Skunk Anansie / Support Allusinlove am 15.07.2019 im Schlachthof Wiesbaden

Skin und ihre Mitstreiter servieren ein Feuerwerk zum fünfundzwanzigjährigen Jubiläum

Bands: Skunk Anansie, Allusinlove

Ort: Schlachthof Wiesbaden, Murnaustraße 1, 65189 Wiesbaden

Datum: 15.07.2019

Kosten: 35 € VVK, AK entfällt, da ausverkauft

Genre: Alternative Rock

Besucher: Ausverkauft (2500)

Veranstalter: Schlachthof Wiesbaden

Link: https://www.schlachthof-wiesbaden.de/programmdetails/items/skunk-anansie.html

Setliste Skunk Anansie

1. Charlie Big Potato
2. Because Of You
3. All In The Name Of Pity
4. I Can Dream
5. You’ll Follow Me down
6. My Ugly Boy
7. Twisted (Everyday Hurts)
8. Weak
9. Cheap Honesty
10. Love Someone Else
11. I Believed In You
12. God Loves Only You
13. Without You
14. Hedonism (Just Because You Feel Me Good)
15. This Means War
16. Intellectualise My Blackness
17. Tear The Place Up
18. Brazen (Weep) Zugabe
19. What You Do For Love Zugabe
20. Highway To Hell Zugabe
21. The Skank Heads (Get Off Me) Zugabe

Das Copyright der Bilder in diesem Artikel liegt bei Silke Kemmer (www.smk-photo.de).

Heute mal kein Metal. Heute gibt es Alternative Rock. Also geht es nach Wiesbaden in die große Halle des Schlachthofes zu Skunk Anansie, die ihr Live-Doppel-Album 25LIVE@25 promoten und damit ihr 25-jähriges Bandjubiläum feiern. Schon lange wird vermeldet, dass die Veranstaltung Sold Out ist. Ich habe mich schon ein wenig auf Gedränge eingestellt. Ca. eine halbe Stunde vor Beginn finde ich mich ein. Keine Schlange am Eingang. Drinnen ist es erwartungsgemäß sehr voll. Also sind die Fans heute sehr pünktlich erschienen.

Die Vorband Allusinlove fängt pünktlich an. Die junge Band aus England macht den Opener. Sie schaffen es tatsächlich, hier schon etwas Stimmung zu machen, obwohl natürlich alles auf Skunk Anansie wartet. Die Jungs mühen sich auf der Bühne redlich ab, obwohl sie für mich bei ihrer Art von Musik dann doch hier und da etwas zu viel Bewegung drin haben und es nicht immer zur Musik passt. Auf jeden Fall haben sie sich nach den vierzig Minuten hier den Beifall redlich verdient. Daran merkt man, dass ihre Show nicht wenigen hier in der ausverkauften Halle gefallen hat.

 

Die Umbauphase ist doch recht lang, obwohl Allusinlove vor dem bereits aufgebauten Equipment von Skunk Anansie gespielt haben. Dann kommen sie raus: Mark Richardson (Schlagzeug), Cass (Bass) und Ace (Gitarre). Raunen und laute Jubelstürme. Sängerin Skin (Deborah Anne Dyer) lässt auch nicht lange auf sich warten. Eine fulminante Show purer Energie startet hier im Schlachthof. Skunk Anansie haben am Keyboard und an den Percussions noch eine Backgroundsängerin dabei, die sich voll ins Geschehen einpasst. Die wirbelt da an der linken Seite regelrecht rum und fällt durch ihr Auftreten und auch ihr Outfit sehr positiv auf. Die Band rockt hier die Bühne, als wenn sie gerade die Ketten gesprengt hätte. Kein Aufhalten.

