Severe Torture – Torn From The Jaws Of Death

Brutaler Death Metal, so wie er sein sollte

Artist: Severe Torture

Herkunft: Niederlande

Album: Torn From The Jaws Of Death

Spiellänge: 38:33 Minuten

Genre: Brutal Death Metal

Release: 17.06.2024

Label: Season Of Mist

Link: https://www.facebook.com/severetorture/

Bandmitglieder:

Gesang – Dennis Schreurs
Gitarre – Thijs van Laarhoven
Gitarre – Marvin Vriesde
Bassgitarre – Patrick Boleij
Schlagzeug – Damiën Kerpentier

Tracklist:

1. The Death Of Everything
2. Marked By Blood And Darkness
3. Hogtied In Rope
4. Torn From The Jaws Of Death
5. Christ Immersion
6. Putrid Remains
7. The Pinnacle Of Suffering
8. Through Pain And Emptiness
9. Those Who Wished Me Dead
10. Tear All The Flesh Off The Earth

Dass ich ein Freund von brutalen Klängen bin, dürfte der eine oder andere mitbekommen haben, der sich hier mit den Reviews bei Time For Metal beschäftigt. Die Niederländer von Severe Torture standen bei mir schon immer hoch im Kurs, umso geiler fand ich es, dass sie zwölf Jahre nach ihrem fünften Album (die Band ist seit 1997 dabei) eine neue EP herausgebracht haben. Das war im Jahre 2022. Und sie haben dann auch noch auf meinem Festival gespielt. Was willste mehr? Genau, Album Nummer sechs! Dieses liegt mir nun vor, und zwar mit komplett neuem Material. Kein Song der EP ist auf diesem Album gelandet. Da war aber jemand fleißig.

Dass ich ein Freund des gepflegten Krachs bin, ist nicht von der Hand zu weisen und so überzeugt mich der Opener The Death Of Everything von der ersten Sekunde an. Kurzes Stakkato-Riffing, danach Gitarre vorspielen lassen und dann ab ins Gemetzel. Feinstes Blastbeatgewitter, so wie es sein soll. Machen natürlich viele, das ist klar, aber das Riffing ist dann entscheidend und die Variation. Herrlich. Danach treibt man die Sau durchs Dorf. Das schon beinahe melodische Riffing wiederholt sich und es erhallt ein tiefes The Death Of Everything. Das Tempo wird dann gedrosselt und danach geht es ab in den Groove. Genauso muss es sein. Ein langgezogenes Riff folgt und die Doublebass regiert. Geilomat. Wieder Gitarre vorweg und der Anfang wiederholt sich. Ja, Leute, so muss Brutal Death Metal klingen. Die Burschen wissen, wie man einen Song aufbaut. Ein langsamer Stop-and -Go-Part folgt und ein melodisches Solo erweckt die Gänsehaut. Wieder der Stop-and-Go-Moment und dann auf einmal ein Cleanpart. Wow. Das hat alles Hand und Fuß. Somit beenden die Burschen ihren Einstieg und man möchte sofort die Repeattaste drücken. Macht man natürlich nicht, denn man will ja wissen, wie es weitergeht.

Und zwar mit dem Song Marked By Blood And Darkness. Und der haut mich auch um. Brauche ich anscheinend auch gerade. Ich liebe diese Verbindung. Die Gitarre spielt vor, die Finger gehen rauf und runter und dann folgt der vernichtende Prügelpart. Ab in einen Midtempomoment und wieder von vorne. Ja, das konnten die Niederländer schon immer. Die Vocals sind natürlich schön brutal tief. Ein doubelbasslastiger Midtempogroove wird eingefügt, um dann wieder ein melodisches Solo herauszuholen, welches am Ende niedergeprügelt wird. Druckvoll geht es weiter, um dann wieder den Spaß von vorne zu wiederholen. Welch ein Gemetzel. Natürlich muss man nicht betonen, dass der Sound absolut fett ist und auf deren Begehrlichkeiten zugeschnitten ist. Dieser Midtempogroove ist einfach Weltklasse. Aggressiv und headbangerfreundlich zugleich. Noch kurz am Ende ein Richtungswechsel, kombiniert mit einem Scream und fertig ist der Gauda, eh die Gaudi.

Torn Fron The Jaws Of Death – alter Falter, geht der Song ab. Dieser Druck am Anfang und diese zerstörerischen Riffs. Grooviges Midtempo geht nicht aggressiver. Die Doublebass macht alles möglich und danach wird geblastet, bis der Notarzt kommt und wieder geht. Das Tempo wird gehalten, aber man klingt zu keiner Zeit stumpf. Eine Gitarre heult auf und die Drums betonen den Spaß. Die Vocals werden natürlich passend platziert. Weiter geht die Attacke und man will sich einfach nur zerstören lassen. Diese knappen fünf Minuten zaubern ein Lächeln in das Gesicht des brutalen Death Metal Fans. Die Burschen haben es natürlich technisch drauf, bringen dieses aber gekonnt unter, sodass alles eingängig klingt. Der nachfolgende Part ist so ein Beispiel dafür und hat sogar eine gewisse Atmosphäre, welche er transportiert. Stakkato-Riffs folgen und die Drums sind wieder einmal großartig.

Tja, so geht der ganze Spaß weiter und Songs wie Christ Immersion, The Pinnacle Of Suffering oder Those Who Wished Me Dead sind Songs, die so um drei Minuten gehen und einfach nur aggressiv und brutal sind, aber eben sitzen und immer wieder Ideen haben, die die ganze Härte und Raserei auflockern, wie z.B. dieser melodische Moment beim letztgenannten Song. Geilomat, länger müssen Songs für mich auch nicht unbedingt sein.

Mit Tear All The Flesh Off The Earth endet das Gemetzel. Man überschreitet hier zwar die Fünf-Minuten-Grenze, aber das stört überhaupt nicht. Der melodische und rhythmische Anfang ist alleine schon sein Geld wert und jede Sekunde möchte man aufsaugen. Natürlich wird das Geholze nicht vergessen, Ehrensache. Wieder solch fette Riffs. Geil. Ein sehr gelungenes Händchen für das Songwriting hat man auch. Kann ja auch nicht schaden. Der Anfang folgt noch einmal und wird dann ordentlich niedergemetzelt. Welch ein Brett zum Abschluss eines Albums. Am Ende wird der melodische und rhythmische Anfang noch einmal zelebriert. Knaller

Wer auf brutalen Death Metal steht, muss sich dieses Album zulegen!

Severe Torture – Torn From The Jaws Of Death
Fazit
Hier gibt es keine zwei Meinungen. Wer auf brutalen Death Metal abfährt, muss sich dieses Album kaufen. Welch ein gelungenes Gesamtwerk. Blastbeats ohne Ende, megafette Riffs, aggressive Vocals, melodische Elemente, druckvolle Produktion und ein Songwriting, welches einfach nur geil ist. Alle Protagonisten sind klasse, aber die Schlagzeugarbeit ist Weltklasse. Eine absolute Kaufempfehlung!

Anspieltipps: The Death Of Everything und Torn From The Jaws Of Death
Michael E.
9.5
Leserbewertung1 Bewertung
9.4
9.5
Punkte