Artist: Soulskinner
Herkunft: Griechenland
Album: Glorified By The Light
Spiellänge: 39:25 Minuten
Genre: Death Metal, Melodic Death Metal
Release: 26.11.2024
Label: Xtreem Music
Link: https://www.facebook.com/Soulskinnerband
Bandmitglieder:
Gesang – Kostas Savvidis
Gitarre – Bill Zobolas
Gitarre – Spyros Triantafyllou
Bassgitarre – Kostas Analytis
Schlagzeug – Jan Westermann
Tracklist:
1. Intro
2. The Wanderer
3. Kingdom Of The Deceased
4. Glorified By The Light
5. Mighty Titans
6. The Freedom Of Truth
7. The Arrows Of My Desire
8. Sacred Temple Of Mystery
9. To The Moon
10. To Aurora
Die Griechen von Soulskinner gehören auch schon seit längerem zur intensiven Szene der griechischen Subkultur, aber so richtig bekannt geworden sind sie nicht, zumindest hier in good old Germany nicht. Im Jahre 1997 startete man als Terra Tenebrae, benannte sich dann aber im Jahre 2000 um. Zwei Alben brachte man in den Jahren 2003 und 2007 heraus, bis dann der Umbruch im Jahre 2014 kam. Das dritte Album namens Non Stop Killing (2014) wurde auch schon nur noch mit zwei Personen aufgenommen. Ab 2014/2015 zeigt man sich aber stabil, lediglich im Jahre 2022 wurde die Drumposition noch einmal gewechselt. Mittlerweile ist man beim sechsten Album angelangt. Album Nummer fünf namens Seven Bowls Of Wrath bot meines Erachtens griechische Durchschnittskost an, konnte aber mit einem geilen Cover überzeugen. Und auch Album Nummer sechs zog mich so an. Mal sehen und hören, was die Musik so kann.
Los geht es mit einem Intro. Schon krass, wie sich dieses Stilmittel in der Metalwelt durchgesetzt hat. Man bedient sich eines Pianos und baut eine epische und dramatische Kulisse auf. So etwas als Kontrast zur Härte des Death Metals und gleichzeitige Ergänzung ist immer ganz angenehm, wie ich finde. Nach sechzig Sekunden ist die Gaudi vorbei und wir widmen uns der Hauptsachen.
Los geht es mit The Wanderer. Auch hier kommt ein kleines Intro vorweg, aber wirklich nur kurz und dann holt man gleich eine Attacke heraus und ballert eine ordentliche Salve Death Metal aus den Boxen. Das Riffing ist recht melodisch und die Vocals schön aggressiv tief. Schocken. Musikalisch ist das alles ganz in Ordnung, aber haut mich wieder nicht unbedingt vom Hocker. Nach einem Break kommt dann ein langsamer Part, der melodisch ist und auch groovig. Wird dann mit einem Solo kombiniert. Das hat alles Hand und Fuß und ist absolut solide, entfacht bei mir aber nicht diesen Aha-Effekt. Gerade beim Opener sollte es so sein. Schlecht ist der Song aber definitiv nicht. Solider, melodischer Death Metal.
Der nachfolgende Song Kingdom Of The Deceased hat dann zu Beginn gleich ein fettes, melodisches Riff und macht deutlich spürbar, wie melodischer Death Metal ihrer Meinung nach zu klingen hat und ich teile ihre Meinung absolut. Ohne Schnörkel und straight to the face, aber eben mit melodischer Gitarrenarbeit, aber auch mit Uptempo. So ist damals der melodische Death Metal entstanden und natürlich steht es jeder Band zu, diese Art zu verändern und zu modernisieren, aber ich bevorzuge absolut die alten Töne und so gefällt mir der Anfang des Songs absolut. Das sind jetzt hier keine Mörderriffs oder so, aber es macht Laune. Das erinnert schon am Anfang an die schwedische Szene. Man wechselt das melodische Riff und arbeitet im Midtempo weiter. Der Gesang ist dann ziemlich dominant. Das Tempo wird ganz heruntergeschraubt. Es erfolgt ein Break und man nimmt wieder Fahrt auf. Macht Laune. Gute Melodie und gelungene Gitarrenhooklines.
So richtig knallt das Album auch wieder nicht, aber es gefällt mir definitiv besser als der Vorgänger. Einige Songs hätten vielleicht ein bisschen mehr Geschwindigkeit oder Power nötig, auch die Produktion könnte mehr Druck erzeugen. Das Songwriting ist an einigen Stellen definitiv ausbaufähig, wie z.B. bei dem Song Glorified By The Light. Ist alles ganz gut, aber mehr eben auch nicht. Wenn sie auf die Art, wie Kingdom Of The Deceased geschrieben wurde, weitermachen, wäre es schon geil. Ist natürlich wie immer eine subjektive Meinung. Das ist klar.
Komischerweise gefallen sie mir am besten, wenn sie ein wenig episch klingen. Man hat das Gefühl, dass griechische Metalbands dafür ein Gen mitbekommen haben. Der Song Mighty Titans nimmt einen schon mit und kann absolut überzeugen. Das langsame Tempo und die Melodie kommt schon sehr bedrohlich rüber und auch The Arrows Of My Desire hebt sich hervor. Am Anfang klingt der Song ein wenig befremdlich. Hier wird das Tempo ganz herausgenommen und das steht ihnen in diesem Falle gut zu Gesicht. Auch der Songaufbau, die Riffs und der Einsatz der Vocals können mich hier überzeugen. Bin ja eigentlich eher so der Ballerfan, aber diese epische Klangwelt hat schon was. Düster und hart. Doch, hat was.
Die beiden Songs werten das Album sehr auf. Die nachfolgenden Songs Sacred Temple Of Misery, To The Moon und To Aurora sind nicht schlecht, aber auch nicht komplett durchschlagend.