“Musiklehrer waren gestern!“
Spielname: Rocksmith™ 2014 – Edition
Genre: Musikspiel / Lernprogramm
Altersbeschränkung: ab 6 Jahren
Release: 25.10.2013
Entwickler: Ubisoft San Francisco
Publisher: Ubisoft
Link: http://rocksmith.ubi.com
Preis: 49,90 € (ohne Kabel), 69,90 € (inkl. Kabel) bzw. 180,00 € als Bundle mit Gitarre (PC) / 66,00 € (ohne Kabel), 87,49 € (inkl. Kabel) bzw. 200,00 € als Bundle mit Gitarre (Xbox 360, PS3)
Verpackungen:
Trackliste:
- Aerosmith – Walk This Way
- Alice Cooper – No More Mr. Nice Guy
- Alice In Chains – Stone
- Arctic Monkeys – R U Mine?
- Avenged Sevenfold – Bat Country
- Bob Dylan – Knockin’ On Heaven’s Door
- Boston – Peace Of Mind
- Bush – Machinehead
- B’z – ultra soul
- Def Leppard – Pour Some Sugar On Me (2012)
- Deftones – My Own Summer (Shove It)
- Iron Maiden – The Trooper
- EarlyRise – Wasteland
- Fang Island – Chompers
- Foo Fighters – Everlong
- Gold Motel – Brand New Kind Of Blue
- Green Day – X-Kid
- Jack White – Sixteen Saltines
- JAWS – Stay In
- Joe Satriani – Satch Boogie
- Kiss – Rock And Roll All Nite
- La Sera – Love That’s Gone
- Magic Wands – Black Magic
- Mastodon – Blood and Thunder
- Minus The Bear – Cold Company
- Monster Truck – Sweet Mountain River
- Muse – Knights Of Cydonia
- Nirvana – Heart Shaped Box
- Oasis – Don’t Look Back In Anger
- Pantera – Cemetery Gates
- Paramore – Now
- PAWS – Sore Tummy
- Queen – We Are The Champions
- Radiohead – Paranoid Android
- Ramones – Blitzkrieg Bop
- Ratt – Round And Round
- Red Fang – Wires
- R.E.M. – Losing My Religion
- Rise Against – Savior
- Rush – The Spirit Of Radio
- Screaming Females – Rotten Apple
- Slayer – War Ensemble
- Splashh – All I Wanna Do
- System Of A Down – Hypnotize
- Tak Matsumoto – Go Further
- The Dear Hunter – Stuck On A Wire Out On A Fence
- The Kinks – You Really Got Me
- The Police – Every Breath You Take
- The Rolling Stones – Paint It, Black
- The Shins – For A Fool
- The Smashing Pumpkins – The Chimera
- The Who – My Generation
- Tom Petty And The Heartbreakers – Mary Jane’s Last Dance
- Weezer – Say It Ain’t So
- White Zombie – Thunder Kiss ‘65
Es ist jetzt etwas mehr als ein Jahr her, als ich die erste Version des Musikspiels Rocksmith™ in den Händen hielt. Damals hat es sich die Firma Ubisoft zur Aufgabe gemacht, die Spielewelt mit einem Musikspiel für Liebhaber der Saiteninstrumente zu schreiben, was bekanntlich auch echt gut funktionierte. Bei dem ersten Rocksmith™ ging es darum, in einem Karriere-Modus à la Guitarhero die Songs, die das Spiel mit sich brachte (bzw. die man sich via Downloadable Content kaufte), in kleinen Konzerten einem Publikum vorzuspielen, um dadurch Punkte zu ergattern. So wurde die Spielmechanik relativ einfach auf Arcadegame Niveau geschraubt und ein Spieler verstand das Spielprinzip relativ schnell. Was Rocksmith™ noch besonders machte, ist, dass sich das Spiel automatisch dem Spieler anpasste, was mal sehr gut und mal etwas schlechter funktionierte. Konnte man eine Passage nicht so gut, merke die Software dies und gab einem in den folgenden Parts einfach ein paar weniger Wechsel zur Aufgabe. Wer selbst noch ein wenig zu unerfahren war mit den Techniken seines Vier- bzw. Sechssaiters, der konnte sich mit den im Spiel eingebauten Minispielen die Hornhaut an die Finger spielen.
