Summertime Madness mit Neorite, All Will Know und Words Of Farewell am 06.07.2019 im Sputnikcafé, Münster

Wir trotzen dem Sommerregen!

Showname: Summertime Madness

Bands: Neorite, All Will Know, Words Of Farewell

Ort:
Sputnikhalle, Münster

Datum: 06.07.2019 (Einlass: 19:00 Uhr, Beginn: 19:30)

Kosten: 10,00€ VK, 13,00€ AK

Genres: Heavy Rock, Stoner Rock, Heavy Metal, Melodic Death Metal, Modern Metal

Besucher: ca. 100

Link: https://www.facebook.com/events/354309108535202/

Setlisten:

Setliste Neorite:

  1. Emergence
  2. Never Return Nowhere
  3. Whitewash The Black
  4. Draw Black Swords
  5. Neology Of Enlightment
  6. Kassandra
  7. Meteorite
  8. Slave New World
  9. In Circles

Setliste All Will Know:

  1. Towards Deliverance
  2. Counting Stars
  3. Static
  4. Deeper Into Time
  5. Age Of Paranoia
  6. This Circle Never Ends
  7. Dead World
  8. Behind Your Mask
  9. Home
  10. Feed Their Minds
  11. The Weakest Spot
  12. So Long

Setliste Words Of Farewell:

  1. Riven
  2. Continuum Shift
  3. Gaia Demise
  4. Luminary Ghost
  5. Damaged Beyond Repair
  6. Dark Paradise
  7. Great Escape
  8. Deep F#
  9. Zero Temperance
  10. Telltale Notion
  11. Sorae

 

Die Summertime Madness geht schon auf der Fahrt nach Münster los, es regnet nämlich zum ersten Mal seit einigen Tagen in Strömen. Gut, dass keine Open Air Show geplant ist. Als ich an der Sputnikhalle ankomme, habe ich Glück, denn das Tor ist geöffnet. So schlüpfe ich also gleich mal in die Halle, wo die Jungs von All Will Know unter den prüfenden Blicken von Alex (Words Of Farewell) gerade auf der Bühne rumwuseln. Nach der Begrüßung frage ich natürlich gleich, ob denn noch Ersatz für Interra gefunden wurde. Die hatten nämlich tatsächlich heute aus gesundheitlichen Gründen ihren Auftritt absagen müssen. Ersatz gibt es keinen, so spielen heute also drei statt vier Bands, dafür dann aber längere Sets. Schade ist es natürlich trotzdem. Jan von All Will Know kenne ich schon, der nimmt mich dann auf der Suche nach Süßigkeiten mit in den Backstagebereich. Schokolade gibt’s nicht, aber Nektarinen und Bananen sind ja auch süß 😀 Alles sehr entspannt hier, es sei den Jungs gegönnt, die werden nachher noch richtig ranmüssen. Mich zieht’s wieder in die Halle.

Da steht später als erste Band Neorite auf der Bühne. Nach einem kurzen Blick auf die Beleuchtung hoffe ich, dass da noch was geregelt wird, aber die Hoffnung wird leider nicht erfüllt. Heute ist leider gar kein Lichttechniker vor Ort, für die jetzt vorhandene Scheinwerfereinstellung haben die Jungs von Neorite gesorgt, und die wird auch den ganzen Abend über nicht verändert. Solche Sachen interessieren Neorite wohl eher nicht, die legen mit Emergence vom aktuellen Album Temple Of The New los, Heavy/Stoner Rock-Klänge wallen durch das Sputnikcafé, das schon recht gut gefüllt ist. Sänger und Gitarrist Alexander hält sich auch zwischen den Songs nicht mit langen Reden auf, aber diese Monstertracks von durchschnittlich sieben Minuten Länge wollen ja auch alle untergebracht werden. Außerdem werden auch immer wieder die Saiteninstrumente gestimmt und auch gewechselt. So lassen die vier Jungs dann ungefähr eine dreiviertel Stunde lang die Musik sprechen und uns alle den immer noch niederprasselnden Regen da draußen vergessen. Die Temperaturen im Sputnikcafé sind nach der Show definitiv auf „Summertime-Niveau“.

