neaera / Stefan:
Klar, aber Vorsicht: es könnte ernüchternd sein! Der Tag beginnt mit dem Abholen des Mietfahrzeugs. Dann trifft man sich am Proberaum, wo man das Innere des Proberaums in den Laderaum des Vans verlegt. Losfahren, während der Fahrt Bandorgakram bereden ( beliebt: welches Studio, wann Studio, Tourangebote, Finanzen). Dann ankommen, ne Kleinigkeit essen und…ausladen. Aufbauen, Soundcheck, alles wieder abbauen, rumhaengen, chillen, wieder essen, auf Show vorbereiten, vielleicht ein Interview, spielen. Kurz verschnaufen, umziehen, einladen. Das ein oder andere Autogramm und Foto. Zurück zum Proberaum und ins heimische Bett oder (meistens) ins Hotel.

 
Time For Metal / Rene:
Was war euer erster Gedanke, als ihr das Amadeus betreten habt, welches mit seiner Bauform über zwei Etagen wie ein Kolusseum wirkt?

Neaera / Stefan:
Man fühlt sich sofort wohl. Man weiß: hier könnte der Metal abgehen.

 
Time For Metal / Rene:
Bereits die beiden Vorbands ‚War From A Harlots Mouth‘ und ‚Elegy Remains‘ haben die Stimmung gut aufgeheizt. Besonders ‚War From A Harlots Mouth‘ hatte die Meute so gut im Griff, dass sogar die Helloween-Deko den Auftriit nicht überlebte. War das für euch ein besonderer Ansporn, noch das I-Tüpfelchen oben drauf zu setzen oder interessiert ihr euch eher nicht für´s Vorprogramm und habt nur eure Show im Kopf?

Neaera / Stefan:
WFAHM sind gute Freunde und eine übelst fette und tighte live Band. Ich finde sie sehr beeindruckend und, ja, ein wenig einschüchternd. (die Gitarristen sind besser als wir…) Aber wir haben unsere eigenen stärken und lassen uns somit selten einschüchtern.

 
Time For Metal / Rene:
Durch die kleine Bühne ohne Bühnengraben wart ihr den Fans hautnah gegenüber gestellt und habt mehrfach erwähnt, dass euch diese Club-Shows am meisten Spaß machen. Also seid ihr eher eine Band zum Anfassen, die direkt mit den Fans arbeitet, als eine Band, die weit weg auf einer großen Festival-Bühne steht?

Neaera / Stefan:
Absolut! Nichts gegen grosse Festivals. Intensiver sind aber genau diese von dir beschriebenen Clubshows. Persönlicher, echter, direkter. Ehrlicher.

 
Time For Metal / Rene:
Wie selbstverständlich habt ihr euch nach dem Auftritt den Fans am Merchandise-Stand präsentiert und deren Fragen beantwortet. Eine schöne Geste, die sich das Oldenburger Publikum nach der körperbetonten Show verdient hat. So vermute ich, dass ihr mit dem Gig in Oldenburg mehr als zufrieden seid?

Neaera / Stefan:
Es war ne fette Show, die riesig Spaß gemacht hat. Nicht wegen uns. Wegen des tollen Oldenburger Publikums! Da nehmen wir uns gerne Zeit! Ausserdem sind wir als Band auch immer an Feedback und Kontakt interessiert. Wo ist Feedback direkter und unmittelbarer als als Metal oder Rock Musiker direkt nach der Show? Nirgends.

 
Time For Metal / Rene:
Wo wir grade bei Auftritten sind: es gab sicher auch schon negative Higlights. Könntet ihr, natürlich nur, wenn ihr möchtet, darüber berichten?

Neaera / Stefan:
Man probiert vieles aus als Band. Klar können da Fehlentscheidungen bei sein. 12 Stunden nach Dänemark zu fahren, um vor 50 desinteressierten Leuten zu spielen, um dann wieder 12 Stunden zurückzufahren, war sicherlich der Tiefpunkt des letzten Jahres. So was ähnliches haben wir auch schon in Schweden gemacht. Wir spielten auf nem Ultra Hardcore Festival. Am gleichen Abend fand zwei Strassen weiter ein schweden Death Metal Festival statt. Man denkt: das wäre doch auch eine Option gewesen! Und beißt sich in den Arsch.

 
Time For Metal / Rene:
Welche Möglichkeiten haben Fans, die euch bisher verpasst haben, euch in der nächsten Zeit live zu sehen? Sind schon Events für die Zukunft geplant?

Neaera / Stefan:
Wir kommen als Support von den Aplokalyptischen Reitern und Moonspell in der Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr auf X-mas Tour und möchten alle Interessierten Headbanger dazu einladen.

 
Time For Metal / Rene:
Zum Schluss möchte ich euch das Wort direkt an unsere Leser geben!

Neaera / Stefan:
Wir haben das große Glück, eine sehr sympathische Fanschar zu haben, bei der man sich nie verstellen muss und man selbst bleiben kann. Ich galube nicht, dass das jede Band von sich behaupten kann. Allen Supporten daher ein großer aufrichtiger ewiger Dank.

 
Time For Metal / Rene:
Ich bedanke mich für das spontane Interview und wünsche euch viel Spaß dabei, die nächsten Locations in Schutt und Asche zu zerlegen.

Neaera / Stefan:
Wir haben zu danken.