Meiner Meinung nach hat Ubisoft mit dem ersten Teil Vieles richtig gemacht und doch einiges vergessen, was ein Gitarrenfanatiker eigentlich braucht. Mit den angekündigten Neuerungen, die die Jungs (und Mädels) aus San Francisco bereits vor Release bekanntgegeben hatten, war für mich bereits klar, dass man wohl das ein oder andere Mal auf die Community gehört hat und genau da ansetzen wollte, wo es auch meiner Meinung nach die Knackpunkte gibt – bei der Songauswahl und bei der Technik, Songs zu lernen.
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Also dann will ich mal meine Hohner Flying V aus dem Gitarrenständer nehmen und das RealTone Cable des ersten Teils einstecken, denn dieser hat keine Aktualisierung bekommen und so kann man als Käufer des ersten Teils auf die „alte“ Hardware zurückgreifen, das ist zwar ein finanzieller Vorteil von ca. 20,00 €, doch habe ich vermehrt auch von Delay-Problemen mit dem von Hercules hergestellten Kabel gehört. Doch wie so oft muss man ja einfach mal schauen.
Vom Start des „Spiels“ fühlt man sich gleich wie zu Hause, ein an einen Kellerraum erinnernde Hintergrund zeigt sich hinter dem Menü, in dem vor allem eins auffällt – es gibt keinen Karriere Modus mehr. Dafür ragt der Punkt „Lerne Einen Song“ im Vordergrund. Einen Song lerne ich mit Rocksmith™ 2014 Edition eigentlich noch immer so wie früher: Ich schließe mein Instrument an, wähle aus, ob ich eine Leadgitarre, eine Rhythmusgitarre oder einen Bass spiele und wie die Mechanik der Gitarre verteilt ist und schon geht es los mit dem Tuning der Gitarre.
Da sich mein Bass, mit dem ich noch den ersten Teil getestet hatte, gerade in der Reparatur befindet, muss ich heute als Gitarrist so tun, als würde ich etwas davon verstehen, was die Bandkollegen sonst so machen! Also als ersten Song wähle ich dann mal Iron Maidens The Trooper und drücke auf Start. Genau so wie man es vom Vorgänger noch kennt, emuliert Rocksmith™ 2014 Edition meine Gitarre auf den unteren Teil des Bildschirms (Fernsehers) und die Noten/Riffs und Akkorde, die ich spielen soll, kommen in alter Manier von oben auf die Gitarre zugeflogen und ein Spieler muss jetzt nur noch die Koordination hinbekommen. Nach ca. vier Stunden Üben komme ich mit den ersten beiden Songs einigermaßen gut klar und es lässt sich sagen, dass für jemanden, der nur selten Gitarre spielt, das Lernen der Songs – alleine auch weil die Mechaniken bekannt sind – nicht wirklich schwerfällt. Rocksmith™ 2014 Edition hat neben dem Verzicht auf den Karriere-Modus eines extrem verbessert – und das ist die automatische Korrektur des Schwierigkeitsgrades, was meiner Meinung nach echt etwas schneller bzw. besser funktioniert. So merkt die Software relativ schnell, ob meine Kopf-zu-Hand-Koordination stimmt oder ob ich eben (wie so oft) einfach mal wieder viel zu weit danebengelegen habe. Doch ist gerade das hier echt besser gelöst worden, so kann ich, während ich einen Song spiele, jeder Zeit zum „Riff-Repetitor“ wechseln, der mit mir einzelne Passagen so lange übt, bis ich selbst meine, dass ich sie jetzt gut genug kenne.
Nach The Trooper von Iron Maiden, War Ensemble von Slayer, Cemetary Gatey von Pantera, Hypnotize von System Of A Down und Bat Country von Avenged Sevenfold ist die Liste der wirklichen Metalsongs mal wieder etwas zu kurz, obwohl ich die Auswahl mit Rise Against, The Rolling Stones, Rush, The Who und Queen etwas zutreffender finde als sie noch beim nativen Ur-Rocksmith™ gewesen ist. Was man Ubisoft aber positiv anrechnen muss, ist, dass man alle bisher veröffentlichten Rocksmith™-DLCs kostenfrei der 2014er Version hinzufügen kann, während der Import der nativen Songs mit 9,99 € erneut lizenziert werden muss.
