Ost + Front – Adrenalin

“Damit kann man das 10jährige Bandbestehen feiern!“

Artist: Ost + Front

Herkunft: Berlin, Deutschland

Album: Adrenalin

Spiellänge: 63:01 Minuten

Genre: Neue Deutsche Härte, Industrial Metal

Release: 16.02.2018

Label: Out Of Line Music

Link: https://www.facebook.com/ostfrontberlin/

Produktion: Fascination Street Studios

Bandmitglieder:

Gesang – Herrmann Ostfront
Gitarre – Siegfried Helm
Gitarre – Otto Schmalzmann
Bassgitarre – Wilhelm Rotlauf
Keyboard – Eva Edelweiß
Schlagzeug – Fritz Knacker

Tracklist:

CD 1:

  1. Adrenalin
  2. Heavy Metal
  3. Disco Bukkake
  4. U.S.A.
  5. Puppenjunge
  6. Blattzeit
  7. Arm und Reich
  8. Böses Mädchen
  9. 10 Jahre OST+FRONT
  10. Edelweiß
  11. Hans guck in die Luft
  12. Du gehst mir unter die Haut
  13. Alte Liebe

CD 2:

  1. Ich will alles
  2. Bluthund
  3. Rosenkavalier
  4. Willenskraft

 

Bereits seit dem Jahr 2008 gibt es die Band Ost + Front aus Berlin, in diesem Jahr feiert man also das 10jährige Bandbestehen. Ich habe sie tatsächlich erst im vergangenen Jahr entdeckt, als sie beim Castle Rock eine klasse Show abgeliefert haben. Selbst unter meinen Kollegen im Fotograben hatte sich vorher schon so etwas wie eine freudige Unruhe bemerkbar gemacht, die ich im Nachhinein auch nachvollziehen konnte. Nun feiert die Band also sich selbst und auch die Fans mit dem Album Adrenalin, das am 16.02. über Out Of Line Music erscheinen wird.

Trotz meiner Begeisterung für den Auftritt von Ost + Front in Mülheim war ich ja doch skeptisch, ob das auch nur akustisch über eine Stunde lang funktionieren kann. Aber schon beim dritten Track ist die Skepsis verflogen. Seien es Tracks wie gleich der Titelsong Adrenalin, mit dem das Album startet, Puppenjunge oder Arm und Reich, die ein wenig in Richtung Industrial ausschlagen und meinen Kopf automatisch in Nickbewegungen versetzen, oder die Uptempo-Kracher U.S.A., Blattzeit oder 10 Jahre OST+FRONT – bei dem sich Ost + Front ordentlich im Punkrock austoben! –, es lohnt sich, auch mal genauer hinzuhören. Denn nicht nur musikalisch liefern Ost + Front mal wieder eine ganze Bandbreite, auch – oder vielleicht sogar ganz besonders – die Texte zeigen, wie wunderbar man mit der deutschen Sprache spielen kann. Selbst noch so harmlos klingende Sätze können die schärfsten Spitzen enthalten, sich selbst und andere auf die Schippe nehmen und vor Ironie nur so triefen. Da muss man dann vielleicht auch schon mal um die Ecke denken, wobei das Ganze natürlich nicht in Hirnakrobatik ausarten soll. Denn Ost + Front haben einfach Spaß daran, Motive aus dem engeren Umfeld – Disco Bukkake, Böses Mädchen oder Hans guck in die Luft – und auch die ganz großen Themen – U.S.A., Puppenjunge oder Arm und Reich – aufs Tablett zu bringen und zu kommentieren. Das funktioniert auf CD1 noch wunderbar, ab Hans guck in die Luft und dann bei den Songs von CD2 habe ich allerdings das Gefühl, dass die Luft ein wenig raus ist, zumindest musikalisch. Mag aber auch daran liegen, dass ich normalerweise Alben selten von vorn bis hinten durchhöre. Das passiert eigentlich nur, wenn ich entweder restlos begeistert bin oder halt ein Review schreiben darf 😀

Um das Video zu Arm und Reich auf YouTube schauen zu können, muss man sich tatsächlich anmelden, da YouTube der Meinung ist, dass der Inhalt für einige Nutzer unangemessen sein könnte. Darum gibt es hier das frei zugängliche Video zu Heavy Metal:

Fazit: Natürlich drängt sich mir beim Hören dieses Albums immer ein anderer Bandname ins Hirn, aber da werde ich bestimmt nicht die einzige sein. Und es gibt sicherlich auch Schlimmeres, als mit Rammstein verglichen zu werden, vor allem, wenn man objektiv gesehen in diesem Vergleich locker bestehen kann. NDH-Fans dürfen jedenfalls unbesorgt zugreifen, auch wenn sie, so wie ich vor ihrem Auftritt beim Castle Rock, Ost + Front tatsächlich noch nicht kennen sollten.

Anspieltipps: U.S.A., Puppenjunge, Blattzeit
Heike L.
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