Vincent Crowley – Beyond Acheron

Und ewig siegt die Dunkelheit

Artist: Vincent Crowley

Herkunft: USA

Album: Beyond Acheron

Spiellänge: 37:00 Minuten

Genre: Death Metal

Release: 18.06.2021

Label: Odium Records

Link: https://www.facebook.com/VincentCrowley666/

Bandmitglieder:

Gesang, Gitarre und Bassgitarre – Vincent Crowley
Gitarre – Art Taylor
Keyboard – Aaron Werner
Schlagzeug – Ryan Arter

Tracklist:

  1. Intro: Beyond Acheron
  2. Where No Light Shines
  3. My Eternal Vow
  4. La Muerte
  5. Bring Forth The Dead
  6. Masquerade Du Macabre
  7. Farewell (At Death’s Door)
  8. Outro

Vincent Crowley dürfte jedem Death Metal Fan ein Begriff sein. 1987 zockte er Gitarre bei Nocturnus und spielte das legendäre Demo Nocturnus ein. 1988 gründete er dann Acheron, eine völlig unterbewertete Band, wie ich finde, denn besonders Alben wie Rites Of The Black Mass und Lex Talionis haben es in sich. Nach acht Alben und über 30 Jahren wurde die Band 2019 zu Grabe getragen. 2016 erschuf er nebenbei noch das Projekt Infidel Reich. Dort dürfen sich internationale Musiker austoben, u.a. auch ehemalige Asphyx Mitglieder. Dieses reichte ihm aber nicht und so gründete er eine neue Band. Nach dreißig Jahren im Business darf man ruhig auch seinen Namen verwenden. Den ehemaligen Acheron Gitarristen Art Taylor hat er mitgenommen.

Die Frage, die sich stellt, ist, warum eine neue Combo und nicht mit Acheron weitermachen? Sind die musikalischen Unterschiede so groß? Es wird sich zeigen.

Erst einmal erklingen Kirchenglocken und das Unheil wird im Form eines Intros angekündigt.

Mit Where No Light Shines geht das Unheil denn direkt los und klar, sind die Einflüsse von Acheron nicht von der Hand zu weisen. Alles andere wäre natürlich merkwürdig. Das Eröffnungsriff erinnert mich ein wenig an Ave Satanas von Acheron, aber danach geht man schon ein wenig anders zu Werke. Agiert man am Anfang noch im Midtempo, nimmt man das Tempo ganz raus und groovt sehr düster. Dann läuft eine Gitarre langsam weiter und die Drums gehen auf schnelle Attacke. Immer nur kurz. Guter Einsatz. Diese Handhabung wiederholt man. Ein melodisches Lead wird immer wieder wiederholt. Wie man es von Vincent gewohnt ist, kann er im Midtempo sehr viel Druck aufbauen und klingt dazu noch recht düster. Langsame Vorspieler erklingen, Beckenschläge werden dazu kombiniert, ein satanischer Gesang ist zu hören und dann lässt man ein sehr verspieltes Solo folgen. Dazu eine langsam rasselnde Doublebass und aus. Sehr schön.

My Eternal Vow bietet zu Beginn ein psychedelisches Riff an, welches einen förmlich runterzieht. Der Song geht so schleppend und düster weiter und hier entfernt man sich immer mehr von den alten Geschichten. Der Gesang wird schon fast clean dargeboten, aber sehr aggressiv. Dieses Riff erinnert dann schon fast an die Siebziger. Nach einem Basssolo kommt kurz Härte auf, welche das nachfolgende Solo aber wieder zunichtemacht. Der Gesang wird auch kurz variiert und man bleibt beim schleppenden und doomigen Part.

Auch La Muerte geht in die Richtung des Vorgängers, kann die Intensität aber nicht erreichen.

Bring Forth The Dead kommt wieder mit geilem Midtempo-Death-Metal um die Ecke. Cooles Riffing, besonders die melodischen Leads klingen interessant. Der langsame Uftata-Drumpart kann durchaus Druck erzeugen und diese beiden Einheiten zusammen bringen eine gute Abwechslung mit. Hier zeigen sie auch noch einmal, wie sehr sie ihre Instrumente beherrschen. Ein druckvolles Stakkato kommt hinzu und dann wird sogar kurz geknüppelt, bevor man dann wieder zum melodischen Sektor wechseln und noch einmal den Knüppelpart erklingen lässt. Eine Wohltat für meine Ohren. Melodie und Stakkato kommen noch einmal verändert zum Einsatz und dann ist Feierabend.

Eine traurig schöne Melodie gibt es bei Masquerade Du Macabre zu hören. Es herrscht eine sehr dunkle Atmosphäre und der Song lebt von düsteren Melodien und den schleppenden Doomelementen.

Farewell (At Death’s Door) lässt auch keine Geschwindigkeitsattacken zu und der Song fließt quasi durch die Ohren und plätschert bedrohlich vor sich hin.

Mit einem Intro hat man begonnen und mit einem Outro hört der dunkle Spaß auf, der sich auf lyrischer Ebene in Richtung Egar Allen Poe bewegt.

Vincent Crowley klingt wie ein gelungener Bastard aus Black Sabbath, Celtic Frost und Acheron. Und ewig siegt die Dunkelheit.

Vincent Crowley – Beyond Acheron
Fazit
Das Debütwerk der neuen Band rund um Acheron Legende Vincent Crowley bietet Death Metal und Doom mit einigen Thrash- und Heavy Metal Zitaten. Eine dunkle Atmosphäre wird erschaffen und diese zelebriert. Hier und da bewegt man sich im Midtempo, aber überwiegend geht man schleppend zu Werke und baut immer wieder dunkle Melodien mit ein.

Anspieltipps: Where No Light Shines und Masquerade Du Macabre
Michael E.
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