Neorite @ Summertime Madness 2019 07 06

Hatten Neorite ja noch Heimspiel – die Band kommt aus Münster – haben All Will Know eine weitere Anreise hinter sich. Aus Hessen ist das Quintett angereist, und im Gepäck haben sie neben ihrem Merch auch drei Alben, die in mehr oder weniger chronologischer Reihenfolge in der Setliste bedacht werden. In diesem Jahr feiert die Band tatsächlich schon ihr zehnjähriges Bestehen. Aus diesem Grund wurde eine Retrospektive auf Vinyl veröffentlicht, die man heute natürlich auch käuflich erwerben kann. Los geht es aber mit Towards Deliverance vom 2015er Album Deeper Into Time. Jetzt ist nichts mehr mit Oldschool Heavy Rock, es gibt Modern Metal, man könnte auch sagen Modern Melodic Death Metal, auf die Ohren. Ich war ja sehr gespannt, wie die Jungs das, was ich für mein Review von Infinitas aus 2017 mit Begeisterung gehört habe, live umsetzen. Aber da braucht man sich tatsächlich keine Gedanken machen, für Growls und Shouts sorgt Frank, der dabei auch noch die Luft hat, auf der kompletten Bühne hin und her zu tigern. Klargesang kommt entweder in Teamarbeit von Gitarrist Steffen und Schlagzeuger Lukas – beide zusammen haben tatsächlich eine Chance gegen Frank 😀 – oder nur von einem von beiden. Dass alle sehr viel Spaß dran haben, hier und heute auf der Bühne zu stehen, sieht man. Mindestens einer hat immer ein Lächeln auf den Lippen, und es ist ja sowieso ein Vorurteil, dass Metalheads nur böse sind. Ich freue mich jedenfalls sehr, dass ich All Will Know nun auch endlich mal live erleben durfte, und dass diese Show nicht die einzige in diesem Jahr sein wird, für die die Jungs nach Nordrhein-Westfalen kommen. Beim Abschlussfoto fehlt dann Gitarrist Steffen, der war kurz hinter der Bühne verschwunden. Aber so gesellt sich vertretungsweise Alex von Words Of Farewell zu den Hessen 😀

All Will Know @ Summertime Madness 2019 07 06

Schon während des Aufbaus von Words Of Farewell stellen sich deren Fans direkt vorn an die Bühne und halten noch kurze Schwätzchen mit den Bandmitgliedern. Die sind nach all den Jahren des Bandbestehens in der Beziehung auch tatsächlich multitaskingfähig und lassen sich im Aufbau nicht aufhalten. Mit dem letzten Song vom 2014er Album The Black Wild Yonder geht es dann endlich los, die Nebelsäulen schießen aus den Egorisern und Riven wird auf die Anwesenden losgelassen. Auf der Bühne und in den ersten Reihen gibt es kein Halten mehr, aber auch weiter hinten stehen einige Headbanger, da werden Fäuste nach oben gereckt, und es wird lautstark mitgesungen. Mitsingen können wir bei einem Song nicht, der ist nämlich neu und ist einer von vieren, die die Jungs mittlerweile aufgenommen haben bzw. gerade aufnehmen. Tja, das letzte grandiose Album A Quiet World ist ja tatsächlich auch schon wieder drei Jahre alt. Dass die Saitenfraktion und Alex sich bei ihren ständigen Platzwechseln nicht über den Haufen rennen, wundert mich mittlerweile schon gar nicht mehr, irgendwie werden die Zusammenstöße immer vermieden. Was ich aber wieder einmal bewundere, ist die sportliche Höchstleistung, die alle an den Tag legen. Der Schweiß rinnt in Strömen, aber aufgeben ist nicht! Zu schon ziemlich fortgeschrittener Stunde gibt Alex dann allerdings tatsächlich zu, dass er schon ziemlich am Limit ist. Davon wollen wir allerdings nichts hören, und so schlägt Alex vor, dass wir ihm doch beweisen sollten, wie fit wir noch sind. Das lassen sich die Fans nicht zwei Mal sagen, und im Pit geht’s dann ordentlich rund. Unbestreitbar die bessere Kondition haben die Jungs auf der Bühne, und die proben nach Telltale Notion dann mal so etwas ähnliches wie einen Abmarsch. Die Fans wissen natürlich, dass noch ein Song fehlt, der die Shows von Words Of Farewell immer abschließt, und den gibt’s heute natürlich auch. Nach Sorae von 2012er Album Immersion ist dann aber tatsächlich Feierabend. Noch ein Abschlussfoto gemacht, dann wird der Bühnenvorhang zugezogen und der Abbau beginnt.

Words Of Farewell @ Summertime Madness 2019 07 06

Da Alex heute ohne Auto unterwegs ist, nehme ich den dann noch mit, denn sein Ziel liegt an meiner Strecke. So haben wir beide was davon, denn er ist schneller als gedacht zu Hause und ich habe einen sehr netten Gesprächspartner. Während ich auf ihn warte, kann ich mich auch noch von Jan verabschieden. Der steht noch am Merchandisestand und freut sich sichtlich, dass ich von der Show von All Will Know so begeistert war. Also auch da eine Win-Win-Situation, so muss das! 😀