Puteraeon – Mountains Of Madness

Schweden, HM2, Death Metal und Lovecraft - eine kongeniale Kombination

Artist: Puteraeon

Herkunft: Schweden

Album: Mountains Of Madness

Spiellänge: 39:47 Minuten

Genre: Death Metal

Release: 30.05.2025

Label: Emanzipation Productions

Link: https://www.facebook.com/puteraeon

Bandmitglieder:

Gesang und Gitarre – Jonas Lindblood
Gitarre – Rune Foss
Bassgitarre – Daniel Vandija
Schlagzeug – Anders Malmström

Tracklist:

1. Miskatonic Expedition
2. The Land Of Cold Eternal Winter
3. Remnants
4. Horror On The Antarctic Plateau
5. The Nameless City
6. Gods Of Unhallowed Space
7. The Rise Of The Shoggoths
8. Watchers At The Abyss
9. I Am The Darkness

Die Schweden von Puteraeon sind nicht das erste Mal in unserem Magazin, kein Wunder, denn sie sind ja auch schon seit 2008 dabei und dieses sogar sehr stabil. Lediglich die zweite Gitarrenposition wurde im Jahre 2010 verändert. Leider ist der alte Gitarrist Hans Sörensen im Jahre 2019 verstorben. Das Quartett rund um Sänger und Gitarrist Jonas Lindblood hat die ersten drei Alben relativ zügig herausgebracht (in den Kalenderjahren 2011, 2012 und 2014). Dann ließen sie sich ein wenig Zeit und Album Nummer vier erschien im Jahre 2020. Allerdings sind auch drei EPs und zwei Splits mit auf dem Markt. Das letzte Lebenszeichen in Form einer EP ist knapp ein Jahr her und nun also Album Nummer fünf. Von der EP ist kein Song auf diesem Album gelandet, sondern neun neue Stücke haben sie auf diesem Werk verewigt.

Los geht es mit der HM2-Sause und einer erneuten Reise in das Cthulu-Universum. Das Thema ist bei den Schweden ja ein Dauerthema und der gute Lovecraft hat ihnen natürlich auch dieses Mal dabei geholfen, ihre musikalischen Ergüsse auch textlich wohlwollend dem geneigten Fan näherzubringen. Mithilfe des Openers namens Miskatonic Expedition gelingt das schon einmal sehr gut.

Ein langsames und bedächtiges, teilweise atmosphärisches Riff erklingt zweimal, wird ein wenig schneller und dann von den Drums langsam begleitet und so schreitet man mit einer warnenden Hand voran. Ein Break, ein wirres Gitarrenspiel und schnellere Drums später ist man noch nicht wirklich gescheiter und man weiß noch nicht, sofern man die Band nicht kennt, wohin die Reise gehen soll. Ein fast reines Instrumentalstück, nur am Ende erklingt ein Schrei und wenige Growls. Der Opener dient dann eher als Intro.

Mit The Land Of Cold Eternal Winter folgt dann quasi das erste Stück und nun befinden wir uns im richtigen Death Metal Kosmos. Im groovigen und drückenden Midtempo rollt man eindrucksvoll über den Hörer hinweg. Sehr dynamisch. Die Growls erklingen und man fühlt sich wohl. Ein kleines, melodisches Gitarrenspiel zwischendurch und wieder ab in den Groove. Man bleibt so, liefert eine Melodie dazu ab und wechselt in ein geiles Solo. Das Tempo bleibt konstant und man kann den Kopf schön rauf und runter bewegen. Die Riffs schocken und die Vocals sind schön aggressiv. Dann erhöht man das Tempo, ballert kurz und liefert einen atmosphärischen Part ab, der es absolut in sich hat, während der Drummer schon weiterballert. Gute Idee, auch wenn die Drums meines Erachtens zu weit im Hintergrund agieren bei dem Part. Dann holt man noch einmal den drückenden Groove heraus und reitet in den schwedischen Sonnenuntergang.

Remnants wird kurz eingeläutet und dann geht das Ungewitter los. Voll auf die Zwölf und ein Wechsel in einen schnellen Uftata mit weiteren Wechseln in das Ungewitter und zurück erzeugt bei mir zumindest ein Lächeln im Gesicht. So brauche ich das. Der Song ist nur straight forward aber zu keiner Zeit langweilig, sondern eine reine Vernichtungsmaschine. Nach zwei Minuten kommt ein atmosphärischer, beruhigender Part. Wie aus dem Nichts. Hier klingen sie ein wenig eigenartig, aber es schockt. Dieser Part zieht sich auch ein wenig hin, dann ein melodisches Riff vorweg, kurz im Midtempo ein wenig Angst und Schrecken verbreiten und dann wieder voll ins Gesicht. Das Ungewitter ist wieder da und haut alles kurz und klein. Ja, so mag ich meinen Death Metal, gar keine Frage.

Ich liebe auch diese Vorspieler, die dann als Ankündigung für einen Ballerpart dienen. Seit 40 Jahren höre ich jetzt Metal und finde es immer wieder geil. So auch bei Horror On The Anartic Plateau. Vorspieler, Scream und ab dafür. Ansonsten ist der Song auch ziemlich geil, denn er knüppelt ordentlich und hat einen schnellen Groove dabei, zaubert aber mittendrin auch ein geiles melodisches Riff aus dem Hut. Jawohl, gerne genommen. Gefangene, werden hier nicht genommen. Der teilweise wechselnde Gesang klingt so richtig böse und das Songwriting kann als absolut gelungen bezeichnet werden. Auch dieser eher groovig angelegte Part am Ende mit dem finsteren Lachen ist absolut bösartig.

Die Schweden haben es wieder drauf, diese Mischung aus Groove und Geschwindigkeit in ein ordentliches Korsett zu verpacken und warten mit echt geilen Riffs auf, wie z.B. bei The Nameless City. Oder das ziemlich drückende Gods Of Unhallowed Space. Hier bewegt man sich fast nur im Midtempo, zerstört aber alles, was nicht bei drei auf den Bäumen ist

Das Album endet dann mit I Am The Darkness. Ein langgezogenes melodisches Riff leitet diesen Song ein und setzt sich sofort fest. Schön langsam und tragend und nach einer Sekunde wird dieser Part schneller, es folgt das Gehacke und ein Scream. Guter Einstieg für das Ende und so geht es weiter. Ein melodisches Meisterwerk, welches sich langsam in dein Unterbewusstsein einschleicht und auch dort bleibt.

Puteraeon – Mountains Of Madness
Fazit
Die Schweden von Puteraeon gehören sozusagen der zweiten Death Metal Liga an und liefern meines Erachtens immer ab, bekommen dafür aber viel zu wenig Wertschätzung. Auch auf ihrem fünften Album vertonen sie die Lovecraft-Thematik wieder ziemlich fett und der HM2-Death-Metal, der sowohl schnell, groovig, melodisch als auch ein wenig atmosphärisch daherkommt, macht absolut Spaß. Fette Riffs und ein gelungenes Songwriting inklusive. Ich hoffe, dass die Burschen nun ein wenig mehr Aufmerksamkeit bekommen. Die sympathischen Kerle, aber vor allem die geilen Songs haben es verdient. Abchecken.

Anspieltipp: The Land Of Cold Eternal Winter und I Am The Darkness
Michael E.
8.5
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