VERSATILE Cover Artwork by Pedro Correa (https://pedrocorrea.com)

Pop Evil – Versatile

Balanceakt zwischen Mainstream und einer Prise Nu Metal

Artist: Pop Evil

Herkunft: USA

Album: Versatile

Spiellänge: 39:31 Minuten

Genre: Rock, Nu Metal

Release: 21.05.2021

Label: eOne/SPV

Link: https://popevil.com/

Bandmitglieder:

Gesang – Leigh Kakaty
Gitarre – Nick Fuelling
Gitarre – Dave Grahs
Bass – Matt DiRito
Schlagzeug – Hayley Cramer

Tracklist:

  1. Let The Chaos Reign
  2. Set Me Free
  3. Breath Again
  4. Work
  5. Inferno
  6. Stronger (The Time Is Now)
  7. Raise Your Flag
  8. Human Nature
  9. Survivor
  10. Worst In Me
  11. Same Blood
  12. Fire Inside

Schon bei dem Wort Pop rümpfe ich für gewöhnlich meine Nase. Als waschechter Metalhead kann ich dem Genre recht wenig abgewinnen und da mache ich tatsächlich nur wenige Ausnahmen. Pop Evil müssen sich aber deswegen nicht ducken und unter dem Tisch verstecken. Denn mit gewöhnlichem Pop, wie der Bandname vermuten lässt, haben die fünf US-Amerikaner nur hier und da zu tun. Einordnen würde ich das neue Album Versatile in die Richtung Modern Rock mit Nu Metal Einflüssen. Doch so recht fassen lässt sich der Stil nicht und so landen Pop Evil mit Versatile in der Schublade zusammen mit all denen, welche sich in keine Schublade packen lassen.

Auf den ersten Blick ist Versatile ein abwechslungsreiches Album, das recht leicht hörbar ist und sicher den einen oder anderen Ohrwurm bereithält. Beginnend mit Let The Chaos Reign legen Pop Evil gut vor und lassen harte Töne vom Band. Wer die Band von den ersten Alben kennt, wird sich freuen. Auch ich finde den Song gut hörbar. Es soll sich herausstellen, dass der erste Song der Platte auch gleich mein Favorit ist. Auch die darauf folgenden Set Me Free und Breath Again können noch im Kern an diese Härte anschließen, wenn auch um einiges softer. Die ersten elektronischen Elemente lassen nicht lange auf sich warten.

Mit dem Song Work kippt das Ganze dann doch aber mehr ins Elektronische und ich vermisse den alten Pop Evil Sound prompt. Mit diesem eher mainstreamigeren und poppigen Sound kann ich leider nichts anfangen. Ich skipe und lande bei Inferno. Eine Ballade beruhigt meine Ohren wieder. Lyrics und Aufbau des Songs gefallen mir gut. Auch wenn der Track immer noch eher wenig mit Metal oder Hardrock zu tun hat, hat er doch was und klingt catchy.

Stronger (The Time Is Now) ist ein typischer Pop Evil Song. Mehr kann ich aber leider nicht dazu sagen. Dasselbe trifft auch auf Raise Your Flag zu. Allerdings mit Ohrwurmcharakter im Refrain, was den Song auch gut im gewöhnlichen Radio vorstellbar macht. Auch Human Nature ist durchaus radiotauglich.

Survivor stimmt wieder ruhigere Töne an und bringt eine gute Portion Pop Evil Sound mit. Dagegen ist Worst Of Me wieder etwas härter im Gesamtton. Trotz elektrischer Elemente und Soundeffekten tauchen hier wieder mehr Nu Metal Einflüsse an die Oberfläche. Die Lyrics sind zwar einfach, gehen dennoch ein wenig tiefer und dürften jedem, der schon einmal der toxische Part einer Beziehung war, aus der Seele sprechen. Worst Of Me zeigt auch, dass Leigh Kakaty durchaus Screams auf dem Kasten hat. Davon bitte gerne mehr! Stilistisch ist auch Same Blood in dieser Kategorie zu finden, allerdings wird es schon wieder ein wenig poppiger.

Mit dem letzten Song auf Versatile beenden Pop Evil ihr neuestes Album mit Fire Inside. Ein Abschluss, der noch einmal zusammenfasst, wofür die Band bekannt ist. Moderner Poprock mit einer guten Portion Metalelemente. Catchy Melodien und das eine oder andere elektrische Element – das macht den Sound sowohl für Hörer aus Mainstream-Genres als auch für den einen oder anderen aufgeschlossenen Metalhead hörbar. Persönlich gefallen mir einzelne Songs, das ganze Album kann mich aber nicht überzeugen. Dazu bin ich wohl doch etwas zu sehr im Metal Universum zu Hause.

Pop Evil – Versatile
Fazit
Mit Versatile haben Pop Evil wieder mehr zur Härte gegriffen, dennoch finden sich mehrheitlich mainstreamtauglichere Songs und Elemente wieder. Dennoch gibt es einzelne Songs, die durchaus auch als offener Metalhead hörbar sind.

Anspieltipps: Let The Chaos Reign, Inferno und Worst Of Me
Martha K.
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