Noch schnell vor dem großen Weihnachtsgeschäft der Musikindustrie: Ein paar Reviews zu Veröffentlichungen, die in diesem Jahr – aus mir unerklärlichen Gründen – bisher unter meinem Radar geblieben sind. Dazu zählt für mich auch das neue Album der Niederländer Temple Fang, die ich schon einige Male live gesehen habe.
Seit ihrer Gründung 2018 haben sich Temple Fang aus Amsterdam mit eindrucksvollen Live-Auftritten auf europäischen Festivals (Roadburn, Desertfest Berlin, Freak Valley) und Clubbühnen schnell einen Namen gemacht. Ihre Musik richtet sich an all jene, die sich gern in langen, hypnotischen Klangwelten verlieren – fernab gängiger Songformate.

Nach einer Phase innerer Umbrüche und Neuausrichtung meldet sich die Band 2025 mit einem neuen Album zurück: Lifted From The Wind, bereits am 25.04.2025 erschienen bei Stickman Records. Es ist ein Werk, das sich nicht auf schnelle Hooks verlässt, sondern auf langsamen Aufbau, atmosphärische Tiefe und viel Raum zur Entfaltung. Die Songs bewegen sich oft jenseits der Zehn-Minuten-Marke und erschaffen ein fluides Klangbild zwischen kontrollierter Ekstase und meditativer Ruhe. Der Opener The River gleitet sanft ins Album hinein, während Stücke wie Once oder Harvest Angel den Jam-Charakter der Band in voller Bandbreite zeigen – mit flirrenden Gitarren, mehrstimmigem Gesang und spannungsvoll verdichteten Dynamikbögen. The Radiant bringt melodische Klarheit ins Spiel und zeigt, wie sehr Temple Fang auch klassische Rockelemente in ihr Konzept einzubetten wissen.
Musikalisch bewegt sich das Quartett irgendwo zwischen Heavy Psychedelic, Space Rock und einem Hauch Stoner-Vibe – oft träumerisch, gelegentlich eruptiv, immer intensiv. Lifted From The Wind ist kein Album zum Nebenbei-Hören, sondern ein bewusst zelebriertes Klangabenteuer, das Zeit braucht, um seine Wirkung zu entfalten.
Hier! geht es für weitere Informationen zu Temple Fang – Lifted From The Wind in unserem Time For Metal Release-Kalender



