Single Celled Organism – Splinter In The Eye

“Anstoß vom Nachwuchs!“

Artist: Single Celled Organism

Herkunft: Hamburg, Deutschland

Album: Splinter In The Eye

Spiellänge: 57:51 Minuten

Genre: Progressive Rock, Art Rock

Release: 20.10.2017

Label: Afraid Of Sunlight

Link: https://www.facebook.com/Single-Celled-Organism-337366936702496/

Bandmitglieder:

Schlagzeug, Gesang, Keyboard, Bass – Jens Lück
Gesang – Isgaard

Gastmusiker:

Gitarre – Jan Petersen
Gitarre – Dieter Koch
Gitarre – Ingo Salzmann
Viloa, Violine – Katja Flintsch
Violoncello – Annika Stolze
Recorder – Volker Kuinke

Tracklist:

  1. Prologue (The Mark Of Cain)
  2. Growing Up
  3. TV-Show
  4. Flying Home
  5. New Horizons
  6. Flies In My Head
  7. I Can’t Feel
  8. The Call
  9. The Virus
  10. Splinter In The Eye
  11. I See You (The Regret)
  12. Epilogue (Her Poem)

Heute unser Thema Single Celled Organism: Damit ist kein einzelliger Organismus gemeint, sondern das Album Splinter In The Eye von eben Single Celled Organism. Das Progressive Rock bzw. Art Rock Projekt hat im Oktober über Afraid Of Sunlight den fast eine Stunde andauernden Rock Epos veröffentlicht. Die Geschichte hinter dem Konzeptalbum steckt voller Tiefen, die Entstehung dazu ist umso kurioser.

Mastermind Jens Lück: „Vor zwei Jahren bekam ich eine SMS von meiner 14-jährigen Tochter, die lautete etwa so: ‚Papa, ich hab‘ gerade ein geniales Album gehört; das würdest du lieben – Fear Of A Blank Planet von Porcupine Tree‚. „Die Sehnsucht danach, so etwas zu machen, war immer da“, erzählt er weiter. In seiner Jugend durch ältere Freunde geprägt von Genesis und Pink Floyd, orientierte sich die Musik seiner ersten Bands an Progressive Rock und Art Rock. Genau in diese Kerbe schlägt das komplexe Projekt Single Celled Organism, das zur Familiensache wurde. Auf Anstoß der Tochter machte sich Jens an die Arbeit – schnell war auch klar, dass seine Lebenspartnerin, die Sängerin Isgaard mit eingebunden wird. Unterstützung holten sich die beiden für die Aufnahmen bei den beiden E-Gitarristen Jan Petersen (ex Sylvan) und Ingo Salzmann, mit denen Jens früher schon bei zahlreichen Projekten zusammengearbeitet hatte. Zudem beim Akustikgitarristen Dieter Koch, dem Flötisten Volker Kuinke (u.a. Eloy) sowie den Streicherinnen Katja Flintsch (Violine, Bratsche) und Annika Stolze (Cello), mit denen er bereits bei vielen Soundtracks sowie den Isgaard-Alben kooperiert hatte.

Dass man solche Zufälle im Jahr 2017 noch erleben darf und dann ein wunderbar harmonisches Album wie Splinter In The Eye angeboten bekommt, grenzt tatsächlich an ein Wunder. Wenn mein Sohn sagen würde: „Vater das ist cool, würde dir gefallen“, und man besitzt die Fähigkeiten Ähnliches selber zu kreieren, kann man die Finger wohl nicht davon lassen.
Vom Prologue (The Mark Of Cain) geht es schnell zu Growing Up und TV-Show über. Stets ellenlange Klangmonster zum Leben zu erwecken steht nicht auf der Agenda. Viel mehr versuchen Jens und Isgaard, keinen festgefahrenen Weg durch holprige Progressive Rock Landschaften zu nehmen. Hier eine kurze Zwischensequenz, da ein längerer Ausritt, der in ein kürzeres Intermezzo übergeht. Von Anfang bis Ende bleibt der berühmte rote Faden unantastbar, wenngleich das Temperament den ausschlaggebenden Impuls gibt. Ruhige Augenblicke bilden die Hauptfront, die nur selten durchbrochen wird, ohne das Feuer in den Werken zu erlöschen. New Horizons oder der erste überhaupt umgesetzte Titel The Virus bleiben im Kopf. Ein ansprechender erster Schritt, der hoffentlich nicht der letzte sein soll – ansonsten kommt ganz bestimmt die Tochter wieder ins Spiel.

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Fazit: Aus dem Nichts mit einer kleinen Idee und einem persönlichen Anstoß ein Album wie Splinter In The Eye einzuspielen, muss als sehr stark gewertet werden. Tolle Musiker, klasse Gesang ein aktuelles Thema im Konzeptdeckmantel und schon geht der Daumen bei Single Celled Organism. Da kann man bei der ganzen Mühe nur die Daumen drücken, das die Songs viele Ohren treffen, verdient haben es alle Beteiligten! Reinhören sollten alle, die Porcupine Tree', Pink Floyd und Co. abfeiern oder schlichtweg die berauschenden Melodien des Genres lieben.

Anspieltipps: New Horizons und The Virus
Rene W.
8.2
Leser Bewertung18 Bewertungen
9.6
8.2