Thaumaturgy – Pestilential Hymns

Solider Black und Death Metal

Artist: Thaumaturgy

Herkunft: USA

Album: Pestilential Hymns

Spiellänge: 45:50 Minuten

Genre: Black Metal, Death Metal

Release: 20.10.2025

Label: Memento Mori

Link: https://thaumaturgy.bandcamp.com/

Bandmitglieder:

Gesang und alle Instrumente – KT

Tracklist:

1. Neuroticism Triumphant
2. The Oncologist’s Hymn
3. The Shadow Approaches
4. Plague Ritual
5. Awaken Ares
6. Entropic Hegemony
7. An Ignominious End
8. Forced March

Thaumaturgy ist eine Formation, die auf Einzelpfaden schlendert und vor ein paar Jahren bereits Thema in unserem Magazin war, denn im Jahre 2023 lag mir das Album Tenebrous Oblation vor. Nach einer EP im Jahre 2021 namens Charnel Gnosis das erste Full-Lenght des Einzelunternehmers KT. Damals war er alleine unterwegs, mittlerweile sind TG und DS noch in der Band dabei. Welche Funktion sie ausüben, ist mir aber auch nach einer Recherche nicht bekannt. Spielt allerdings auch keine Rolle, denn Mastermind bleibt KT.

Und los geht das Unterfangen, alleine die Weltherrschaft zu erlangen, zumindest die Ohren der zeitgenössischen Metalheads. Neuroticism Triumphant drückt zu Beginn im ordentlichen Midtempo, ein qualvoller Schrei erklingt und es wird geballert. Ein langsames Riff wird mit schnellem Drumming kombiniert. Der tiefe, eher screaminge Gesang gesellt sich dazu und man wiederholt das Geschehen. Sprich, das Midtempoelement und danach das Geballer. Kommt ganz gut, da auch der Sound mitspielt. Ein wenig dumpf, aber schön auf alt getrimmt und vor allem ein wenig düster. Ein neues Riff findet den Platz und wird vom Drumming angetrieben. Nun wird es aber auch Zeit für die blackigen Einflüsse. Und da sind sie auch schon. Ein düsteres und melodisches Riff wird aus dem Hut gezaubert. Dieses wird erst einmal ausgeschlachtet und in allen Geschwindigkeitsvarianten präsentiert, bis er dann das Tempo komplett herausnimmt und ein Break einbaut. Eine schwarze Ruhe wird erschaffen, nach einer kurzen Phase wird das Riff erneut thematisch aufgenommen und weiter geht es. Im Hintergrund läuft sie langsam weiter, während der Bass im Vordergrund agiert. Dann bricht wieder die Hölle aus und die Blastbeats übernehmen das Geschäft. Eine weitere Melodie fügt sich ein. Dann geht es auch zügig weiter, er bleibt weiter auf der Überholspur und schön aggressiv, bevor er dann sehr atmosphärisch den Song enden lässt. Man kann es als Dreißig-Sekunden-Outro bezeichnen. Hm, doch, eine gelungene, düstere Mischung aus Black und Death Metal. Interessant.

Wie beim Opener agiert man auch weiter auf seinem Album, so auch beim nachfolgenden Song The Oncologist’s Hymn. Tremolo-Riffing, bassorientierte Gitarren und auch dissonante Melodien pflücken den Song auseinander. Von wilder Raserei bis zum Geschleppe ist alles dabei. Durch die Produktion erklingt alles in einem dunklen Raum. Gerade dieser schleppende Moment, der von qualvollem Gesang begleitet und unterstützt wird, hat es absolut in sich. Der schockt und wird eben mit Ballerelementen kombiniert. Bis auf das Geschleppe kommt der Song aber nichts so richtig bei mir an. Fliegt irgendwie ein wenig an mir vorbei. Kann natürlich auch ein persönliches Problem sein und ist es wahrscheinlich auch. Auch hier lassen sie am Ende es ruhig und chillig ausgehen und verwenden ein Outro.

Auch The Shadow Aproaches verwendet die gerade beschriebenen Stilmittel und kommt ganz geil aus den Boxen. Tempowechsel und bedrohliche Riffs stehen an der Tagesordnung. Was ich wirklich interessant finde, ist diese dunkle und schwarze Grundeinstellung, die durch die Produktion erzeugt wird. Das blackige Riffing, das schnelle Drumming und die dissonanten Einschläge verbreiten so eine gewisse depressive und zerstörerische Wirkung. Aber trotzdem nimmt mich diese Mischung aus Black und Death Metal nicht so richtig mit und ich kann gar nicht sagen, warum. Der Vorgänger hat mir ein wenig besser gefallen.

Dabei ist das alles nicht schlecht, nicht dass man das jetzt hier falsch deutet, denn ebenso wie der gerade eben beschriebene Song vermittelt zum Beispiel der Song Plague Ritual eine Untergangsstimmung. Ziemlich düster und bedrohlich. Das hat schon was, aber es fehlt mir vom Riffing her das gewisse Etwas. Nun ist es auch nicht mein Hauptgebiet. Die Songs an sich ähneln sich schon ein wenig und wirken von der Struktur her recht gleich.

Die Band ist auch schon bemüht, eine gewisse Art der Abwechslung hereinzubringen. Entropic Hegemony kommt wieder mit diesem Tremolo-Riffing ums Eck. Schnell und erbarmungslos und bremst dann ab, um im Midtempo Druck zu erzeugen. Kommt gut. Der ganze Song hat chaotische Grundzüge und macht den Song absolut interessant. Aber auch hier finde ich den einen oder anderen Part ein Stück zu lang.

Im Ganzen ist das Teil aber eine absolut solide Sache, und wer auf düsteren Black/Death abfährt, sollte unbedingt mal reinhören.

Thaumaturgy – Pestilential Hymns
Fazit
Der Alleinunterhalter KT von Thaumaturgy hat sich zwei weitere Personen zur Verstärkung ins Boot geholt, ansonsten ändert sich aber nicht viel. Tremolo-Riffing, Blastbeats, Midtempo, langsame Elemente, dissonante Parts und eine dunkle Atmosphäre erzeugen eine raue und düstere Ästhetik. Allerdings wiederholt sich der Aufbau der Songs ein wenig und es fehlt so der eine oder andere Ausreißer, der das Ganze zu etwas Besonderem macht. So bleibt eine Mischung aus Black und Death Metal, die absolut solide und technisch einwandfrei ist, aber der es ein wenig an Wiedererkennung fehlt.

Anspieltipps: Neuroticism Triumphant und Entropic Hegemony
Michael E.
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