 

Die härteren Sachen sitzen genauso perfekt, wie solche Balladen wie Weak (bei dem Skin sogar selbst zur Gitarre greift) und Hedonism, mit denen Skunk Anansie ja eigentlich zu Weltstars wurden, die Kultstatus besitzen. Sängerin Skin ist der Mittelpunkt und Blickfang, das weiß sie und spielt natürlich damit. Sie kann jedoch nicht nur mit ihrem Äußeren punkten, sondern auch mit ihrer äußerst starken Gesangsdarbietung. Bei einem Song ist sogar die Backgroundsängerin mit auf der Bühne und performt diesen Song eindrucksvoll mit Skin zusammen. Da knistert es förmlich.

Ist Skin zu Beginn noch mit einem extravaganten Outfit (Robe) unterwegs, welches etwas an die legendäre Grace Jones erinnert, hat sie den schnell abgelegt, auch das rote Tuch, welches sie beim ersten Song noch auf ihrem kahlrasierten Kopf trägt.
Diese paar wenige Verkleidungen braucht es allerdings überhaupt nicht, damit sie zusammen mit ihrer Band auf der Bühne eindrucksvoll wirkt.

Zwischendurch gibt es natürlich politische Ansagen, denn Skunk Anansie ist eine politische Band.

 

Ich hätte mir auch eine Ansage an das Publikum bzgl. dem Irrsinn mit den Handys gewünscht, denn auffallend viele Fans filmen da mit dem Handy, anstatt sich auf das Konzert zu konzentrieren. Leider versperren sie mit hochgereckten Handys den Fans hinter ihnen permanent die Sicht. Ist mir lange schon nicht mehr so stark aufgefallen. Auch vor mir steht jemand, der fast das komplette Konzert sein Handy hochreckt, damit er anschließend eine Erinnerung im schlechten Bild und noch mieseren Ton hat. Eine absolute Unsitte. Neben mir das Gleiche. Eine junge Frau muss sich permanent hin und her bewegen, weil der Typ vor ihr immer von rechts nach links und umgekehrt sein Handy bewegt.

Irgendwie ist es bei den Fans heute schon ein wenig anders, wie ich es sonst auf den Konzerten erlebe. Wesentlich weniger Fanshirts, dafür eher normal gekleidet, als wenn man auf eine beliebige Veranstaltung geht. Einige der Fans kann ich mir sogar am Ballermann oder auf einem kölschen Abend vorstellen.

 

Und hier und da ein wenig Egoismus. Ja klar, es ist hier ziemlich voll und warm ist es auch. Es sollte aber trotzdem natürlich sein, dass, wenn jemand raus will, man ihm auch Platz macht (egal, ob er zur Toilette oder raus zum Luft schnappen will). Ich erlebe, wie ein weiblicher Fan einen jungen Mann regelrecht anmacht, nur weil der einfach raus will. Er solle sich einen anderen Weg suchen. Leute, das geht überhaupt nicht!

Aber zurück zu dem, was vorne auf der Bühne passiert, denn da geht es wirklich ab. Nach einer Stunde kündigt Skin mit This Means War einen fucking Song an.

Das Konzert ist mit dem Song Tear The Place Up ab zu Ende. Klar, gibt es dann noch die frenetisch geforderten Zugaben, vier Songs an der Zahl. Mit What You Do For Love stellt die Band ihre neue Single vor. Während Skin ihre Band vorstellt, spielt diese Highway To Hell. Tolle Sache. Mit The Skank Heads ist dann wirklich Schluss für heute.

 

Fazit:
Tolles und energiegeladenes Konzert von Skunk Anansie, die hier in Wiesbaden im Schlachthof ihr 25-jähriges Jubiläum feiern und die anwesenden Fans in der ausverkauften Halle regelrecht beglücken!
Leider war der Genuss abseits der Bühne durch das Verhalten von einigen Fans (siehe oben) etwas geschmälert. Ein Freund von mir hat ähnliches beim Konzert in Köln erlebt.

Vielen Dank an Silke Kemmer für das zur Verfügung stellen der Pics! Das Copyright liegt bei ihr.