Sölicitör - Enemy In Mirrors - Cover Artwork

Sölicitör – Enemy In Mirrors

Fernab von jedem Mainstream-Einfluss

Artist: Sölicitör

Herkunft: Seattle, Washington, USA

Album: Enemy In Mirrors

Genre: Heavy Metal, Speed Metal, US Power Metal, US Progressive Metal

Spiellänge: 47:49 Minuten

Release: 19.09.2025

Label: Gates Of Hell Records

Link: https://solicitor-speedmetal.bandcamp.com/

Bandmitglieder:

Gesang – Amy Lee Carlson
Schlagzeug – Johanson Waymire
Gitarre – Patrick Fry
Gitarre, Keyboard – Matthew Vogan
Bass – Damon Cleary-Erickson

Tracklist:

  1. The Descent
  2. Paralysis
  3. Iron Wolves Of War
  4. Spellbound Mist
  5. We Who Remain
  6. Fallen Angel
  7. Crimson Battle Beast
  8. Enemy in Mirrors
  9. Black Magick & The Devil’s Hand Pt I
  10. Black Magick & The Devil’s Hand Pt II
Sölicitör – Enemy In Mirrors – Cover Artwork

Keep It True, Hell Over Hammaburg und eine Tour mit Helstar. Amy Lee Carlson und Sölicitör haben sich in viele Notizbücher gespielt, sowohl bei den Fans als auch bei den Bookern. Mit Enemy In Mirrors gibt es im September 2025 das zweite Full-Length-Album. Es geht nach wie vor um schnellen, traditionellen Stahl aus den USA. Eine LP ist aber nur die halbe Miete von Sölicitör. Wer die Truppe, allen voran Sängerin Carlson, noch nicht auf der Bühne erlebt hat, sollte einen Gig auf der kommenden Tour unbedingt in Erwägung ziehen. Vermutlich werden Sölicitör rund um das Keep It True im April 2026 in Europa unterwegs sein. Wenn die Band nicht selbst auf der Bühne steht, so ist Carlson Stammgast bei dem Festival und räumte 2023 kräftig ab.

Nach dem Intro dröhnt ein Mix aus Speed- und Heavy Metal aus den Boxen. Paralysis erfindet das Rad bestimmt nicht neu, dürfte aber die Maniacs auf den Festivals abholen. Iron Wolves Of War kommt verspielter, mit der einen oder anderen Richtungsänderung, um die Ecke. Trotzdem wird das Tempo hochgehalten und der Track ist über die Laufzeit von mehr als fünf Minuten jederzeit interessant und hörenswert.

Der Anfang von Spellbound Mist tönt bereits anders. US-Metal mit progressiven Einflüssen haben Sölicitör mittlerweile im Programm, sodass die Laufzeit von mehr als sechs Minuten nicht verwundert. In die gleiche Kerbe haut We Who Remain, nur mit deutlich mehr Tempo, wo die Instrumentalfraktion mächtig auf die Tube drückt. Wie bereits bei den Vorgängern bolzen Sölicitör nicht nur die Tracks runter, sondern variieren und schieben immer wieder melodische Parts zwischen.

Den Ansatz, Tempo mit progressiven und melodischen Elementen zu verknüpfen, nutzen Sölicitör auch für Fallen Angel und Enemy In Mirrors. Richtig auf die Zwölf gibt es bei gut drei Minuten Crimson Battle Beast. Der Schlusspunkt ist zweigeteilt: Black Magick & The Devil’s Hand Pt I und Pt II machen da weiter, wo zum Beispiel Spellbound Mist aufgehört hat. Die Einflüsse sind vielfältig, wobei die Saitenarbeit an der einen oder anderen Stelle sehr unorthodox ausfällt. Die Wendung im zweiten Teil zum klassischen Metal ist ein weiterer Farbtupfer.

Da die Show bei Sölicitör elementarer Bestandteil ist, gibt es einen Mitschnitt des 2023er-Gigs auf dem Keep It True Festival in Lauda-Königshofen als Kostprobe:

Sölicitör – Enemy In Mirrors
Fazit
Fernab von jedem Mainstream liefern Sölicitör eine Platte, die bei vielen Menschen Kopfschütteln und Ohrenschmerzen auslösen wird. Da wir über Female Vocals reden, wurden Amy Lee Carlsen und Co. gerne mit Chastain verglichen. Die neue Scheibe passt eher zu einer Band wie Slauter Xstroyes, die ebenfalls verschiedene metallische Einflüsse auf ihren beiden Werken Winter Kills und Free The Beast kombinierten.

Enemy In Mirrors ist ein Album, das primär auf die Zielgruppe Undergroundfreaks zugeschnitten ist. Hier will eine Band keine neuen oder andere Fans dazugewinnen, sondern die bestehende Fanbase abholen und für ihre Fans neuen Stoff liefern. Das gelingt Sölicitör vorzüglich, auch wenn technisch und kompositorisch an der einen oder anderen Stelle Luft nach oben ist. Das volle Sölicitör-Vergnügen kommt auf LP jedoch nicht rüber. Die Show von Carlsen gehört einfach dazu und ist absolut sehenswert, auch für Fans, die nicht tief im Underground beheimatet sind. Auf der oben verlinkten Bandcamp-Seite gibt es bereits eine Hörprobe aus dem neuen Longplayer.

Anspieltipps: Spellbound Mist, Crimson Battle Beast, Black Magick & The Devil's Hand Pt I und Pt II
Franziska W.
8.5
Leserbewertung0 Bewertungen
0
8.5
Punkte