Der „Session Modus“ lässt uns einfach drauf los spielen, hier kann man sich ein Metronom/Schlagzeug oder gar eine ganze virtuelle Band zusammenstellen, die in einem bestimmten Setting mit dir das spielt, was du möchtest. So bekommt man auch außerhalb des eigenen Proberaums die Chance, seine eigenen Lieder mit einer rhythmischen Begleitung zu spielen oder man kann einfach mal ausprobieren, ob man die eben gelernten Songs auch ohne Tabulatur nachspielen kann. Das System merkt, welche Töne ich selbst anspiele und wechselt dann passend dazu die Tonleiter der Bandmitglieder. Das klingt zwar sehr genial, hat aber ein paar Haken: So ist es meiner Session-Band ziemlich egal, ob ich eine Black Metal-Passage spiele oder gerade Peter Maffay nachmache. Das Setting ist zwar im Tempo einstellbar, ist aber eigentlich eher als virtuelles Metronom brauchbar, da erstens die Möglichkeit der Aufnahme fehlt und es zweitens zu wenig Einstellungsmöglichkeiten gibt, um während einer Session die Stimmung zu wechseln.
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Beim „Pausenlos Spielen“ sucht man sich selbst eine Zeit aus, wie lange man einen Song nach dem anderen spielen möchte. Dabei kann man sich selbst eine kleine Playlist zusammenstellen und auch so ein wenig Routine in die Lieder bekommen.
Unter „Lektionen“ bekommt ein Gitarrenanfänger so quasi alles erklärt, was man für den Gebrauch eines Saiteninstruments braucht. Die Lektionen sind zum Teil als Video oder auch in Ingame erklärt, so dass man von Basics wie „Wie lege ich einen Gitarrengurt an?“ über „Gitarre Stimmen ohne Tuner“ und „Gitarren-Grundausrüstung“ bis hin zu Technik-Lektionen „Sliden“, „Doppelgriffe“, „Akkorde“, das Einsetzen eines „Tremolo“ und „Beidhändige Tappings“ lernt. So ist selbst für einen Gitarristen, der bereits mehre Jahre spielt, sicher noch eine Lektion dabei, die ihn noch ein wenig fordert.
Auch wenn man in den allgemeinen Modi keine Punkte mehr bekommt, ist es noch immer gegeben, dass man im so genannten „Guitarcarde“ um den Highscore spielen kann. Hier ist der Punkt, der Rocksmith™ 2014 zu einem Spiel macht, denn mit den Technik-Spielen, verwandeln wir unsere Gitarre in einen Controller und können so die in den Lektionen gelernten Techniken spielerisch noch etwas üben. So muss man zum Beispiel mit dem genauen Treffen eines bestimmten Bundes auf einer bestimmten Saite Enten abschießen oder durch passende Slides einen Ninja von Podest zu Podest springen lassen. Das mach echt sehr viel Spaß und sorgt dafür, dass man sich so einiges an Hornhaut auf die Finger spielt. Mit „Score Attacks“ komme ich mir ein wenig vor, als hätte man das alte Rocksmith™ wieder mit eingepackt, denn hier bekomme ich dafür, dass ich einen Song sauber spiele, Punkte und kann so in Guitar Hero/Rockband-Manier drauf los spielen.
Im Multiplayer bekomme ich die Chance, mit einem Freund zusammen zu spielen (vorrausgesetzt man kauft ein zweites RealTone Cable). Hier darf man so fast alles spielen, was man alleine auch spielen kann. Zusätzlich gibt es die Möglichkeit, im Duett zu spielen. Leider fehlt hier noch ein Lan/Online Modus, doch müssten dann noch weitere Hürden (wie das Übertragunsdelay) eingerechnet werden, doch die Funktion würde sicher noch einige weitere Spieler vor das Instrument bannen.
Den Abschluss der Menüpunkte macht neben dem Shop und der Verbindung zu Uplay der „Sound Designer“, worin man – wie mit Guitar Rig – die Soundausgabe der Gitarre manipulieren kann. So lassen sich zum Beispiel einige Preamps, Amps, Effektgeräte oder Lautsprecherboxen simulieren. Hier sind nicht nur Orange und Marshall vertreten, sondern auch einige Rocksmith™ Eigenmarken.