Symphony X auf European Tour 2024 am 29.09.2024 im Knust, Hamburg

Die Tour zum 30. Bandgeburtstag geht zu Ende

Event: Symphony X – European Tour 2024

Bands: Symphony X, Edge Of Paradise

Ort: Knust Hamburg, Neuer Kamp 30, 20357 Hamburg

Datum: 29.09.2024

Kosten: VVK 39,50 €, AK 40 €

Zuschauer: ca. 400

Genres: Progressive Metal, US Power Metal, Hard Rock, Melodic Metal, Symphonic Metal, Modern Metal

Link: https://www.knusthamburg.de

Setlist Symphony X:

  1. Iconoclast
  2. Nevermore
  3. Inferno (Unleash The Fire)
  4. Serpent’s Kiss
  5. Without You
  6. To Hell And Back
  7. Evolution (The Grand Design)
  8. Run With The Devil
  9. Set The World On Fire (The Lie Of Lies)
  10. Paradise Lost
  11. Out Of The Ashes
  12. Sea Of Lies

Ruhig geworden ist es in den vergangenen Jahren um die US-Metaller Symphony X. Sänger Russell Allen kümmert sich um Duette mit der ehemaligen Nightwish-Sängerin Anette Olzon, Drummer Mike LePond spielt in unendlich vielen Bands wie Everdawn oder Wings Of Destiny. Die Liste lässt sich problemlos verlängern. Zum 30. Bandgeburtstag raffen sich die Herren zu einer Tour durch Europa auf, die heute in Hamburg zu Ende geht.

Wie bereits vor einigen Jahren hat das Quintett das Knust, gegenüber vom Hochbunker, als Konzertlocation auserkoren. Der Club war lange Jahre bekannt für den Montags-Metal. Jeweils am Montagabend spielte ein metallischer Act. Davon ist leider nichts mehr vorhanden. Der Underground und seine Bands werden von den großen Acts immer mehr kannibalisiert. Ein ausverkauftes Haus gibt es heute nicht, aber einen gut gefüllten Club, wo für einen Sonntagabend eine ordentliche Anzahl Menschen den US-Proggis zuhören möchte.

Edge Of Paradise – Knust, Hamburg – 2024

Der Auftakt obliegt Edge Of Paradise aus Los Angeles. Die Band existiert etwas mehr als zehn Jahre und vermischt Hard Rock, Heavy Metal, Industrial und Symphonic Metal zu einem modern angehauchten Mix. Passend dazu agiert Sängerin Margarita Monet mit einem Leuchtkleid. Auf den Schultern gibt es Blinklichter, die die Aufmerksamkeit auf die Frontfrau lenken. Instrumental ist das Material gefällig, wenn auch nur bedingt progressiv oder vergleichbar mit dem, was Symphony X auf die Bühne bringen. Der Gesang ist im Fokus, nicht die Saitenarbeit. Etwas mehr als eine halbe Stunde hat das Quintett und wäre eventuell in einer Kombination mit Bands wie Ad Infinitum besser aufgehoben.

Das Knust gehört in Hamburg zu den Clubs, in denen die Einlass- und Startzeiten perfekt kommuniziert werden. 18:30 Uhr Einlass, 19:30 Uhr erste Band auf der Bühne. Der Andrang hält sich bei Edge Of Paradise noch in Grenzen. Das ändert sich mit dem Auftritt von Russell Allen und Co.

Symphony X – Knust, Hamburg – 2024

Gegen kurz nach 20:30 Uhr geht das Licht im Club aus und die Protagonisten entern die Bühne. Ausnahmegitarrist Michael Romeo verzichtet auch heute auf größere technische Unterstützung. Der Monitor vor ihm reicht aus, um die Saiten entsprechend erklingen zu lassen. Der Auftakt stammt aus dem Jahr 2011 und ist der Titeltrack des gleichnamigen Albums Iconoclast. Allen agiert für den ersten Track mit einer stilistischen Sonnenbrille, von der er sich zu Nevermore, vom noch immer aktuellen Album Underworld aus 2015, entledigt. Der Sound ist im Club unterschiedlich. Wer mittig steht, hat weniger Probleme als die Menschen an den Wänden. Die baulichen Gegebenheiten sind nicht veränderbar und das Knust ist eine Art Schlauch.

Symphony X – Knust, Hamburg – 2024

Der Fokus des Sets liegt auf den neueren Werken. Underworld findet mit vier Nummern Berücksichtigung, Paradise Lost aus dem Jahr 2007 steuert drei Stücke zum heutigen Abend bei. Gefeiert werden vor allem die alten Dinger wie Sea Of Lies und Out Of The Ashes (beide The Divine Wings Of Tragedy, 1997), sowie Evolution (The Grand Design) (V: The New Mythology Suite, 2000). Welche herausragenden Musiker heute auf der Bühne agieren, zeigt sich nicht nur einmal bei den ausufernden Soli von Michael Romeo oder den Gesangseinlagen von Russell Allen.

Circa 100 Minuten stehen die Herren auf der Bühne. Gegen 22:15 Uhr endet der Gig und die Menge feiert das Quintett begeistert ab. Starker Auftritt einer unterbewerteten Band. Hamburg erweist sich einmal mehr als guter Standort für komplexe metallische Klänge. Wenig verwunderlich, dass sich Queensrÿche bereits für Februar 2025 angekündigt haben. Wer progressiven US-Metal der Marke Queensrÿche oder Fates Warning mag, der sollte unbedingt die Diskografie von Symphony X antesten. Eine Frage bleibt nach dem Konzert offen. Gibt es irgendwann neue Musik von Symphony X?