Artist: Necrogod
Herkunft: Schweden / Costa Rica
Album: In Extremis
Spiellänge: 33:56 Minuten
Genre: Death Metal
Release: 23.07.2021
Label: Transcending Obscurity Records
Link: https://www.facebook.com/necrogodeath/
Bandmitglieder:
Gesang – The Master Butcher
Gitarre, Bassgitarre, Drumprogrammierung – Rogga Johansson
Tracklist:
- Bringers Of Blasphemy
- In Mortal Confinement
- The Brutal Path (Straight To Hell)
- Remain The Same Again
- The Obsessive And The Deranged
- In The Reign Of Gore
- When Madness Has Taken Control
- Moribund
- Transcending To Persist
Da ist er wieder, mein Lieblingsschwede. Der gute Rogga haut erneut einen raus. Seit 2014 ist das Projekt Necrogod nun dabei und Rogga ist fast alleine unterwegs. Gitarre, Bass und Drumprogrammierung gehen auf sein Konto. Nur den Gesang hat er The Master Butcher überlassen. Dieser wohnt in Costa Rica, aber die Entfernung ist heutzutage ja kein Problem. Natürlich ist auch dieser Bursche kein Unbekannter mehr, ansonsten hört man ihn noch bei Insepulto und Morbid Stench trällern. Nach einer EP 2015 und einer Split 2017 gibt es nun das Debüt.
Die ersten Klänge von Bringers Of Blasphemy sind sehr untypisch, zumindest für Rogga Verhältnisse. Ich habe einen HM2-Sound und schwedisches Riffing erwartet, aber manchmal kommt es eben doch ganz anders. Finde ich gut, dass er auch andere Wege beschreitet. Natürlich befinden wir uns noch im Death Metal, aber eben ganz anders. Das Schlagzeug scheppert und es dröhnt aus allen Ecken und Kanten. Die Vocals sind dreckig und fies und passen zur Musik.
Besser kann man es vielleicht noch bei In Mortal Confinement hören. Die Drums scheppern, die Riffs schleppen und die Vocals zerstören. Dann wird er doch ein wenig schwedisch und holt eine 1A-Melodie aus seinem Schrank. In diesem scheinen ja unendlich viele davon zu liegen. Nach einem Solo wechselt man zu einem Uftata-Part, groovt danach und lässt die Gitarre heulen. Sehr verwirrend und sick. Klingt so etwas von anders, macht aber Laune.
The Brutal Path (Straight To Hell) zeigt Rogga von seiner brutalen Seite. Hier wird lustig drauflosgeprügelt. Die Vocals werden gedoppelt und erzeugen so einen sehr geilen Effekt. Ansonsten klingt der Song irgendwie sehr happy, obwohl er sehr aggressiv ist. Das Solo klingt wieder herrlich schräg und ein geiler Uftata-Part darf auch nicht fehlen. Der Song treibt und sitzt und macht totale Laune. Besonders die Vocals finde ich hier sehr stark präsentiert. Kann man so machen, absolut. Am Ende wird dann eine hypnotische Melodie als Bonus hinzugegeben und fertig ist die Vernichtungsmaschine.
Und so klingt er irgendwie fast zum ersten Mal sehr abwechslungsreich. Klaro, sind Trademarks wie Soli und Melodien vorhanden, aber Rogga hat es geschafft, sich von seinen schwedischen Fesseln zu lösen und ein weiteres wildes Ding auf die Menschheit loszulassen. Z.B. die schon beinahe östliche Melodie bei Remain The Same Again. Klingt geil und wird sehr gut in Szene gesetzt. Ansonsten wird bei diesem Song sehr fett gegroovt und Grüße an Bolt Thrower werden ausgesprochen.
Ziemlich wild und fix geht es dann bei The Obsessive And The Deranged zur Sache. In feinster Deathgrind Manier jagt er hier durch den Song und hinterlässt nach 150 Sekunden nur Schutt und Asche. Auch hier wird ein Solo mit eingebaut, aber ansonsten heißt es straight forward. Ein melodisches Lead trifft auf Brutalität. Kommt gut. Auch der Meistersänger gibt hier wieder alles und kotzt sich die Seele aus dem Leib. Klingt wie auf ihn zugeschnitten und diese Aufgabe nimmt er gerne an.
Auch In The Reign Of Gore kommt der Beginn sehr groovig und man wird dann immer schneller und spielt gut mit dem Tempo. So geht es hin und her, bis das erste Solo erfolgt und man ein melodisches Lead folgen lässt. Ein Bolt Thrower Part wird kurz angespielt und weiter geht die wilde Reise. Sirenenhafte Gitarren werden abgestoppt und von den Drums begleitet. Und so wiederholt sich der Spaß. Die Doublebass wird durch das Dorf gejagt und von einem Solo eingefangen. Danach gibt es noch einmal Haue von der Dorfjugend und die Melodie übernimmt die Dorfgemeinschaft. Man denkt, es wäre geschafft und dann wird noch ein drückender Doublebass-Moment hinzugefügt und das Ende ist vorhanden. Fettes Teil.
Wer Rogga Johansson von einer anderen Seite hören möchte, sollte Necrogod unbedingt anchecken.