Artist: Vexed
Herkunft: Mailand, Italien
Album: Culling Culture
Spiellänge: 37:40 Minuten
Genre: Progressive Modern Metal, Hardcore
Release: 21.05.2021
Label: Napalm Records
Link: https://vexedvexedvexed.com/
Bandmitglieder:
Gesang – Megan Targett
Gitarre – Jay Bacon
Bassgitarre – Al Harper
Schlagzeug – Willem Mason-Geraghty
Tracklist:
- Ignorant
- Hideos
- Fake
- Epiphany
- Misery
- Narcissist
- Weaponise
- Purity
- Drift
- Aurora
- Lazarus
Ich habe mich gemütlich bei 25 Grad draußen auf die Terrasse gesetzt und die Beine in den Pool gehalten, als ich mir Vexeds neues Werk zu Gemüte geführt habe. Dabei wäre mir vor Staunen und Schreck beinahe das Unglück passiert, dass ich in den eiskalten Pool gefallen wäre, aber genau so lässt sich das Werk Culling Culture beschreiben.
Man erwartet etwas Neues, brutales, ein melodisches Meisterwerk – man hätte aber nie mit einer Platte gerechnet, zumindest ich nicht, die Jinjers-gleichen sucht. Stechend-scharfe Vocals, bodengleiche Growls und eine klare Stimme begeistern von Anfang bis Ende und reißen mich komplett mit – Mitschreien ausdrücklich gewünscht. Die Fertigkeiten der einzelnen Musiker sind überragend und erinnern mich an das Können von Jinjer und Meshuggah, die auf unerreichbarem Niveau spielen. Komplizierte Rhythmen und mit acht Fingern auf den Saiten wird etwas geschaffen, was auf den großen Bühnen dieser Welt bejubelt werden muss. An manchen Stellen, so ehrlich muss ich sein, habe ich nicht mehr verstanden, was hier genau gemacht wird und ich kam mir etwas verlassen vor. Das genau ist aber der Punkt, der Progressive Metal Bands ausmacht, Strukturen zu finden und spielen zu lernen, bei denen man es selbst nicht für möglich gehalten hätte. Ich für meinen Teil freue mich auf die Gesichtsausdrücke, wenn Vexed auf der Bühne stehen und versuchen, die fünfte Wurzel von 36467 auszurechnen, denn wenn man hier nicht genau mitzählt und zu einhundert Prozent dabei ist, verliert man wohl oder übel selbst den Durchblick in seiner eigenen Musik.
Mich haben vor allem Purity und Aurora beeindruckt – in ihrer ganz eigenen Art sind diese beiden Lieder unglaublich mitreißend und nahezu perfekt. Ich kann aber generell an dem Album gefühlt nichts aussetzten, denn es fehlt hier an nichts und deswegen gibt es auch hier mal wieder eine volle Punktzahl, denn bei so einem musikalischen Verständnis und Fertigkeiten, welche einfach nicht in Worte zu fassend sind, kann man nicht weniger geben.
Wir finden alles zwischen harten, brutalen, aggressiven, progressiven, ruhigen, gemütlichen und vor allem verwirrenden Elementen.