Perversity – Spiritual Negation

Erneut öffnen die Slowaken die Pforten der Unterwelt mit ihrem höllischen Death Metal

Artist: Perversity

Herkunft: Slowakei

Album: Spiritual Negation

Spiellänge: 37:23 Minuten

Genre: Brutal Death Metal

Release: 28.07.2024

Label: Great Dane Records

Link: https://www.facebook.com/perversityband/

Bandmitglieder:

Gesang – Juraj Handzuš
Gitarre und Gesang – Jozef Košč
Gitarre – Martin Calko
Bassgitarre – Patrik Bil
Schlagzeug – Marek Baran

Tracklist:

1. Feasting (Intro)
2. The Mouth Of Abyzou
3. Patron Of Hate
4. Your Flesh Is My Temple
5. Spiritual Negation
6. Venom Divine
7. Wrath Manifest
8. Exaltation Of The Morningstar
9. Fate Weaver
10. Epitome Of Diabolization

Die Slowaken von Perversity sind eine Combo, die seit Jahren richtig gutes Material veröffentlicht. Allerdings hat man das Gefühl, dass es nicht wirklich so richtig jemand mitbekommt. Fünf Demos, eine EP und fünf Alben pflastern ihren Weg. Seit 1995 sind sie bereits dabei. Zwar ist von der Originalbesetzung nur noch Gitarrist und Sänger Jozef Košč übrig, aber die musikalische Ausrichtung ist immer noch die gleiche und das ist mal gut so.

Mit Feasting bietet man natürlich das obligatorische Intro, welches ja irgendwie dazugehört und inhaltlich auch zur Musik passt. Die Pforten der Hölle werden geöffnet. Bedrohende Klänge rauschen einem entgegen, während im Hintergrund Schreie der gequälten Seelen zu hören sind, die dann immer lauter werden.

The Mouth Of Abyzuo blastet einem erst mal kurz den Verstand aus der Rübe und nimmt immer wieder kurz das Tempo heraus, bevor man dann im Midtempo agiert. Kurzes Break und dann folgt ein Deicide Gedächtnispart. Sehr geil. Auch die Stimme erinnert ein wenig an Benton. Wirklich sehr geil. Nun geht es hin und her, aber der Aggressionslevel bleibt sehr hoch. Fett. Wenn sie ballern, erinnern sie an die gerade genannten Amerikaner, wenn sie im Midtempo druckvoll grooven, an Immolation. Ein Solo folgt und ein sehr fetter Part, bevor man dann wieder die genannte Marschrichtung einholt. Ja, das ist geil. Ein sehr gelungener Opener, kann man nicht anders sagen. Riffs. Geschwindigkeit, Sound und Songwriting gehen Hand in Hand und ergeben ein geiles Gesamtbild. Laune hoch zehn, zumindest bei mir.

Die Burschen versuchen erst gar nicht, verweichlicht zu klingen und vom eingeschlagenen Tempo abzuweichen. Patron Of Hate rast gnadenlos in die Ohren der Menschen vor der heimischen Anlage, die die Welt bedeutet. Absolut intensiv und gnadenlos. Auch hier finden wieder Auflockerungen in Form einiger Immolation Parts statt, aber vom Prinzip her knüppelt man das Teil durch, bis es keinen Morgen mehr gibt. Hier geht es aber nicht um schnell, schneller, am schnellsten, sondern einfach um Brutalität, wie man sie vom frühen brutalen amerikanischen Death Metal her kennt. Technische Spielereien gibt es natürlich gratis. Ah, das bereitet bei mir echt gut Laune, weil der Sound auch entsprechend kraftvoll und düster um die Ecke kommt.

Beim nachfolgenden Song Your Flesh Is My Temple beweisen die Slowaken, dass sie nicht nur eine reine Knüppelband sind, sondern auch mit anderen Stilmitteln arbeiten können. Natürlich wird auch hier geknattert, bis sich die Balken biegen, Ehrensache, aber man groovt immer wieder zwischendurch und baut einige Breaks mit ein. Das technische Vermögen wird durch Riff-Verschachtelung gezeigt. Diese tauchen auf dem ganzen Album immer mal wieder auf. Hier entziehen sie dem Song ein wenig die Energie und den Fluss, aber da sie danach wieder ballern und am Ende einen Refrainpart einbauen, der natürlich wieder in Richtung Deicide geht, sei es ihnen verziehen. Auch so funktioniert der Song ganz gut.

Ein stimmungsvoller und bedrohlicher Moment wird dann mit Spiritual Negation erstellt. Fettes Teil. Langsam und bedrohlich wird ein wahnsinniger und angsteinflößender Part aufgebaut, der von der Stimmung rauf und runter geht. Daraus hätte man auch einen eigenständigen Song machen können, aber auch so geht das Stück 150 Minuten und bringt den lauschenden Gast ein wenig auf Normaltemperatur.

Die Temperatur steigt dann wieder beim Song Venom Divine. Hier fährt man wieder die gewohnte Abteilung höllischer Death Metal. Fette Riffs, schnelle Drums, technische Elemente und eben der bösartige Gesang. Geht immer.

Schleppend, dunkel und ein wenig melodiös ackert man sich bei Exaltation Of The Morningstar durch das Universum. Diese Elemente bringen ein wenig Abwechslung mit sich und auch dieses können die Burschen. Hatten ja auch Zeit genug, um zu üben. Auch bei Fate Weaver zeigt man sich ein wenig abwechslungsreicher, bleibt sich aber natürlich treu. Hier wird ebenfalls eine Art düstere Atmosphäre oder Stimmung erzeugt.

Mit Epitome Of Diabolization beendet man dann den Spaß und auch hier verfolgen sie die Mischung aus düsterer Grundstimmung, Doublebass-lastigen Groove, höllischer Stimmakrobatik, Breaks und Tempo. Dieser atmosphärische Part mit Frauenstimme im Hintergrund, welcher dann niedergeballert wird. Schockt!

Perversity – Spiritual Negation
Fazit
Die Slowaken von Perversity sind wieder da und machen das, was sie immer gemacht haben. Hier wird wieder höllischer Death Metal geboten. Geschwindigkeit, Groove und Technik geben sich die Klinke in die Hand. Eine absolut derbe Mischung aus Deicide und Immolation oder eben einfach nur neues Material von Perversity. Die Band wird meines Erachtens völlig unterschätzt. Ich hoffe, dass sie die Pforte der Hölle noch des Öfteren aufstoßen werden. Geiles Album!

Anspieltipps: The Mouth Of Abyzou und Epitome Of Diabolization
Michael E.
8.9
Leserbewertung0 Bewertungen
0
8.9
Punkte