Headliner: Spiritbox
Support: Periphery, Stray From The Path
Ort: Zoom, Frankfurt
Datum: 20.02.2025
Genre: Progressive Metal, Djent, Crossover, Hardcore
Zuschauer: 2.700 (ausverkauft)
Link: https://zoomfrankfurt.com/
Den Senkrechtstart von Spiritbox zur Spitze der Prog Metal Szene verfolge ich schon seit Beginn der Band. Von den ersten Singles, über das Debütalbum und der immer größer werdenden Fanbase bis zur jetzigen Headlinertour. Doch die kreativen Köpfe der Band, Mike Stringer und Courtney LaPlante, sind keine Unbekannten in der Szene. Beide Namen kenne ich noch aus ihrer Zeit bei Iwrestledabearonce. Und auch Josh Gilbert, der 2022 den Bass übernommen hat, dürfte vielen ein bekannter Name sein. Dass das Konzert in Frankfurt in einer der kleineren Locations der Tour angekündigt wurde, hat mich sehr gefreut, denn Spiritbox bei so einer recht intimen Clubshow zu sehen, wird sich spätestens mit dem zweiten Album erledigt haben dürfen. Ebenfalls erfreulich war für mich die Bekanntgabe der Supportbands.
Stray From The Path eröffnen den Abend im Zoom. Die aus New York stammende Hardcore-Band kann nicht verbergen, dass wohl einer ihrer größten Einflüsse Rage Against The Machine sind. Das macht auch aber überhaupt nichts, denn die Rap-Shouts von Frontmann Andrew Di Jorio sind immer on Point. Die Band schafft es, direkt zu Beginn das Publikum in Bewegung zu versetzen. Der größte Teil des halbstündigen Sets stammt von dem 2022 veröffentlichten Album Euthanasia, doch die erst vor kurzem veröffentlichte Single Kubrick Stare darf auch nicht fehlen. Egal, was die Band fordert, seien es Circle Pits oder Crowdsurfer, das Frankfurter Publikum setzt es in die Tat um. Ein kurzweiliger Auftritt, der mit Guillotine meiner Meinung nach viel zu schnell endet.
Etwas mehr Zeit auf der Bühne haben als nächstes Periphery. Dabei springt einem besonders der mit bunten Blumen gespickte Trainingsanzug von Sänger Spencer Sotelo ins Auge. Schon bei den ersten Tönen zu Wildfire wird mir klar, dass sich im Frankfurter Publikum einige Fans der Djent Nerds befinden. Jeder Song wird mit immer lauter werdendem Beifall gefeiert und spätestens bei Marigold gibt es kein Halten mehr. Auch wenn man annehmen könnte, dass sieben Songs auf der Setlist eher wenig sind, darf man aber nicht vergessen, dass Songs der Progressive Virtuosen gerne mal sechs Minuten oder länger gehen und Chvrch Bvrner mit nicht mal vier Minuten die absolute Ausnahme darstellt. Periphery haben das Publikum bestens auf den Headliner vorbereitet und definitiv für ein paar heißere Kehlen gesorgt.
Nach einer langen Umbauphase, die sich dank der teils fragwürdigen Pausenmusik noch länger anfühlt, als sie eigentlich ist, betritt endlich der Headliner die Bühne. Spiritbox starten mit dem bisher unveröffentlichten Song Fata Morgana, bevor die Band zur 2023 veröffentlichten EP The Fear Of Fear wechselt. Courtney und ihre Mitstreiter performen Cellar Door und Jaded, wobei sie nach jedem Song die Bühne verlässt. Man kann am Bühnenrand erkennen, dass sie etwas in ein abseitsstehendes Mikrofon spricht. Es lässt sich nur mutmaßen, ob es vielleicht technische Probleme gibt. Generell habe ich das Gefühl, dass die Frontfrau anfangs etwas kühl und distanziert wirkt, das legt sich jedoch nach einer Handvoll Songs und man merkt richtig, wie Courtney auftaut. Zu diesem Zeitpunkt werden auch ihre Ansagen länger und ausführlicher. Auch warum sie die Bühne verlässt, erklärt sie ihren Fans. Musikalisch gibt es natürlich überhaupt nichts zu meckern. Direkt ab Beginn ist die Performance der Band einwandfrei.
Von „sad Songs for being sad“ wechseln Spiritbox zu „weird Songs for being sad“. Hier kommen dann die neuen Stücke zum Einsatz. Doch generell lässt die Setlist keinerlei Wünsche offen und auch wenn die Band bisher nur ein Album veröffentlicht hat, beinhaltet das Repertoire der Band eine beachtliche Anzahl an hitverdächtigen Singles, die auch an diesem Abend nicht fehlen dürfen. Perfect Soul reiht sich nahtlos zu Songs wie The Void oder dem Titeltrack des 2021er-Albums Eternal Blue. Doch auch Fans der ersten Stunde kommen auf ihre Kosten. The Mara Effect Pt. 3 findet genauso einen Platz im Set wie No Loss, No Love, zu dem sich die Band Verstärkung des Stray From The Path Frontmannes auf die Bühne holen. Bei Holy Roler gibt es dann auch im Publikum kein Halten mehr und das ausverkaufte Zoom eskaliert komplett, bevor Spiritbox bei Constance erst akustisch starten und den Song dann mit voll besetzter Band enden lassen.
Ein großartiger Abend endet und alle drei Bands haben absolut abgeliefert. Vielen Dank auch an Alex Bemis und Marlen Greb für die Bereitstellung der Fotos.